GLASWELT Sonderheft Montagepraxis 2019
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<strong>Montagepraxis</strong><br />
Planung<br />
Beispiele aus dem Illbruck-Portfolio: Die Multifunktionsbänder<br />
TP321 illmod trioplex eco und TP652 illmod trioplex+<br />
4<br />
Frage – Worauf ist bei der Abdichtung mit Kompribändern zu achten?<br />
Bauanschluss.info – Als Kompribänder werden vorkomprimierte und<br />
imprägnierte Fugendichtbänder benannt. Kompribänder stellen sich verzögert<br />
zurück, wenn man sie von der Rolle abrollt und können so auch nachträglich<br />
in bereits fertige Fugen eingebaut werden. Das Rückstellverhalten<br />
ist allerdings temperaturabhängig, so gehen zu warme Bänder sehr schnell<br />
auf, stellen sich aber bei zu tiefen Temperaturen sehr langsam zurück. Daher<br />
sind Kompribänder bei hohen Außentemperaturen kühl zu lagern und<br />
bei niedrigen entsprechend auf Raumtemperatur zu bringen. Hier könnte<br />
schon eine normale Kühltasche helfen. Durch die Dekomprimierung üben<br />
Kompribänder einen dauerhaften Anpressdruck auf die Fugenflanken aus<br />
und passen sich an die Form der Fugenflanken an. Dies hat jedoch<br />
auch seine Grenzen.<br />
Kompribänder passen sich gut weichen Konturen an, können<br />
aber keinen scharfkantigen Versprüngen folgen oder Rillen,<br />
Riefen und grobe Ausbrüche sicher ausfüllen. Das stellt Ansprüche<br />
an die Qualität der Fugenflanken, sodass die Oberflächen bei<br />
zu grober Struktur nivelliert (Fugenglattstrich) werden müssen. Die Fugen<br />
müssen auch tief genug sein, damit das Band eine vollflächige Auflage findet.<br />
Die Bandgrößen sind für ihren jeweiligen Arbeitsbereich klar definiert.<br />
Eine Dimension z. B. der Größe 20/8-15 bedeutet, dass dieses Band 20 mm<br />
breit ist (so tief füllt es die Fuge aus) und zwischen 8 und 15 mm Fugenbreite<br />
seine Funktion erfüllen kann. Kompribänder dürfen im eingebauten<br />
Zustand nie die angegebenen Toleranzen unter oder überschreiten. Nur in<br />
dem vorgegebenen Bereich ist deren volle Funktion gesichert.<br />
BIld: Tremco Illbruck<br />
Kompribänder sind bei hohen Außen temperaturen<br />
kühl zu lagern und bei niedrigen entsprechend auf<br />
Raum temperatur zu bringen.<br />
5<br />
Frage – Warum schimmelt meine Dichtstofffuge?<br />
Bauanschluss.info – Diese Frage kommt von<br />
Bauherren, Planern und Ausführenden. Schimmel<br />
auf Dichtstoffen ist immer eine ärgerliche<br />
Sache, aber man kann ihn doch meistens verhindern.<br />
Schimmelsporen sind überall in der Luft latent<br />
vorhanden, doch für die Entstehung von Schimmel<br />
braucht es im Wesentlichen zwei Grundvoraussetzungen.<br />
Zum einen ist für das Schimmelwachstum<br />
ein längerfristig hohes Feuchteniveau<br />
erforderlich und es müssen natürlich Nährstoffe<br />
vorhanden sein. Nur wenn beides erfüllt ist, kann<br />
Schimmel überhaupt wachsen.<br />
Es entsteht hin und wieder der Eindruck, dass<br />
manche Dichtstoffe geradezu prädestiniert sind,<br />
Schimmel anzusetzen, doch werden Dichtstoffe<br />
i. d. R. mit Fungiziden ausgerüstet, um einen<br />
Schimmelbefall zumindest zu verzögern. Diese<br />
Fungizide hemmen dabei lediglich das Schimmelwachstum,<br />
können es aber nicht gänzlich<br />
verhindern, denn sie müssen wasserlöslich sein,<br />
um wirken zu können. Sie waschen sich daher<br />
mit der Zeit aus und die schimmelhemmende<br />
Wirkung geht verloren. Auch im Neuzustand<br />
kann die schimmelhemmende Wirkung überfordert<br />
werden, wenn organische Beläge schlicht zu<br />
dick sind und die Fungizide so nicht wirken können.<br />
Dabei beginnt nicht einmal der Dichtstoff<br />
selbst zu schimmeln, sondern organische Beläge<br />
auf dessen Oberfläche. Das können z. B. Hausstaub<br />
sein oder Fette und Seifenreste im Bad.<br />
Man spricht dann von einem Primärbefall, denn<br />
Schimmel kann Dichtstoffe zunächst nicht als<br />
Nährstoff aufschließen. Dazu muss er erst eine<br />
gewisse Größe erreichen und erst dann können<br />
die Pilzmycele in den Dichtstoff hineinwachsen.<br />
Das ist dann der Sekundärbefall. Wenn das geschieht,<br />
kann man den Dichtstoff nur noch austauschen,<br />
denn die üblichen Anti-Schimmel-Mittel<br />
erreichen den Schimmel im Dichtstoff nicht.<br />
Schimmelwachstum kann man aber verhindern,<br />
wenn man seine Lebensbedingungen stört, also<br />
einen der beiden Wachstumsvoraussetzung,<br />
Feuchtigkeit oder Nährstoffe, eliminiert.<br />
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Das hieße regelmäßige Reinigung und vor allem<br />
im Sanitärbereich zusätzlich dafür zu sorgen,<br />
dass die Fugen grundsätzlich abtrocknen können<br />
oder dies regelmäßig von Hand tun. —<br />
Schimmelwachstum kann man<br />
verhindern, wenn man seine<br />
Lebens bedingungen stört, also<br />
eine der beiden Wachstumsvoraussetzungen,<br />
Feuchtigkeit<br />
oder Nährstoffe, eliminiert.<br />
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