Panorama - GELD-Magazin
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2. November durchgesickert war, dass der<br />
Vorstand die Dividende um bis zu ein Drittel<br />
kürzen wolle, fiel der Aktienkurs um fast<br />
drei Prozent. Analysten schätzen, dass die<br />
Telekom für nächstes Jahr die Dividende auf<br />
65 Cent je Aktie senkt.<br />
DiviDenDen-AristokrAten sinD<br />
gefrAgt wie schon lAnge nicht<br />
Für Börsianer gibt es unter den Aktien<br />
das gemeine Volk und den Adel. Während<br />
mit der Bezeichnung „Dividendenkaiser“<br />
eine besonders hohe Dividendenrendite<br />
vermittelt wird, versteht man unter „Dividendenaristokraten“<br />
jene Unternehmen, die<br />
über viele Jahre hinweg spendabel ihre Aktionäre<br />
verwöhnen, indem sie verlässlich<br />
ihre Dividenden zahlen und womöglich stetig<br />
erhöhen.<br />
Diese Dividendenaristokraten sind für<br />
Anleger derzeit wertvoller denn je. „Die Dividendenrenditen<br />
sind zum ersten Mal seit<br />
Generationen höher als die Renditen von<br />
Staatsanleihen. Das ist ziemlich aufregend”,<br />
schreibt Richard Turnill, der den Global<br />
Equity Fonds von Blackrock verwaltet, in<br />
einer Analyse. Die Notenbanken haben die<br />
Zinsen auf ein so niedriges Niveau gedrückt,<br />
dass sich mit Zinspapieren kaum noch etwas<br />
verdienen lässt. Die Unternehmen fahren<br />
hingegen weiterhin Gewinne ein und<br />
schütten davon einen guten Teil aus. Zum<br />
Vergleich: Die durchschnittliche Dividendenrendite<br />
für Aktien im deutschen Paradeindex<br />
DAX liegt bei 3,7 Prozent. Für zehnjährige<br />
deutsche und österreichische Bundesanleihen<br />
gibt es nur 1,5 Prozent – das<br />
gleicht nicht einmal die Inflation aus. Kaum<br />
eine Fondsgattung wird in Deutschland daher<br />
derzeit angesichts der historisch sehr<br />
„Unter den europäischen Dividendentiteln<br />
sind unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen<br />
vor allem Aktien aus<br />
den Sektoren Telekommunikation und<br />
Energieversorgung interessant.“<br />
Karl Huber, Fondsmanager, Pioneer Investments<br />
seltenen Konstellation mehr beworben als<br />
Dividendenfonds.<br />
Die in HausseZeiten mit hohen Kursgewinnen<br />
eher nachrangige Komponente<br />
der Unternehmensausschüttung gewinnt<br />
jetzt eben immer mehr an Bedeutung. Zumal<br />
die weiteren Aussichten nach der typischen<br />
„USWahlrallye“ an den Börsen mit<br />
hoher Unsicherheit belastet sind. Denn die<br />
Konjunktur bricht in allen Kontinenten ein.<br />
Bald dürfte eine defensive Börsenstrategie<br />
gefragt sein. Wenn Kursverluste drohen,<br />
sind Aktien mit attraktiver Dividende gemessen<br />
am Kurs ausgesprochene Favoriten.<br />
AttrAktive DiviDenDen-zuwächse<br />
An Der wiener Börse<br />
An der Wiener Börse wurden die Ausschüttungen<br />
bei Immofinanz und RHI heuer<br />
um 50 Prozent, bei Lenzing sogar um<br />
zwei Drittel erhöht. Knapp 30 Prozent mehr<br />
überwies Andritz an die Aktionäre. Bei der<br />
CA Immobilien Anlagen AG flossen erst<br />
Brennpunkt ° Dividenden-Aktien<br />
mals seit mehreren Jahren wieder Dividenden<br />
an die Aktionäre: 33,385 Millionen<br />
Euro oder 0,3 Euro je Aktie.<br />
Vienna Insurance Group, Conwert,<br />
Wienerberger, OMV und SchoellerBleckmann<br />
Oilfield Equipment verzeichneten<br />
zweistellige Dividendenzuwächse zwischen<br />
zehn und 20 Prozent. Raiffeisen und Verbund<br />
hielten ihre Dividendenzahlungen<br />
2012 konstant. Zumtobel nahm die Dividende<br />
etwas zurück.<br />
oMv Als österreichischer<br />
Ausschüttungs-chAMpion<br />
Das Ausschüttungsvolumen der Titel<br />
im österreichischen Leitindex ATX erreichte<br />
heuer insgesamt rund zwei Milliarden<br />
Euro. Von 15 der 20 ATXUnternehmen<br />
wurden die Dividendenzahlungen zum<br />
Teil sehr kräftig erhöht, sodass die Gesamtsumme<br />
der Ausschüttungen gegenüber dem<br />
Vorjahr abgesehen von den beiden Verlustunternehmen<br />
Erste und Telekom um mehr<br />
dividendenRenditen ÖSteRReiCHiSCHeR aKtien<br />
aktie kUrS per 02.11. diVid./aktie 2012 e Veränd. diVidende diVid.rendite 2012 e<br />
ÖSterreichiSche poSt 29,78 € 1,80 € +5,9 % 5,98 %<br />
polytec 5,54 € 0,30 € -14,3 % 5,42 %<br />
iMMofinanz 2,98 € 0,15 € 0,0 % 5,02 %<br />
oMV 28,90 € 1,17 € +6,4 % 4,10 %<br />
VoeStalpine 24,79 € 1,00 € 25,0 % 4,08 %<br />
ca iMMoBilien anlagen 9,55 € 0,38 € 0,0 % 3,94 %<br />
conwert 8,94 € 0,35 € 0,0 % 3,91 %<br />
eVn 11,03 € 0,42 € +2,4 % 3,81 %<br />
VerBUnd 18,15 € 0,65 € +18,2 % 3,61 %<br />
Vienna inSUrance groUp 33,50 € 1,20 € +9,1 % 3,57 %<br />
rhi 22,05 € 0,75 € 0,0 % 3,38 %<br />
roSenBaUer 40,17 € 1,25 € +4,2 % 3,04 %<br />
flUghafen wien 35,52 € 1,00 € 0,0 % 2,82 %<br />
Mayr-Melnhof 78,31 € 2,10 € 0,0 % 2,68 %<br />
raiffeiSen Bank int. 30,85 € 0,80 € -23,8 % 2,60 %<br />
Quelle: onvista.de, Erste Bank Research, eigene Recherche<br />
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