24.12.2012 Aufrufe

Auswirkungen skrotaler Hyperthermie auf quantitative und ...

Auswirkungen skrotaler Hyperthermie auf quantitative und ...

Auswirkungen skrotaler Hyperthermie auf quantitative und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Literaturübersicht<br />

haben kann (FREIDMANN et al.1991; LOVE u. KENNEY 1999; BADER 2001).<br />

SCHWEIZER (2006) rief bei drei Hengsten mit Normospermie durch Anlegen eines<br />

Suspensoriums über 48 St<strong>und</strong>en eine Erhöhung der skrotalen Oberflächentemperatur<br />

um 2 - 4°C hervor. Während der folgenden 3 Monate zeigte sich bei allen<br />

drei Hengsten ein kontinuierlicher Abfall des Prozentsatzes vorwärtsbeweglicher<br />

Spermien bis Woche 4, von durchschnittlich 64 % <strong>auf</strong> 35 %. In der 5. Woche nach<br />

Versuchsbeginn trat ein kurzzeitiger Ansteig der Vorwärtsmotilität um 15 % ein, bevor<br />

in Woche 7 ein durchschnittlicher Minimalwert von 27 % festgestellt wurde.<br />

Der durchschnittliche Prozentsatz an Spermien mit intakter Plasmamembran stieg in<br />

Woche 3 von anfangs 34 % <strong>auf</strong> 51 % an. Dies erklärte die Autorin damit, dass in der<br />

Studie Junghengste eingesetzt wurden die erst nach einigen Absamungen<br />

Normwerte erreichten. Ab der 4. Woche sank der Anteil plasmamembranintakter<br />

Spermien ab <strong>und</strong> erreichte in Woche 7 nur noch 19 %.<br />

Die Spermiengesamtzahl wies bei zwei Tieren in den Wochen 7 bzw. 8 nach<br />

Wärmeapplikation eine deutliche Reduzierung <strong>auf</strong>. Bei zwei Hengsten stieg der<br />

Anteil an Spermien mit erhöhter DNA-Fragmentation (%DFI) deutlich an, <strong>und</strong> zwar<br />

bei einem Tier bis zur 5. Woche von 7 <strong>auf</strong> 22 %, bei dem zweiten Hengst von 17 <strong>auf</strong><br />

35 % in Woche 3 bis Woche 5. Nach Erreichen des Maximums fielen bei beiden<br />

Hengsten die DFI-Werte wieder bis Woche 9 <strong>auf</strong> 6 % <strong>und</strong> blieben bis zum Ende der<br />

12 Wochen dauernden Untersuchungsperiode konstant. Der dritte Hengst wies nur<br />

geringgradige Schwankungen im DFI-Wert <strong>auf</strong>.<br />

Die detailliertesten Untersuchungen zur Auswirkung <strong>skrotaler</strong> <strong>Hyperthermie</strong> <strong>auf</strong> die<br />

Ejakulatbeschaffenheit liegen bei der Tierart Rind vor. Schon 1966 beschrieben<br />

SKINNER <strong>und</strong> LOUW, dass durch eine erhöhte Umgebungstemperatur die Anzahl<br />

morphologisch abnormer Spermien im Ejakulat zunimmt. Im selben Jahr führte EL<br />

AZAB (1966) eine testikuläre <strong>Hyperthermie</strong> durch Inkubation der Hoden in einem<br />

Wasserbad herbei <strong>und</strong> erzielte ähnliche Ergebnisse.<br />

Auch bei Bullen wurde durch Anlegen eines Suspensoriums über einen Zeitraum von<br />

48 St<strong>und</strong>en eine Störung der Spermiogenese induziert (WILDEUS <strong>und</strong> ENTWISTLE,<br />

1983; VOGLER et al. 1991, 1993). Die Spermiogramme der Tiere wiesen in den<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!