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SIRPLUS<br />

ESSEN<br />

RETTEN<br />

RUEDIGER GLATZ, JULIAN GLAAB, MARKTHALLE NEUN/SIRPLUS GMBH<br />

Drei Isländer in<br />

Berlin (v. o.): die<br />

Klang-Gründer<br />

Oddur Snær Magnússon,<br />

40, Mundi<br />

Vondi, 34, und Ívar<br />

Emilsson, 36<br />

KLANG GAMES<br />

NEUE WELT<br />

Ívar Emilsson ist Experte für<br />

Neuanfänge. Aufgewachsen in<br />

Island, studierte er in Schottland,<br />

arbeitete in Shanghai<br />

und landete im Winter 2012<br />

als Spieleentwickler in Berlin.<br />

Sein erster Eindruck? „Grau,<br />

morbid, furchtbar.“ Doch mit<br />

dem Frühling erwachte seine<br />

Liebe zur Stadt und er startete<br />

mit zwei Co-Gründern<br />

die Gaming-Schmiede Klang<br />

Games. Seit 2017 entwickeln<br />

sie „Seed“ – ein Spiel, das,<br />

Überraschung!, von einem<br />

Neuanfang handelt.<br />

Überlebende einer Erdkatastrophe<br />

gründen eine<br />

Weltraum-Kolonie mit diversen<br />

Ökosystemen und<br />

Wetterkapriolen. Die Spieler<br />

entwickeln eine eigene Gesellschaftsform<br />

und müssen Wege<br />

finden, mit den Ressourcen<br />

umzugehen. Ein Versuchslabor,<br />

eine Vision, „eine nischige<br />

Nische“, so Emilsson. Aber<br />

daraus entstehen ja oft die<br />

größten Hits. 2022 soll „Seed“<br />

als Beta-Version starten.<br />

klang-games.com<br />

Verkäufer mit<br />

Botschaft:<br />

Raphael Fellmer,<br />

37, verhindert<br />

Lebensmittelverschwendung.<br />

Eine Weltreise ohne Geld, ein<br />

Konsumstreik mit Frau und<br />

zwei Kindern, ein Buch über<br />

das Leben mit bewusstem<br />

Verzicht: An Ideen mangelt<br />

es Raphael Fellmer, 37, nicht,<br />

um für sein Herzensthema zu<br />

werben – den Kampf gegen die<br />

Verschwendung von Lebensmitteln.<br />

„Mit nur einem Viertel<br />

unserer Nahrungsabfälle<br />

könnten wir alle Hungernden<br />

der Erde versorgen“, sagt er.<br />

Allein in Deutschland<br />

werden pro Jahr 18 Millionen<br />

Tonnen Lebensmittel<br />

verschwendet, das verursacht<br />

vier Prozent der bundesweit<br />

produzierten Treibhausgase.<br />

„Manche Produkte landen nur<br />

im Müll, weil etwa das Design<br />

ihrer Verpackung veraltet ist<br />

oder weil ihr Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

abzulaufen<br />

droht“, sagt Fellmer, dabei<br />

sei vieles sogar noch Jahre<br />

später genießbar. Die von ihm<br />

mitgegründete Bewegung<br />

foodsharing.de vermittelt<br />

nun aussortierte, aber noch<br />

genießbare Lebensmittel<br />

kostenlos weiter. Tausende Betriebe<br />

spenden entsprechende<br />

Produkte, über 100.000 Freiwillige<br />

helfen.<br />

Und weil trotzdem noch<br />

Millionen Tonnen übrig<br />

bleiben, gründete Fellmer<br />

Sirplus, einen Supermarkt mit<br />

Filialen in Berlin und einem<br />

bundesweit liefernden Online-<br />

Shop, in dem jeder die vorab<br />

auf Qualität kontrollierten<br />

Lebensmittel günstig kaufen<br />

oder im Abo beziehen kann.<br />

So kann wirklich jeder dabei<br />

helfen, das von der Bundesregierung<br />

ausgerufene Ziel<br />

zu erreichen, bis 2030 die<br />

Lebensmittelverschwendung<br />

um 50 Prozent zu reduzieren.<br />

sirplus.de<br />

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