02.10.2020 Aufrufe

Spielspaß '20 – Das Jahrbuch für Spielbegeisterte

Auf über 100 Seiten Services und Storys über Brett- und Kartenspiele. Zum Beispiel alles über 25 Jahre "Catan" und andere Geburtstagskinder. Corona und die Folgen für Spieler, Veranstalter und Verlage. Und für Schnäppchenjager Hunderte Spiele in der "Roten Liste".

Auf über 100 Seiten Services und Storys über Brett- und Kartenspiele. Zum Beispiel alles über 25 Jahre "Catan" und andere Geburtstagskinder. Corona und die Folgen für Spieler, Veranstalter und Verlage. Und für Schnäppchenjager Hunderte Spiele in der "Roten Liste".

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MENSCHEN

Szeneprominenz und ihre Prägung

entstand meine Liebe zum Spiel,

die nie nachgelassen hat.

Im Alter von acht bis zehn

wurde dann mit Freunden Monopoly

rauf und runter gespielt.

Wer auf der Verliererstraße war,

erhielt jede Menge Kredit von der

Bank, so dass er weiterspielen

und weiter bezahlen konnte. Die

Reichen wurden immer reicher

und die Ärmsten machten immer

mehr Schulden.

Im Alter von 14 Jahren spielte

ich mit drei Schulkameraden

nach der Schule begeistert Skat.

Hier entwickelte ich meine Phantasie,

um Ausreden zu erfinden,

warum ich immer so spät von

der Schule nach Hause kam. Wir

schrieben die Ergebnisse immer

auf und führten über vier Jahre

Buch. Schon bald hatte sich eine

Rangstufe gebildet, die sich während

der ganzen Zeit nie veränderte,

nur die Abstände wurden

größer.

Als Teenager suchte ich immer

wieder Spielwarengeschäfte auf

und schaute nach neuen Spielen.

Leider gab es damals nicht viel

Neues. Die wenigen, die erschienen,

kaufte ich, ohne sie zu kennen.

In dieser Zeit begann ich,

diese Spiele teilweise mit neuen

Regeln zu versehen.

Während meiner Zeit bei der

Bundeswehr lernte ich Schach

lieben und veranstaltete dort

meine ersten Turniere. Ich machte

mich auf und besuchte den

örtlichen Schachklub. Alle anwesenden

Mitglieder spielten bis auf

einen, den fragte ich, ob er eine

Partie mit mir spielen möchte.

Er war einverstanden. Die erste

Partie gewann ich, die zweite

auch. Ich fühlte mich großartig.

Da fragte ich ihn, wie viele Mitglieder

der Klub hätte, 64 antwortete

er. Nachdem er meine Frage,

ob es eine Rangliste gäbe, bejahte,

fragte ich ihn, an welchem Rang

er stünde. Er sagte: „Ich bin der

64. Ich habe erst vor einem halben

Jahr mit dem Spielen begonnen.“

Damit war mein Hochgefühl

verschwunden. Trotzdem ist

Schach für mich der Kaiser unter

den Spielen.

1968 erwarb ich bigboss, ein

Wirtschaftssimulationsspiel für 2

bis 8 Spieler, das von der IWA Rechenschieberfabrik

verlegt wurde.

Mit einigen Modifikationen

versehen, nannte man das Spiel

„hallo boss“ und ab 1972 „play

boss“. Ab 1977 erwarb Ravensburger

die Rechte und nannte es

Playboss.

bigboss war das erste Spiel,

bei dem ich wesentliche Änderungen

am Spielsystem vornahm.

Es gab auf dem Spielplan

ein „Kostenfeld“. Wenn man auf

dieses Feld zog, musste man

2.000 DM bezahlen. Aus dem

Kostenfeld wurde bei mir ein

„Aktienfeld“. Wer auf dieses Feld

kam, konnte ein neues Unternehmen

gründen und/oder Aktien

erwerben. Von jedem neuen

Unternehmen gab es 20 Aktien.

Jeder Spieler konnte sich an dem

neu gegründeten Unternehmen

durch den Kauf von Aktien beteiligen.

Der Firmenführer war der

Spieler mit den meisten Aktien.

Besaß ein anderer Spieler durch

Zukauf mehr Aktien als der bisherigen

Firmenchef, wurde er der

neue Manager. Dieses so veränderte

Spiel wurde in meinem

Freundeskreis viel lieber gespielt

als das Original, so dass meine

Freunde meinten, ich solle doch

ein komplett neues Spiel entwickeln.

Es sollte noch vier Jahre dauern

bis ich anfing, an meinem

ersten Spiel zu arbeiten. Dies war

Tempo, das 1974 auf den Markt

kam, und mit wechselnden Titeln

und verschiedener Ausstattung

auch heute noch als Downforce

zu haben ist. Das Erfinden und

Entwickeln von Tempo hat mir

so viel Spaß gemacht, dass ich bis

heute davon nicht mehr loskam.

Inzwischen sind über 200 Spiele

von mir verlegt worden. Wie viele

es genau sind, weiß ich nicht.

ließ. So entstand meine Liebe

zum Spiel, die nie nachgelassen

hat.

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spielwiese.at Jahrbuch 2020

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