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Panorama - GELD-Magazin

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Meldungen aus der Hochfinanz ° Brennpunkt<br />

Mitt RoMney kontRollieRt die WahlstiMMen-<br />

ZählMaschinen in ohio<br />

Fragwürdig. Über einen Investmentfonds<br />

kontrolliert Romney zusammen<br />

mit Familie und Freunden den drittgrößten<br />

Wahlmaschinenproduzenten<br />

der USA, Hart Intercivic, dessen Geräte<br />

unter anderem im wichtigen Swing-<br />

State Ohio eingesetzt werden.<br />

Während die US-Präsidentschaftswahlen bei<br />

Erscheinen dieses <strong>GELD</strong>-<strong>Magazin</strong>s bereits<br />

geschlagen sein werden, könnte – so wie bereits<br />

2004 – der Wahlsieger erst feststehen,<br />

wenn die Ergebnisse in den wesentlichen<br />

„Swing-States“ amtlich abgesegnet sind. Hier<br />

gilt derzeit insbesondere Ohio als Schlüssel<br />

zum Wahlsieg, wobei zudem noch nie ein republikanischer<br />

Kandidat die Wahl gewonnen<br />

hat, der nicht auch in Ohio siegreich war.<br />

Sollte sich Ohio aber tatsächlich als Zünglein<br />

20 ° www.geld-magazin.at<br />

an der Waage herausstellen, dann dürfte sich<br />

der kommende Präsident wohl in jedem Fall<br />

noch ein wenig gedulden müssen. Denn wie<br />

der Informationsdienst Freepress berichtet,<br />

haben Mitt Romney und seine Familie umfassenden<br />

Einfluss auf ein Unternehmen, das<br />

die Wahlcomputer in Ohio betreibt, die schon<br />

2004 erhebliche Zweifel an ihrer „Unabhängigkeit“<br />

hatten aufkommen lassen. So sind<br />

der Kandidat selbst, seine Frau, sein Bruder<br />

und ein Sohn maßgebliche Eigentümer eines<br />

nach dem Lieblings-Ski-Ort der Romneys<br />

benannten Investmentfonds namens Solamere,<br />

zu dessen Gründung Mitt Romney<br />

selbst zehn Millionen Dollar als Anschub-<br />

finanzierung beigesteuert hat. Der Fonds ist<br />

wiederum stark bei der Investmentfirma<br />

H.I.G. Capital investiert, die seit Juli 2011<br />

wiederum die Mehrheit an Hart Intercivic<br />

eRste Bank und RBi voR inteRneR aufspaltung?<br />

auslagerung von risiko. Die EU-<br />

Kommission fordert, dass Banken ab<br />

15 bis 25 Prozent an „Risikopositionen“<br />

diese intern in eine unabhängige<br />

Risiko-Bank auslagern – das betrifft<br />

bei strenger Auslegung auch die<br />

heimischen Großbanken.<br />

Geht es nach der vom finnischen Notenbankchef<br />

Erkki Liikanen geführten EU-Bankenreform-Gruppe,<br />

dann werden Banken,<br />

deren Risikobereiche einen „signifikanten<br />

Anteil“ am Geschäft der Bank erreichen, diese<br />

in eine eigene Gesellschaft auslagern müssen.<br />

Die „Risikogruppe“ darf zwar mit der<br />

Geschäftsbank („Deposit-Bank“) innerhalb<br />

der Gruppe unter einem gemeinsamen Holdingdach<br />

verbleiben, muss aber gesellschaftsrechtlich<br />

abgesondert werden. Festgelegt<br />

werden soll das in einem zweistufigen<br />

Prozess, der vom Anteil der Risikopositionen<br />

am Bilanzvolumen abhängt. Explizit<br />

genannt werden hier nur „assets held for trading“<br />

und „assets available for sale“, was aber<br />

nicht als abschließend zu verstehen sei. Liegt<br />

