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Thorak_Buch 2 - Moin, moin in Tommys City!

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wider. Radok kniete trotz se<strong>in</strong>er schrecklichen Wunden auf dem<br />

Boden e<strong>in</strong>er Treppenstufe und presste beide Hände auf die Ohren<br />

und auch ich hatte das Gefühl, als ob jeden Moment me<strong>in</strong> Trommelfell<br />

platzen würde.<br />

Dann verstummte der Gesang der Alten, so plötzlich wie er begonnen<br />

hatte.<br />

»Ihr ungläubigen Hunde, redet, warum verweigert ihr me<strong>in</strong>em<br />

Sohn den Respekt?«<br />

Dabei deutete sie mit ihrer knochigen Rechten nach unten, wo die<br />

Wurmbestie auf seltsame Weise plötzlich be<strong>in</strong>ahe friedlich am<br />

Treppenaufgang lag.<br />

›Weil wir nicht als Mahlzeit für diese Bestie dienen wollten‹,<br />

hätte ich ihr be<strong>in</strong>ahe <strong>in</strong>s Gesicht geschrien, stattdessen zuckte ich<br />

unvermittelt zusammen.<br />

Ihr Sohn?<br />

Ich sah diese Kreatur und ich sah die seltsame Frau, die immerh<strong>in</strong><br />

äußerlich e<strong>in</strong> Mensch zu se<strong>in</strong> schien. Als ich aber über ihre letzten<br />

Worte nachdachte, legte sich das Grauen wie e<strong>in</strong>e eiskalte Hand um<br />

me<strong>in</strong>en Hals. Nur aus der Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em Dämon heraus oder<br />

durch dunkle Magie konnte etwas wie diese Bestie erschaffen<br />

werden. Wer bei allen Göttern war also diese Frau?<br />

»Wir kommen <strong>in</strong> Frieden«, antwortete ich schnell und streckte ihr<br />

<strong>in</strong> freundschaftlicher Absicht beide Handflächen entgegen.<br />

»Wir wollen nur zurück nach Razamanaz. E<strong>in</strong>e schreckliche Fügung<br />

des Schicksals hat uns <strong>in</strong> diese Welt verbannt. Wir wollen dir<br />

und de<strong>in</strong>em Sohn nichts Böses, wir wollen nur wieder zurück.«<br />

Die Worte sprudelten mir nur so über die Lippen. Ich redete<br />

praktisch um unser Leben, denn aus den Augenw<strong>in</strong>keln heraus bemerkte<br />

ich, wie sich die Bestie langsam wieder unruhig umher<br />

wälzte und sich dabei me<strong>in</strong>em Gefährten näherte, der <strong>in</strong>zwischen<br />

bewusstlos geworden war. Noch hielt die Enge des Treppenaufgangs<br />

den größten Teil der Kreatur von uns fern, aber mit jedem weiteren<br />

H<strong>in</strong>- und Herw<strong>in</strong>den brach immer mehr Geste<strong>in</strong> aus den Felsen und<br />

es war nur noch e<strong>in</strong>e Frage der Zeit, bis der Gang mit der Treppe<br />

endgültig <strong>in</strong> sich zusammenfiel und dann rettete uns nichts mehr vor<br />

dem Zahn umkränzten Schlund.<br />

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