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Standort Kanton Solothurn - Solothurner Handelskammer

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Gelenke made in Bettlach<br />

Schweizer Präzision in<br />

der Medizinaltechnik<br />

Mit seiner Lage am Südrand des<br />

Jura scheint der Ort Bettlach für<br />

den Aussenstehenden nur eine<br />

idyllische kleine Gemeinde im<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Solothurn</strong> zu sein. Und<br />

doch findet sich hier mit der Mathys<br />

AG Bettlach einer der führenden<br />

europäischen Entwickler<br />

und Hersteller für Gelenkersatz<br />

und synthetisches Knochenersatzmaterial.<br />

Und zugleich einer der Traditionsreichsten.<br />

Denn daran, dass<br />

die Schweiz heute als eines der<br />

Ursprungsländer der modernen<br />

Endoprothetik gilt, hatte Firmengründer<br />

Robert Mathys sen.<br />

wesentlichen Anteil. Seit 1946<br />

hatte sich der findige Ingenieur<br />

und Unternehmer in seiner kleinen<br />

Fabrik der Entwicklung und<br />

Herstellung von Apparaturen aus<br />

rost- und säureresistenten Spezialstählen<br />

gewidmet. Ende der<br />

50er Jahre entdeckte er, dass sich<br />

sein Know-how hervorragend<br />

eignet, um Implantate und Instrumente<br />

für die Knochenchirurgie<br />

und Orthopädie zu entwickeln.<br />

1963 entwickelte Robert Mathys<br />

sen. in Zusammenarbeit<br />

mit der Universität<br />

Bern, im speziellen<br />

mit Prof. Maurice<br />

Müller die erste Implantatgeneration<br />

für künstlichen<br />

Hüftgelenkersatz<br />

aus rostfreiemEdelstahl.<br />

Mit<br />

immer<br />

Hüftgelenkersatz Kniegelenkersatz<br />

Hugo Mathys<br />

Verwaltungsratspräsident<br />

neuen Ideen und Produkten für<br />

die Frakturbehandlung und den<br />

orthopädischen Gelenkersatz<br />

wuchs so über die Jahrzehnte ein<br />

erfolgreiches Spezialunternehmen<br />

für Medizinaltechnik mit<br />

Niederlassungen in aller Welt.<br />

European Orthopaedics –<br />

rund um den Globus<br />

Heute ist Mathys das führende<br />

europäische Orthopädie-Unternehmen<br />

in einem vorwiegend<br />

amerikanischen Wettbewerb.<br />

Das Familienunternehmen<br />

konzentriert<br />

sich seit 2003 voll und<br />

ganz auf die Entwicklung,<br />

Produktion und<br />

Vertrieb von Implantaten<br />

und Instrumentarien für den<br />

Gelenkersatz. Die Leistungen des<br />

Unternehmens umfassen aktuell<br />

Implantate für Hüfte, Knie,<br />

Schulter und Finger sowie synthetischesKnochenersatzmaterial.<br />

Produziert wird vorwiegend<br />

in Bettlach aber auch in Deutschland,<br />

wo Mathys über eine eigene<br />

Keramik-Produktion verfügt.<br />

Das Unternehmen umfasst elf<br />

Tochtergesellschaften in Deutschland,<br />

Frankreich, Belgien, England,<br />

Holland, Österreich, Australien,<br />

Neuseeland, China, Japan<br />

und der Schweiz; weltweit sind<br />

Mathys Produkte über Distributoren<br />

und Agenten in über 30<br />

Ländern erhältlich.<br />

KURZINTERVIEW<br />

…gemeinsam<br />

mit Leidenschaft!<br />

Weshalb Mathys als Schweizer<br />

Unternehmen in einem hart umkämpften<br />

Markt bestehen kann<br />

und was seine tägliche Motivation<br />

ist, erklärt Mehrheitsaktionär<br />

Hugo Mathys.<br />

Sie sind voll und ganz eine Unternehmerfamilie<br />

und das schon<br />

seit über 60 Jahren. Wird sich daran<br />

in Zukunft etwas ändern,<br />

oder wird Mathys auch in der<br />

dritten Generation in den Händen<br />

der Familie bleiben?<br />

In Bezug auf Kapital und Verwaltungsrat<br />

sicher ja. Die Familienaktionäre<br />

tragen gegenüber den<br />

Mitarbeitenden auch weiterhin<br />

die Verantwortung und unterstützen<br />

nach wie vor den weiteren<br />