dieser Anteil über einem Schwellenwert, der<br />

irgendwo zwischen 15 und 25 Prozent festgelegt<br />

werden soll, oder übersteigen die Risikopositionen<br />

ein Volumen von 100 Milliarden<br />

Euro, dann erreicht die Bank die zweite Stufe,<br />

in der die Aufsichtsbehörden prüfen, ob<br />

tatsächlich eine Aufspaltung erfolgen muss.<br />

Dazu werde dieser Schwellenwert kalibriert,<br />

wobei beispielsweise das reale Handelsgeschäft<br />

der Bank analysiert werde. Überschreitet<br />

eine Bank nun diese Schwelle, dann<br />

müssten alle betroffenen Aktivitäten auf eine<br />

legal abgesonderte Gesellschaft übertragen<br />

werden, wobei kleine Banken aber ausgenommen<br />

wären. Im Bilanzvolumen der<br />

Raiffeisen International für 2011 von 147<br />

Milliarden Euro machten die „Handelsaktiva“<br />

11,6 Milliarden Euro aus und die „zur<br />

Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte“<br />

erreichten 3,9 Milliarden<br />

Euro, was zusammen nur knapp elf Prozent<br />

der Bilanzsumme ausmacht, womit die RBI<br />

folglich in einem Stück erhalten bliebe. Soll-<br />

hält und im Board seither drei von fünf Direktoren<br />

stellt. Pikant dabei ist, das Hart Intercivic<br />

der drittgrößten Wahlmaschinenbetreiber<br />

der USA ist, der schon 2004 für einiges<br />

Aufsehen sorgte, als angeblich ein „elektronischer<br />

Schwenk von 300.000 Stimmen“<br />

Ohio von John Kerry zu George Bush wandern<br />

ließ, was diesem eine zweite Amtszeit<br />

ermöglichte. Sollte Romney diesmal also<br />

Ohio knapp gewinnen, ist absehbar, dass die<br />

Demokraten dafür etwaige Manipulationen<br />

der Zählmaschinen verantwortlich machen<br />

werden. Verliert indes Romney, dann könnte<br />

er zwar immerhin darauf verweisen, dass die<br />

im Vorhinein erhobenen Vorwürfe gegenstandslos<br />

waren – angesichts der auch sonst<br />

eher mageren Rentabilität von Hart Intercivic<br />

wäre dann aber freilich Romneys Kernkompetenz<br />

als Investor infrage zu stellen. (rs)<br />

ten jedoch auch Bilanzpositionen, wie etwa<br />

„erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />

bewertete finanzielle Vermögenswerte“<br />

von 7,4 Milliarden zur Risikogruppe gezählt<br />

werden, wäre eine 15-Prozent-Schwelle bereits<br />

überschritten. Ähnlich bei der Erste<br />

Bank, deren Handelsaktiva 5,9 Milliarden<br />

ausmachen und wo für 20,2 Milliarden finanzielle<br />

Vermögenswerte zum Verkauf verfügbar<br />

sind, was bei einer Bilanzsumme von<br />

zuletzt 201 Milliarden Euro ebenfalls noch<br />

nicht zu einer Auslagerung zwingen würde.<br />

Müssten jedoch auch die derivativen Finanzinstrumente<br />

von 10,9 Milliarden und die 1,8<br />

Milliarden an Faire-Value-Investments einbezogen<br />

werden, dann wäre wohl auch die<br />

Erste Bank ein Aufspaltungskandidat. Bei<br />

der Bank Austria dürfte an einer Abspaltung<br />

ohnehin kein Weg vorbeiführen, denn diese<br />

gehört über ihre Mutter UniCredit zum erlauchten<br />

Kreis der 25 internationalen Großbanken<br />

mit dem größten „systemischen“ Bedrohungspotenzial<br />

und übertrifft auch die<br />

100-Milliarden-Grenze deutlich. (rs)

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