10.02.2022 Aufrufe

VNW-Magazin Ausgabe 1/2022

Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.

Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8<br />

„Die Akzeptanz von<br />

Nachhaltigkeit und<br />

Klimaschutz unter<br />

den Menschen wird es<br />

nur geben, wenn das<br />

Wohnen auf Dauer<br />

bezahlbar bleibt!“<br />

Weniger Dramaqueen und mehr gutes Regieren<br />

wären angemessen<br />

Nach den Worten von <strong>VNW</strong>-Direktor Andreas Breitner hat das<br />

vom Bundesministerium ausgelöste Chaos dem Klimaschutz<br />

und dem Vertrauen in die Politik massiv geschadet. „<strong>VNW</strong>-<br />

Unternehmen, deren Mieten in der Regel deutlich unter dem<br />

Wert des örtlichen Mietspiegels liegen, planen auf Jahrzehnte<br />

hinaus. Für sie sind Zuverlässigkeit und Planungssicherheit<br />

unverzichtbar.“ Zudem drehten soziale Vermieter beim Bau<br />

eines Wohngebäudes jeden Cent drei Mal um, damit sie am<br />

Ende günstig vermieten können.<br />

„Wenn Minister Habeck meint, per Federstrich ein Förderprogramm<br />

beenden zu können, dann signalisiert er Menschen<br />

mit mittlerem und geringem Einkommen, dass ihn deren<br />

Wohnsituation nicht interessiert. Weniger Dramaqueen<br />

und mehr gutes Regieren wäre angemessener gewesen.“<br />

Bedrückend sei die Einschätzung vieler <strong>VNW</strong>-Unternehmen,<br />

dass ihre Mieterinnen und Mieter nach Wegfall der Förderung<br />

die Kosten für die Wohnung nicht mehr stemmen könnten,<br />

sagt <strong>VNW</strong>-Direktor Andreas Breitner. „Die sozialen Vermieter<br />

stehen zu den Klimaschutzzielen der Politik. Aber wir haben<br />

immer auch gesagt: Die Akzeptanz von Nachhaltigkeit und<br />

Klimaschutz unter den Menschen wird es nur geben, wenn<br />

das Wohnen auf Dauer bezahlbar bleibt.“<br />

Unternehmen sollten über Schadenersatzklagen<br />

nachdenken<br />

Allerdings es sei nicht nur eine Frage der politischen Etikette<br />

und des Umgangs der Politik mit der Wirtschaft, so der<br />

<strong>VNW</strong>-Direktor weiter. „Unsere Unternehmen haben auf<br />

die Fristsetzungen der Bundesregierung vertraut. Mehreren<br />

norddeutschen Wohnungsunternehmen sind massiv Planungsschäden<br />

entstanden.“ Damit seien hohe Aufwendungen<br />

für Planungen verloren gegangen. „Für Letzteres trage<br />

Robert Habeck die Verantwortung, und die Bundesregierung<br />

wird den Schaden ersetzen müssen.“<br />

„Wir empfehlen unseren Mitgliedsunternehmen, die entstandenen<br />

Planungskosten dem Fördergeber in Rechnung zu<br />

stellen“, sagt <strong>VNW</strong>-Direktor Andreas Breitner. „Sollte dieser<br />

nicht zahlen, gilt es, die Bundesregierung auf Schadenersatz<br />

zu verklagen. Wir sprechen dabei über zweistellige Millionenbeträge.“<br />

Strengere Baustandards werden die Kosten weiter<br />

erhöhen<br />

In Antworten auf die erste Umfrage hatten viele Unternehmen<br />

die Befürchtung geäußert, dass neue, noch strengere<br />

Standards zu einer weiteren Steigerung der Baukosten und<br />

zu zusätzlichen Belastungen der Mieter führen werden. Für<br />

Verärgerung sorgte die Ungewissheit darüber, wie die künftige<br />

Förderstruktur aussehen wird – und wann sie kommt.<br />

Eine Reihe von Unternehmen kündigte an, derzeit keine<br />

Neubauprojekte mehr zu starten und Planungen für die energetische<br />

Sanierung von bestehenden Gebäuden zurückzustellen.<br />

Gründe seien ein nicht kalkulierbarer Zeitverzug und<br />

hohe Kosten für die Umplanung. Es sei offen, ob und zu welchen<br />

Mieten die Projekte künftig realisiert werden könnten.<br />

Bei der Förderung künftig bezahlbaren Wohnraum<br />

berücksichtigen<br />

Die sozialen Vermieter fordern von der Politik Klarheit, rasche<br />

Ersatzförderprogramme, Verlässlichkeit und die Einhaltung<br />

von Zusagen. Bei künftigen Förderprogrammen sollte mehr<br />

berücksichtigt werden, ob bezahlbare Wohnungen gebaut<br />

beziehungsweise saniert werden. „Mietwohnungsbau muss<br />

Vorfahrt erhalten“, so der <strong>VNW</strong>-Direktor. Zudem seien der<br />

Abbau von Bürokratie und eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren<br />

unverzichtbar.<br />

Besonders gefordert seien jetzt die Förderbanken der Bundesländer,<br />

um Finanzierungslücken durch attraktive Förderprogramme<br />

zu schließen. „Die sozialen Vermieter stehen bereit,<br />

bei der Erarbeitung sinnvoller Förderprogramme mit der Politik<br />

zusammenzuarbeiten“, sagt <strong>VNW</strong>-Direktor Andreas Breitner.<br />

„Wir vertreten dabei auch die Interessen unserer Mieterinnen<br />

und Mieter. Eines dürfte inzwischen klar sein: Ohne eine ausreichende<br />

Zuschussförderung werden die ambitionierten Klimaschutzziele<br />

im Bereich der Wohnungswirtschaft nicht zu<br />

erreichen sein.“h

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!