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Saargeschichten Ausgabe 58/59 (1/2-2020)

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Links: Nach der Restaurierung<br />

in den<br />

Werkstätten des<br />

Landesdenkmalamtes<br />

treten die Brandspuren<br />

deutlich zu<br />

Tage. (Foto: N. Kasparek,<br />

LDA)<br />

Rechts: Die Statue<br />

der Fortuna in der<br />

Sonderausstellung im<br />

Museum für Vor- und<br />

Frühgeschichte Saarbrücken.<br />

Restaurierter<br />

Zustand.<br />

Im Frühjahr <strong>2020</strong><br />

wurde ein Köpfchen<br />

aus Sandstein<br />

im Bauschutt<br />

der Ausgrabungen<br />

gefunden. Ob er zur<br />

ausgegrabenen Fortuna<br />

gehört, wird sich<br />

zeigen?<br />

(Foto: LDA)<br />

Die Figur ist aus gelblichem, hellem und feinkörnigem<br />

Sandstein hergestellt. Die Provenienz<br />

des Steines wurde bislang nicht ermittelt. Mit<br />

großem Geschick und Können hat der Bildhauer<br />

die Göttin geformt. Proportionen und die Standstellung<br />

im sog. Kontrapost mit zurückgesetztem<br />

linkem Fuß und rechtem Standbein, der darauf<br />

ruhenden schräg gestellten Hüfte und dem in<br />

Gegenrichtung schwingenden Oberkörper bis<br />

in die Schultern gekonnt ausgeführt. Die sehr<br />

gute Qualität der Bildhauerarbeit zeigt sich ins-<br />

besondere in der Darstellung der Gewänder. Über<br />

dem ärmellosen Chiton aus dünnem Stoff liegt<br />

der Mantel, der über die linke gelegt ist und zur<br />

rechten Hüfte hinabgeführt wird und von dort,<br />

den Oberkörper freilassend zur rechten Schulter<br />

verläuft. Das Gewand zieht in reichem Faltenwurf<br />

bis zu den Füßen. Die übereinander liegenden<br />

Kleidungsstücke sind in ihrer Stofflichkeit<br />

herausgearbeitet, dünne Stoffbahnen von dickeren<br />

unterschieden, die Faltenwürfe detailliert<br />

dargestellt. Die hohe künstlerische Qualität der<br />

Skulptur spricht dafür, die Entstehung in einer<br />

renommierten Werkstatt, eventuell in Trier im 2.<br />

Jhd. n. Chr., anzunehmen.<br />

Der Kopf der Fortuna?<br />

Seit Mai <strong>2020</strong> laufen die Grabungen im Gebäude<br />

»G« weiter. Hochinteressante Ergebnisse sind<br />

hierbei zu erwarten. Ganz aktuell wurde im<br />

Brandschutt ein kleiner Frauenkopf aus Sandstein<br />

gefunden, aus der Schicht also, aus der<br />

auch schon die Fortuna-Statue stammt. Der Kopf<br />

wurde umgehend in die Restaurierungswerkstätten<br />

des Landesdenkmalamtes gebracht, wo<br />

er nun zunächst restauriert wird. Erst danach<br />

wird es möglich sein, die Zusammengehörigkeit<br />

der Figur des letzten Jahres mit dem aktuellen<br />

Fund zu vergleichen.

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