GLASWELT Sonderheft Montagepraxis 2019
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montagepraxis<br />
Planung<br />
Übersicht Montagezarge und VorwandMontagezarge<br />
Nach mir die Sintflut?<br />
Fenster sollten schon bei der Montage eigentlich<br />
wie Möbel behandelt werden – schließlich erfreuen<br />
diese Elemente jahrzehntelang ihre Nutzer und es<br />
wäre doch schade, wenn das hohe Qualitätslevel<br />
aus der Produktion auf der Baustelle wieder<br />
zunichte gemacht würde. Mit einer Montagezarge<br />
ist dieser Möbelanspruch möglich, denn dann<br />
kommen die Bauelemente erst „ins Loch“,<br />
wenn der Rohbau abgeschlossen ist. Am Markt<br />
haben sich aber auch Vorwandmontagezargen<br />
etabliert, die ganz andere Vorteile bieten:<br />
Mit ihnen wird die Fenstermontage in der<br />
Dämmebene erleichtert. Hier gilt es also zu<br />
unterscheiden. In unserer Übersicht zeigen wir,<br />
welche Angebote im Markt erhältlich sind.<br />
_<br />
Jeder Holzfensterbauer kennt die typische Handbewegung,<br />
wenn man sich an den perfekten Holzoberflächen erfreuen<br />
kann. Genauso achten PVC-Hersteller auf die äußeren Werte ihrer Elemente:<br />
Für den einen ist die eigene Oberfläche ganz besonders edel strukturiert,<br />
der andere spricht von einem exklusiven Weißton, der sich abhebt vom Einheitsweiß,<br />
der Dritte verweist auf die hochwertige „Plexiglas“-Veredlung seiner<br />
PVC-Profile. Und immer häufiger veredlen auch Aluminiumschalen die<br />
Kunststoffelemente.<br />
Was wird zudem nicht alles unternommen, damit das Endprodukt Fenster<br />
auch noch völlig unbeschadet auf die Baustelle kommt: Manche Elemente<br />
werden in Folie gepackt, Fensterbauer machen sich Gedanken um die<br />
Sortierung auf den Gestellen und um den Schutz der Lieferung und vieles<br />
mehr.<br />
Dann geht das Produkt auf die Reise und irgendwann befindet sich das schicke<br />
Bauelement an seinem Bestimmungsort: Auf einer Baustelle. Und dann?<br />
Sind die neuen Fenster einmal eingebaut, folgen oft weitere Rohbauarbeiten im<br />
Haus. Der Putz kommt an die Wände, der Estrich wird eingebracht, uvm.<br />
aus den augen aus dem sinn?<br />
Ganz offensichtlich nach dem Motto „Was du heute kannst besorgen, verschiebe<br />
nicht bis morgen“, ist jeder Anbieter, oder der dafür beauftragte<br />
Subunternehmer, darauf bedacht, die Ware schnell „ins Loch“ zu bringen<br />
und den Bau zu schließen. Dem Bauherren ist das natürlich recht – so ist der<br />
Rohbau geschützt vor Wind und Wetter. Außerdem winkt ja auch die Abnahme<br />
– wenn man denn daran gedacht hat, den Kunden mit dieser „Formalität“<br />
in diesem führen Stadium zu konfrontieren und dieser auch noch<br />
bereit dazu ist.<br />
Was danach kommt? Es ist nicht die Sintflut, aber es sind Rohbauarbeiten,<br />
die beim Fensterlieferanten und auch beim Kunden offensichtlich völlig<br />
ausgeblendet werden. Da werden noch fleißig Mörtel-, Zementsäcke<br />
oder -eimer ins Haus geschleppt. Der Putz kommt an die Wände, der Estrich<br />
wird eingebracht, der Dachstuhl ist vielleicht noch gar nicht montiert<br />
und auch Dämm- und Dichtstoffe in jeglichen Aggregatzuständen werden<br />
in dieser Phase von vielen Rohbau-Handwerkern verarbeitet. Ganz zu<br />
schweigen von den Feuchtigkeitsmengen, die noch für den Hausbau benötigt<br />
werden.<br />
7 Tage Regenwetter und Schlamm auf der Zufahrt? Kein Problem, die Bude<br />
wird ja noch gereinigt…<br />
auf der suche nach den schuldigen<br />
Diese „Grauzone“ zwischen Einbauzeitpunkt und der Nutzungsphase kann<br />
sich durchaus über mehrere Monate hinziehen. Dabei werden die Elemente<br />
Einflüssen ausgesetzt, die nicht beeinflussbar und zudem auch noch<br />
schwer kontrollierbar sind.<br />
So werden Kunden mehr als zufrieden<br />
Bei genauerer Betrachtung bieten<br />
Lösungen mit Montagezargen eine Win-<br />
Win-Situation aller Baubeteiligten. Das<br />
Produkt ist beratungsintensiv, aber der<br />
Erfolg wird ihnen Recht geben.<br />
Chefredakteur Daniel Mund<br />
Foto: Döpfner Fenster<br />
26 glaswelt | <strong>Sonderheft</strong> <strong>Montagepraxis</strong>