Spielspaß '20 – Das Jahrbuch für Spielbegeisterte
Auf über 100 Seiten Services und Storys über Brett- und Kartenspiele. Zum Beispiel alles über 25 Jahre "Catan" und andere Geburtstagskinder. Corona und die Folgen für Spieler, Veranstalter und Verlage. Und für Schnäppchenjager Hunderte Spiele in der "Roten Liste".
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GEBURTSTAGSKINDER
75 Jahre
1980er ist Mattel auch bei Gesellschaftsspielen
ein „Global player“. Vor allem durch Zukäufe (siehe
rechts).
Die Mattel-Geschichte bedient ein amerikanisches
Klischee schlechthin: 1945 wurde die Firma
von Harold Matson, Elliot Handler und dessen
Frau Ruth Handler in einer Garage gegründet. Der
Name setzt sich zusammen aus Matsons Spitzname
„Matt“ und „Elliot“. Die ersten Produkte waren
Bilderrahmen und Puppenmöbel aus Holz. Die
Erweiterung des Angebots um Puppenkleider war
sehr erfolgreich, und so entschied sich das Ehepaar
Handler, nach Trennung von dem Partner
Matson, sich vermehrt auf Spielzeug zu konzentrieren.
1959 kam das erfolgreichste Produkt auf
den Markt: die Barbie. Zwei Jahre später erblickte
ihr Freund Ken das Licht der Puppen-Welt und
1968 wurde mit den Hot Wheels-Spielzeugautos
eine weitere Erfolgslinie begründet. Seit 1997 gehört
auch der bisherige Konkurrent Matchbox
zu Mattel. 1993 wurde Fisher-Price übernommen
und rundet das Portfolio mit Baby- und Kinderspielwaren
nach unten ab.
Im Jahr 2000 wird Mattel Hauptlizenznehmer
von Harry Potter für Spielwaren. Auch für
den deutschsprachigen Markt resultieren daraus
zahlreiche Harry Potter-Spiele.
Nur einmal, 1988, steigt Mattel ambitioniert
aufs Gas, um selbstständig neue Brettspiele zu
entwickeln und arbeitet dafür mit einer Reihe bekannter
Spieleautoren zusammen. Nach nur drei
Jahren wird das Projekt allerdings wieder beendet.
Seither wächst das Angebot an Gesellschaftsspielen
zwar stetig um zahlreiche Bestseller und
Klassiker wie Uno, Scrabble , Pictionary, Snorta
oder S.O.S. Affenalarm (Murmelmikado), es
ist aber Folge von weiteren Zukäufen und Übernahmen
von Lizenzen oder Verlagen.
Meilensteine in der Mattel-Spielegeschichte
1988 Unter der Federführung von
Roland Sieger startet Mattel Deutschland
mit einem umfangreichen und
durchaus hochwertigen eigenen
Autorenprogramm durch. Das im
Folgejahr veröffentlichte Café International
(Rudi Hoffmann; heute bei
Amigo) wird mit der Auszeichnung Spiel des Jahres belohnt.
Als letzte dieser Hochphase erscheinen 1991 Lancelot (Roland
Siegers) und Mandarin (Tom Kremer).
1992 Das wohl bekannteste Kartenspiel der
Welt ist erst seit diesem Jahr bei Mattel: Uno
hatte die Amerikanerin Merle Robbins 1969
auf den Markt gebracht, bis zur Übernahme
von International Games durch Mattel lag im
deutschsprachigen Raum die Lizenz bei Amigo. Das Gleiche
gilt auch für Skip-Bo.
1994 landet durch die Übernahme
von Spear ein weiterer Welterfolg bei
Mattel: Seither ist auch Scrabble ,
bereits 1931 von Alfred Mosher Butts
in seiner Urform entwickelt, Teil des
Mattel-Programms. In Österreich hat
nach wie vor Piatnik die Lizenz.
2004 Mit Scene it? verbindet Mattel klassisches Quiz-Brettspiel
mit der DVD – mehrere Ausgaben nutzen den Boom
um aktuelle Film- und Fernsehserien.
2009 Mattel kauft zwei Verlage zu, Bob‘s Space Racers (USA)
und Sekkoia (F). Damit landen das Kinderspiel Autsch! (vormals
MB) und das Legespiel Blokus (vormals bei Heidelberger
bzw. Winning Moves) im Portfolio.
2010 Mit der Übernahme von Fundex Games (USA) zeichnet
sich für Ravensburger ein Problem ab: Fundex
ist Rechteeinhaber des nach Uno meistverkauften
Kartenspiel der Welt, Phase 10 (Kenneth
Johnson), das Ravensburger hierzulande vertreibt.
Die „Schonfrist“ dauert bis zum Herbst
2015, erst dann erscheint das Spiel unter dem
Mattel-Label.
2013 Geister, Geister, Schatzsuchmeister! von Brian Yu
erscheint und wird 2014 zum Kinderspiel des Jahres gekürt.
Mattel zählt zu
den bekanntesten
Marken der
Welt (ganz links).
Das Logo der
Mattel-Spiele hat
sich immer wieder
gewandelt.
spielwiese.at Jahrbuch 2020 41