BAUSTELLE CAMPUS WU - Bauweb
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Fotos: Fotocredit<br />
des 7-geschossigen Wohnhauses in<br />
Holzbauweise in der Wiener Wagramer<br />
Straße. Sowohl wir als auch der Planer<br />
verfügten bereits über Holzbau-Erfahrung.<br />
Einen zentralen Punkt in der<br />
Umsetzung der architektonischen Idee<br />
bildeten für uns die Deckensysteme.<br />
Wir durften von der Gebäudehöhe her<br />
ein gewisses Maß nicht überschreiten<br />
und benötigten dünne Deckenkonstruktionen.<br />
Daher hatten wir die Idee,<br />
mit Holz-Verbund-Systemen zu arbeiten.<br />
Folglich stellte sich die Frage,<br />
wie man die Verbund-Systemdecken<br />
bei Durchlaufträgerwirkung ausbildet.<br />
Der Architekt entwickelte die Idee der<br />
vertikalen Installationsversorgungsstränge<br />
und für uns stellte sich die<br />
Aufgabe, wie man ein Loch in die<br />
Decke quer zur Tragrichtung schneiden<br />
konnte, ohne dass komplizierte<br />
Auswechslungssysteme notwendig<br />
wurden. Durch das Ausgießen des Betons<br />
auf der Oberfläche des Holzes<br />
wurden letztlich automatisch die<br />
Randträger mitbetoniert bzw. wurden<br />
bau<br />
magazin<br />
z<br />
DI Dr. techn. Richard<br />
Woschitz vor einigen<br />
Referenzprojekten<br />
von RWT+ (von links):<br />
Emirates Pearl Hotel in<br />
Abu Dhabi, Büro- und<br />
Lagergebäude Codico<br />
(Wien Perchtoldsdorf)<br />
und Bahnorama (Wien<br />
Hauptbahnhof).<br />
die Öffnungen ausgeschalt, wodurch<br />
auch brandschutztechnische Anforderungen<br />
erfüllt wurden.<br />
Ein weiteres Beispiel betraf bauphysikalische<br />
Detailpunkte der Loggien.<br />
Wir mussten uns Gedanken über den<br />
Anschluss der Loggien an das Gebäude,<br />
den Übergang zwischen den einzelnen<br />
Gebäuden und die Baumaterialien<br />
machen. Außerdem wurde von<br />
uns das Herstellungs-Grundprinzip<br />
hinterfragt. Hier ging es größtenteils<br />
um Vorfertigungen von großen Elementen,<br />
damit die Baustellenabwicklung<br />
effizient ablaufen konnte. Im<br />
Außenbereich, bei den Balkonen, wo<br />
also sehr viel Wasserandrang gegeben<br />
ist, wechselten wir das Material und<br />
entschlossen uns für Beton. Hier wurde<br />
aber auch an Betonfertigteile gedacht,<br />
damit die Montage rascher<br />
durchgeführt werden konnte.<br />
Das war unser erster Ansatz. Dann haben<br />
wir uns die Frage gestellt, wie<br />
dieses Übergangsdetail aussehen kann.<br />
Und hier haben wir konstruktiv die<br />
Interview BAUTECHNIK<br />
Detailpunkte mit den Architekten ausgearbeitet<br />
und kommunizierten, warum<br />
die Lösung technisch nur so funktionieren<br />
kann und was auch in das<br />
architektonische Gestaltungsbild hinein<br />
passen würde. Ein weiteres Beispiel<br />
waren die Balkonkonstruktionen:<br />
Die Erdgeschosszone sollte größtenteils<br />
frei sein. Es sollten keine Stützkonstruktionen,<br />
sondern Hängekonstruktionen<br />
umgesetzt werden, die<br />
dann in die Decke zurückverankert<br />
wurden. Auch hier haben wir die entsprechenden<br />
Detail-Lösungen entwickelt.<br />
Ein Prozess, der nur in direkter<br />
Zusammenarbeit und mit Rücksprache<br />
mit den Architekten funktioniert. Zudem<br />
haben wir auch die ausführende<br />
Firma im Boot. Hier sind wir, vermutlich<br />
europaweit, einen neuen Schritt<br />
gegangen: Wir haben die Pläne nicht<br />
mehr CAD-mäßig einzeln ausgedruckt,<br />
sondern haben das ganze Gebäude in<br />
einem 3-D-Modell durchkonstruiert.<br />
Auf Basis dieser Übersichtsmontagesituation<br />
mit unterschiedlichen Bauteilen<br />
haben wir das Montageprinzip<br />
gemeinsam mit den ausführenden Firmen<br />
ausgearbeitet. Dieses 3-D Modell<br />
wurde den ausführenden Firmen übermittelt,<br />
die es wiederum in ihre Abbundmaschinen<br />
eingespielt haben.<br />
Wo liegen in der Praxis die Problemzonen<br />
in der Zusammenarbeit?<br />
www.bauweb.co.at bm 2 2012 | 29