Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Links: Nach der Restaurierung<br />
in den<br />
Werkstätten des<br />
Landesdenkmalamtes<br />
treten die Brandspuren<br />
deutlich zu<br />
Tage. (Foto: N. Kasparek,<br />
LDA)<br />
Rechts: Die Statue<br />
der Fortuna in der<br />
Sonderausstellung im<br />
Museum für Vor- und<br />
Frühgeschichte Saarbrücken.<br />
Restaurierter<br />
Zustand.<br />
Im Frühjahr <strong>2020</strong><br />
wurde ein Köpfchen<br />
aus Sandstein<br />
im Bauschutt<br />
der Ausgrabungen<br />
gefunden. Ob er zur<br />
ausgegrabenen Fortuna<br />
gehört, wird sich<br />
zeigen?<br />
(Foto: LDA)<br />
Die Figur ist aus gelblichem, hellem und feinkörnigem<br />
Sandstein hergestellt. Die Provenienz<br />
des Steines wurde bislang nicht ermittelt. Mit<br />
großem Geschick und Können hat der Bildhauer<br />
die Göttin geformt. Proportionen und die Standstellung<br />
im sog. Kontrapost mit zurückgesetztem<br />
linkem Fuß und rechtem Standbein, der darauf<br />
ruhenden schräg gestellten Hüfte und dem in<br />
Gegenrichtung schwingenden Oberkörper bis<br />
in die Schultern gekonnt ausgeführt. Die sehr<br />
gute Qualität der Bildhauerarbeit zeigt sich ins-<br />
besondere in der Darstellung der Gewänder. Über<br />
dem ärmellosen Chiton aus dünnem Stoff liegt<br />
der Mantel, der über die linke gelegt ist und zur<br />
rechten Hüfte hinabgeführt wird und von dort,<br />
den Oberkörper freilassend zur rechten Schulter<br />
verläuft. Das Gewand zieht in reichem Faltenwurf<br />
bis zu den Füßen. Die übereinander liegenden<br />
Kleidungsstücke sind in ihrer Stofflichkeit<br />
herausgearbeitet, dünne Stoffbahnen von dickeren<br />
unterschieden, die Faltenwürfe detailliert<br />
dargestellt. Die hohe künstlerische Qualität der<br />
Skulptur spricht dafür, die Entstehung in einer<br />
renommierten Werkstatt, eventuell in Trier im 2.<br />
Jhd. n. Chr., anzunehmen.<br />
Der Kopf der Fortuna?<br />
Seit Mai <strong>2020</strong> laufen die Grabungen im Gebäude<br />
»G« weiter. Hochinteressante Ergebnisse sind<br />
hierbei zu erwarten. Ganz aktuell wurde im<br />
Brandschutt ein kleiner Frauenkopf aus Sandstein<br />
gefunden, aus der Schicht also, aus der<br />
auch schon die Fortuna-Statue stammt. Der Kopf<br />
wurde umgehend in die Restaurierungswerkstätten<br />
des Landesdenkmalamtes gebracht, wo<br />
er nun zunächst restauriert wird. Erst danach<br />
wird es möglich sein, die Zusammengehörigkeit<br />
der Figur des letzten Jahres mit dem aktuellen<br />
Fund zu vergleichen.