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GLASWELT Sonderheft Montagepraxis 2019

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<strong>Montagepraxis</strong><br />

TransporT & LogisTik<br />

Fahrzeugbeschriftung<br />

alS eyecAtcher<br />

Experteninterview mit Thomas Tornatzky M.A.<br />

Geschäftsführer der neue formen Kreativagentur<br />

www.neueformen.net<br />

Unsere Fahrzeuge können viel mehr als nur Glas von A nach B transportieren<br />

- sie können auch als aufsehenerregende Werbeflächen dienen. Aber wie?<br />

Wir haben einen Experten gefragt, der es wissen muss: Thomas Tornatzky<br />

ist studierter Medienökonom, Autor, Experte für Positionierung und kämpft<br />

seit über einem Jahrzehnt für mehr Kreativität in der Werbung.<br />

<strong>GLASWELT</strong>: Was macht für Sie eine gute<br />

Fahrzeug-Gestaltung für einen Handwerker<br />

aus?<br />

Thomas Tornatzky: Grundsätzlich<br />

kann man sagen, dass es wichtig ist,<br />

seine Fahrzeuge als Eyecatcher zu nutzen.<br />

Dabei muss die Gestaltung schon<br />

von weitem ins Auge stechen. Sie sollte<br />

insgesamt eine auffällige und auch ansprechende<br />

Kommunikation darstellen.<br />

Was würden Sie auf den Wagen schreiben?<br />

>> Neben Bildern gehören beim Text<br />

auch die Kontaktdaten, Telefonnummer,<br />

Website dazu. Und ganz wichtig,<br />

es muss noch eine Aussage dazu, etwa<br />

eine Aufforderung, wie der Interessierte<br />

in Kontakt treten kann.<br />

Egal, was auf dem Wagen steht, erst<br />

einmal ist für den Leser nicht klar,<br />

worum es geht und mit wem er es zu<br />

tun hat. Der Handwerker sollte oder<br />

muss davon ausgehen, dass der Leser<br />

nichts, aber auch gar nichts über das<br />

Unternehmen weiß. Jede Information,<br />

die kommuniziert werden soll, muss in<br />

irgendeiner Form gesagt werden. Deshalb<br />

reicht es auch nicht, nur Website<br />

und irgendeiner Telefonnummer auf<br />

den Wagen zu stellen (auch wenn das<br />

dort hingehört), der Betrieb muss immer<br />

eine Aussage treffen. Das ist wie<br />

bei einer guten Kundenbetreuung,<br />

alles muss auf dem Silbertablett serviert<br />

werden.<br />

Können Sie ein Beispiel nennen?<br />

>> Nehmen wir einen Fensterbauer, so<br />

reicht es nicht aus, einfach ein Fenster<br />

zu zeigen. Dort muss auch stehen,<br />

was der Handwerker macht bzw. anbietet.<br />

Ein kreatives, witziges Motiv<br />

kann dabei noch unterstreichen. Wir<br />

haben einmal einen Opa mit drei Mädels<br />

in einem Whirlpool als Bild für<br />

einen Sanitärbetrieb auf ein Fahrzeug<br />

montiert. Das war provokant und hat<br />

die Blicke auf sich gezogen. Selbst die<br />

Mitarbeitersuche lässt sich auf dem<br />

Fahrzeug ansprechend umsetzen. Generell<br />

muss die Information kompakt<br />

sein, damit der Leser sie schnell konsumieren<br />

kann.<br />

> ein kreatIveS, wItzIges<br />

MotIv kann die<br />

werbewIrkung noch<br />

unterStreIchen. <<br />

Warum muss die Wagengestaltung extrem<br />

sein?<br />

>> Das ist ganz einfach, Standard wird<br />

nicht gesehen. Jeder von uns erfährt<br />

6000 bis 8000 Werbeimpulse pro Tag.<br />

Aber nur maximal 2 % davon nehmen<br />

wir überhaupt wahr. Standardsachen<br />

werden also nicht gesehen. Deshalb<br />

muss man unter die 2 % kommen. Das<br />

muss das Ziel einer jeden Fahrzeugbeschriftung<br />

sein.<br />

> Standard wIrd<br />

nIcht geSehen <<br />

Also kann man sagen, dass das Fahrzeug<br />

die Visitenkarte des Betriebs ist<br />

und auch einen ersten Eindruck für potenzielle<br />

Kunden vermittelt?<br />

>> Ja, das Fahrzeug ist auch eine Visitenkarte.<br />

Jedoch wird diese Form der<br />

Eigenwerbung viel zu oft vernachlässigt.<br />

Sie ist ein sehr wichtiger Teil der<br />

Außendarstellung und ein sehr wichtiger<br />

Kontaktpunkt zur Zielgruppe. Das<br />

wird leider viel zu oft unterschätzt.<br />

Doch der Wagen als Visitenkarte, das<br />

alleine ist es nicht. Der Handwerker<br />

muss versuchen ins Bewusstsein der<br />

potenziellen Kunden zu gelangen.<br />

Deshalb muss man das Thema „Fahrzeug<br />

als Visitenkarte“ etwas ausführlicher<br />

beleuchten und das Fahrzeug<br />

als Aushängeschild des Betriebs verstehen.<br />

Würden Sie eine Fahrzeugbeschriftung<br />

als eigene Werbeaktion sehen?<br />

>> Nein. Grundsätzlich ist die werbliche<br />

36 G: Hier bietet das <strong>GLASWELT</strong> E-Paper mehr Informationen. Infos zum E-Paper: www.glaswelt.de/epaper<br />

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