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Kultur-los! KULTUR JOKER 23

Wir bleiben in Kontakt

Eine Kampagne steht für die Bindung zwischen Kulturszene und Publikum

S

eit gut einem Monat

infiltriert das

Futur II den öffentlichen

Raum in

Freiburg. Und noch

nie klang es optimistischer, so

als läge die Pandemie hinter

uns, so als wäre die Erfahrung

verarbeitet und längst

Teil des kollektiven Gedächtnisses.

Also: wer werden wir

gewesen sein? Doch wenn die

gemeinsame Aktion von Kulturamt

Freiburg, Theater Freiburg,

den Städtischen Museen

und der Stadtbibliothek etwas

nicht will, dann ist es, einfache

Antworten geben. Gemeinsam

mit den Kooperationspartnern

Schiffmann und der Agentur

Feyka und Herr haben die

städtischen Kulturinstitutionen

die Initiative kultur_los!

gestartet.

Sie ist eine Kampagne, die

den verschiedenen Institutionen

und Initiativen der Stadt

Sichtbarkeit geben will, aber

zugleich diese mit ihrem Publikum

verbinden möchte.

Denn kultur_los! meint nicht

nur, dass es jetzt doch endlich

mal wieder losgehen sollte mit

Theater, Museen, Kino, Konzerten

und Führungen, sondern

es meint auch ganz konkret

eine Verlosung. Lose sind

etwa Gutscheine für Aktionen

oder Veranstaltungen, um die

man sich bewerben kann.

In einer Zeit, in der die

Kultur in den Schatten des

Corona-Virus gerückt ist und

jenseits von Streamings einfach

nicht stattfindet, will die

Initiative diesen Verlust auch

als solchen bezeichnen. Und

aufzeigen, wie es weiter gehen

könnte, wenn die coronabedingten

Auflagen aufgehoben

sind. Kultur_los! ist ein Multiplikator

und ist offen für alle

jene, die gerade nicht spielen,

ausstellen oder Musik machen

können.

Entsprechend umtriebig ist

Kultur_los! in den sozialen

Medien. Und so haben sich

an die Initiative unter anderem

die Zinnfigurenklause,

die Schwule Filmwoche, aber

auch das Wallgraben Theater

angehängt. Gut 100 Einrichtungen

sind mittlerweile Teil

dieser Bewegung. „Kultur_los!

ist auch eine Auseinandersetzung

mit diesem Verlust und

der Frage, was bedeutet Kultur

und Kunst für mich“, sagt

Clementine Herzog vom Kulturamt

Freiburg. Die Idee kam

nach dem zweiten Lockdown

Wenn wir

auf heute

zurückblicken:

im vergangenen Herbst und

nach den Werkstattgesprächen

mit der freien Szene im Dezember

auf, die als Plattform

für einen gemeinsamen Austausch

von Kulturschaffenden

und den Häusern genützt wurden.

Finanziert wird Kultur_

los! von den vier Institutionen,

die als Initiatoren auftreten,

die jedoch keine Projektgelder

dafür verwenden. Was in Kultur_los!

fließt, wird nicht von

den Geldern abgezwackt, mit

denen etwa das Kulturamt die

freie Szene fördert.

Wer werden

wir

gewesen

sein?

Wenn die

Frage die

Antwort ist:

kulturlos.org

Und weil Kultur_los! zwar

keine einfachen Antworten

geben will, aber eben doch

der Kultur Räume eröffnen

möchte, breitet sich die Initiative

nicht nur wie ein Myzel

auf Instagram und Facebook

aus, sondern ist in der Stadt

durch eine Plakataktion, Flyer

und Sticker präsent. Die

Webseite bündelt alles. Die

Initiative will vor allem Anregungen

geben und so eine

Brücke schlagen zu der Zeit,

in der hoffentlich wieder alles

zugänglich ist. Und so machen

die Kulturschaffenden das,

was sie am besten können.

Die Stadtbibliothek etwa gibt

Lesetipps, Musikerinnen und

Musiker bieten Workshops an

wie etwa das ensemble aventure,

das Kulturamt lädt zu

Stadtführungen zum Thema

Kunst im öffentlichen Raum

ein. Ein bis zwei Verlosungen

pro Woche finden statt.

Die jeweiligen Formate

suchen Nähe zwischen Veranstalter

und Publikum. Beteiligen

sich möglichst viele,

dann schafft Kultur_Los! einen

Übergang zu den ersten

Veranstaltungen, gewinnt

vielleicht sogar ein neues Publikum

und schärft den Blick

für das, was uns wichtig ist.

Damit nicht genug, soll es

im Sommer ein eigenes Kultur_Los!

Festival geben. Im

Rahmen von Kultursommer

werden vom 5. bis 16. August

auf dem Alten Messplatz, dem

Stühlinger Kirchplatz und

dem Eschholzpark Bühnen

mit Konzerten bespielt. Das

Festival wird ein Funken sein,

den Kultur_los! in die Zukunft

schlägt, die hoffentlich nie

mehr ohne Kultur auskommen

muss.

Weitere Infos: www.kulturlos.org

Annette Hoffmann

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