Spielspaß '20 – Das Jahrbuch für Spielbegeisterte
Auf über 100 Seiten Services und Storys über Brett- und Kartenspiele. Zum Beispiel alles über 25 Jahre "Catan" und andere Geburtstagskinder. Corona und die Folgen für Spieler, Veranstalter und Verlage. Und für Schnäppchenjager Hunderte Spiele in der "Roten Liste".
Auf über 100 Seiten Services und Storys über Brett- und Kartenspiele. Zum Beispiel alles über 25 Jahre "Catan" und andere Geburtstagskinder. Corona und die Folgen für Spieler, Veranstalter und Verlage. Und für Schnäppchenjager Hunderte Spiele in der "Roten Liste".
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TRENDS 2020
Kommunikationsspiele
„Sprachloses“ Kinderspiel: Nur durch zwei „Beep!“s müssen die anderen
Kinder herausfinden, wie weit sich Roboter Tim bewegt hat.
„Beep!“. Nur das Kind weiß, was das
Ziel ist, es muss aber verraten, in welcher
Geschwindigkeit sich der Roboter
bewegt. Danach beginnt das gemeinsame
Beraten und bei richtiger Einschätzung
winken Wertungschips. Kinder
sind hochkonzentriert und mit Begeisterung
bei der Sache. Dabei ist Wir sind
die Roboter als Lernspiel konzipiert,
geht es doch um das Begreiflichmachen
der abstrakten Begriffe Zeit und
Geschwindigkeit.
Zurück ins Lager der Familien-
und Erwachsenenspiele und damit zu
einem weiteren neuen Spiel ohne Sprechen.
Yokai kommt aus Frankreich
und ist auf Deutsch bei Game Factory
erschienen. Yokai sind japanische
Fabelwesen. Im gleichnamigen Spiel
herrscht Unruhe unter vier dieser Arten,
sprich: die jeweils vier quadratischen
Karten einer Yokai-Familie werden
gemischt und verdeckt in einem
4x4-Raster ausgelegt. Ohne Sprechen
müssen die Spieler die Kartenlage so
verändern, dass am Ende alle Yokai einer
Familie beieinander liegen. Wieder
gewinnen oder verlieren alle als Team.
Der einzelne Spielzug ist dreigeteilt.
Als Erstes muss man sich zwei beliebige
Karten geheim ansehen, dann eine
nehmen und an anderer Stelle platzieren
und zu Letzt eine Hinweiskarte aufdecken
oder platzieren.
Das bedarf nun einer näheren Erklärung.
Aufgedeckte Hinweiskarten können
offen am Tisch liegen bleiben, um
sie bei Bedarf auszuwählen und als Abschluss
des Spielzugs zu platzieren. Die
Hinweiskarten zeigen entweder eine
Farbe, zwei Farben oder drei Farben
(jene der Yokai). Wird eine Hinweiskarte
auf eines der (immer verdeckt gebliebenen)
Yokai gelegt, erhält die Gruppe
den mehr oder weniger schlüssigen
Hinweis, welche Farbe dieses Yokai hat.
Die Erschwernis dabei ist allerdings,
dass dieses Yokai nunmehr nicht mehr
verschoben werden darf. Es gilt also
gut zu überlegen und abzuwägen, wann
welche Hinweiskarte wo platziert wird,
um damit die Yokai-Familien tatsächlich
zusammengeführt werden können
und sich nicht gegenseitig im Weg stehen.
Yokai ist ein gutes Stück Deduktions-
und Denkspiel für Gruppen. Das
funktioniert ganz unterschiedlich. Die
Betonung liegt doppeldeutig auf Denken,
und eben nicht Sprechen.
Yokai bringt die verblüffende Erfahrung, dass eine Gruppe ohne Worte
bei einem Legespiel durch unabgesprochenes Versetzen von verdeckten
Karten doch zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen kann.
AHNEN. Auch wenn aktuell eine gewisse
Häufung an Spielen auffällt, bei
der die Kommunikation eingeschränkt
ist, völlig neu sind entsprechende Spielideen
freilich nicht. Bei vielen Ratespielen
ist das von jeher ein gängiges
Muster, wenn es zum Beispiel wie bei
Tabu darum geht, bestimmte Hinweiswörter
unter Strafe zu stellen oder bei
Activity die Darstellung von Begriffen
auf Pantomime oder Zeichnen einzuschränken.
Mit Hanabi wurde bereits
2013 ein Kartenspiel von Abacus
als Spiel des Jahres ausgezeichnet, bei
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spielwiese.at Jahrbuch 2020