GLASWELT Sonderheft Montagepraxis 2019
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An der A5 Abfahrt Karlsruhe-Nord entsteht der Neubau FC Campus. Eyecatcher wird die strahlend weiße Fassade,<br />
die von bläulich schimmernden Verglasungen durchbrochen werden soll, der Entwurf stammt von 3deluxe.<br />
Zunächst wurde eine Pfosten-Riegel-Konstruktion von<br />
Freyler Metallbau entworfen und montiert …<br />
Foto: Freyler Metallbau<br />
Foto: Freyler Metallbau<br />
Foto: fc.gruppe und 3deluxe-Architekten<br />
Foto: Freyler Metallbau<br />
… in die dann die einzelnen Gläser eingepasst werden. Eine präzise Vorfertigung<br />
erleichtert die Montage hier deutlich.<br />
Die Fassade ist eine Sonderlösung von Freyler Metallbau: Die Lichtdurchlässigkeit<br />
(g-Wert) der schaltbaren Flüssigkristallgläser lässt sich elektronisch regulieren.<br />
te Freyler Metallbau mit einem individuellen Lösungsansatz<br />
überzeugen. Um die Rundungen<br />
des Gebäudeentwurfs umsetzen zu können, hat<br />
Freyler Metallbau eine spezielle Lösung entwickelt<br />
und mit Partner Raico umgesetzt.<br />
sonderlösung auf basis<br />
raico therm ai<br />
Um den Gebäudeentwurf wie gewünscht umsetzen<br />
zu können, hat Freyler Metallbau eine<br />
Sonderlösung entwickelt und gemeinsam mit<br />
dem Partner Raico umgesetzt. Diese basiert auf<br />
dem Fassadensystem Raico Therm AI.<br />
„Die Lasten der Fassade werden in den Geschossdecken<br />
bzw. den Brüstungen als Einfeldträger<br />
abgetragen“, erklärt Stefan Gauss, Geschäftsbereichsleiter<br />
bei Freyler Metallbau. „Optisch nimmt<br />
man dies aber nicht wahr, weil die Deckleiste<br />
komplett durchläuft.“<br />
Die schräg laufenden Brüstungen verlangen dabei<br />
nach einer exakten Abbildung der Konstruktion<br />
und präzisen Vorfertigung. Um die hohen<br />
Toleranzen des Glaspakets aufnehmen zu können<br />
und die Kabelführung nicht zu behindern,<br />
hat man sich entschlossen, das gesamte Pfosten-Riegel-System<br />
auf eine 70 mm Ansichtsbreite<br />
zu modifizieren.<br />
Da das Glas nur segmentiert geschnitten werden<br />
kann, die Deckleisten aber rund sind, muss der<br />
Glaseinstand der Scheibe, der zwischen 23 und<br />
60 mm liegt, aufgefangen werden – normalerweise<br />
liegt dieser zwischen 13–15 mm.<br />
„Über eine Zusatzkonstruktion fangen wir den<br />
variablen Einstand geschickt auf und überbrücken<br />
ihn optisch mit einem 70 mm Profil<br />
nach außen hin“, erklärt Stefan Gauss weiter.<br />
Zudem musste das Toleranzfeld im Beton von<br />
+/– 20 mm aufgenommen werden.<br />
In die Riegel ist außerdem die Kabelführung für<br />
die Gläser integriert, um diese im Innenraum in<br />
einem speziell entwickelten Kabelkanal enden<br />
zu lassen.<br />
eigens gepresste profile<br />
Für das komplexe Bauvorhaben wurde eine individuelle<br />
Neupressung der Profile vorgenommen,<br />
denn normalerweise liegen diese zwischen 50<br />
und 60 mm. Aufgrund der Toleranzen und des<br />
68 mm dicken Glaspaketes entschied sich Freyler<br />
Metallbau aber für ein 70 mm Profilsystem, das<br />
von Raico gepresst wurde, also maßgeschneidert<br />
für das Merck Glas bzw. den FC Campus. Dieses<br />
Rohmaterial wurde dann im Freyler Metallbau<br />
Werk in Kenzingen vorgefertigt und so konfektioniert,<br />
dass die Arbeiten auf der Baustelle möglichst<br />
optimal ablaufen können.<br />
Um die Montage der riesigen Fassade umzusetzen,<br />
hat sich Freyler Metallbau Unterstützung<br />
von langjährigen Partnern geholt. Etwa drei Monate<br />
waren für die Fassadenmontage avisiert, anschließend<br />
startet der Innenausbau. Die Fertigstellung<br />
des Komplexes ist für den Jahreswechsel<br />
<strong>2019</strong>/20 geplant. —<br />
www.freyler.de<br />
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