Ausbau des Unternehmens.<br />

Aber um in der Geschäftsleitung<br />

mitwirken oder sie führen<br />

zu können, werden nach wie<br />

vor die Qualifikation und Erfahrung<br />

eine Rolle spielen. Der Familienname<br />

allein genügt nicht.<br />

Wieso tritt Mathys erst seit 1997<br />

unter eigener Marke auf?<br />

Wir haben jahrzehntelang für<br />

Protek – später Sulzer – jährlich<br />

zwischen 20 bis 30‘000 künstliche<br />

Hüftgelenke hergestellt. Nach<br />

Auflösung des Vertrags haben wir<br />

die Entscheidung getroffen, mit<br />

dem vorhandenen, damals über<br />

30 Jahre gesammelten Knowhow,<br />

die Orthopädie als eigenen<br />

Geschäftsbereich auszubauen.<br />

Das war vor 13 Jahren.<br />

Weshalb glauben Sie, in diesem<br />

Markt bestehen zu können?<br />

Je mehr Konzerne fusionieren,<br />

umso mehr rückt das Lokale in<br />

den Vordergrund. Als europäisches<br />

Familienunternehmen stehen<br />

wir für Kundennähe. Wir<br />

sind dank unserer «Grösse» flexibler<br />

und schneller. Andere<br />

wichtige Faktoren sind seit jeher<br />

Innovation und Technologie. Zusätzlich<br />

geniessen wir auf wissenschaftlicher<br />

Seite den direkten<br />

Zugang zur Forschung mit der<br />

Dr. h.c. Robert Mathys Stiftung.<br />

Viele Firmen verlagern ihre Produktion<br />

wegen Kostenoptimierung<br />

ins Ausland. Plant Mathys<br />

Schritte in dieser Richtung?<br />

Auf keinen Fall. Wir halten am<br />

<strong>Standort</strong> <strong>Solothurn</strong> fest. In der<br />

Medizinaltechnik steht Qualität<br />

an oberster Stelle, da gibt es<br />

keine Kompromisse. Zudem haben<br />

wir in <strong>Solothurn</strong> sehr gute<br />

Berufsleute und Spezialisten.<br />

Obwohl wir einen interessanten<br />

Fächer verschiedener Berufe anbieten<br />

und wir auch die Weiterentwicklung<br />

von Mitarbeitenden<br />

sehr fördern, ist die Rekrutierung<br />

nicht immer einfach. Bettlach ist<br />

nicht gerade der Nabel der Welt.<br />

In der Schweiz weisen Sie ein<br />

überdurchschnittliches Marktwachstum<br />

aus. Was sind die<br />

Gründe?<br />

Nebst den qualitativ hoch stehenden<br />

Produkten profitieren<br />

wir hier natürlich von der Kundennähe.<br />

Aber die Blumen für<br />

dieses Resultat gebe ich sehr gerne<br />

unserem Team im Schweizer<br />

Markt weiter. Der Erfolg steht<br />

und fällt mit den Mitarbeitenden<br />

und dem damit verbundenen<br />

Service und Dienstleistungsgrad.<br />

Der grösste Erfolgsfaktor ist und<br />

bleibt auch künftig der Mitarbeiter,<br />

seine Kompetenz und<br />

ein funktionierendes Team. Nur<br />

gemeinsam und mit viel Engagement<br />

können wir unsere Ziele<br />

erreichen – eben ganz nach unserer<br />

Firmenphilosophie:<br />

...gemeinsam mit Leidenschaft!<br />

Was muss ein Gelenkersatz heutzutage<br />

erfüllen?<br />

Die Patienten werden immer<br />

jünger und haben entsprechend<br />

hohe Erwartungen an ein Implantat.<br />

Während früher einfach<br />

die Schmerzbekämpfung<br />

im Mittelpunkt stand, geht es<br />

heute darum, die Lebensqualität<br />

massiv zu verbessern. Der Patient<br />

wünscht sich, nach dem Eingriff<br />

wieder ein aktives Leben zu führen,<br />

sei es im Beruf oder im Privatleben.<br />

Hand aufs Herz – was treibt Sie<br />

an, Tag für Tag für die Firma im<br />

Einsatz zu sein?<br />

Von Albert Einstein stammt die<br />

Überlegung, dass die besten Dinge<br />

im Leben nicht die sind, die<br />

man für Geld bekommt. Die Zufriedenheit<br />

aus einem befriedigten<br />

Tatendrang ist wesentlich<br />

grösser als auf den Malediven zu<br />

liegen – obwohl auch das sicher<br />

schön ist – für zwei Wochen.<br />

www.mathysmedical.com

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