VNW-Magazin Ausgabe 1/2022

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VNW
„So bin ich
erzogen worden“
Heidi Möller ist Aufsichtsrätin bei der Neuen Lübecker und nahm
Ende Januar an einem Seminar zur Qualifizierung teil. Ein Porträt.
VON PETER WENIG
diskutiert, wie Wohnungsunternehmen
Klimarisiken begegnen können.
Willkommen zum Seminar „Qualifizierter
Aufsichtsrat VNW“. Drei Tage haben
sich in Lübeck 19 Aufsichtsräte von
Wohnungsbaugenossenschaften aus dem
Norden versammelt. Das dichte Programm
reicht von rechtlichen Grundlagen der
Aufsichtsratstätigkeit über Controlling bis
zur Jahresabschlussprüfung.
Im Interesse der Mieterinnen und
Mieter
Lübeck. Auf dem Bildschirm erscheint eine Risikomatrix. Die Felder,
jeweils farblich unterlegt, zeigen die Wahrscheinlichkeit eines
Schadens („häufig bis unvorstellbar“) sowie dessen mögliche Auswirkungen
(„unwesentlich bis katastrophal“). Lothar Klein, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater in Diensten des Verbands VNW
spricht über Risiken der Branche – von möglichen Leerständen über
massiv erhöhte Baukosten bis zu Flutkatastrophen.
An diesem schönen Freitag im Januar lugt die Sonne durch
die bodentiefen Fenster des Konferenzraums Pier im Lübecker Radisson-Hotel
Park Inn. Doch niemand im Raum hat einen Blick für
die Parkanlagen am Stadtgraben. Und obwohl laut Plan längst die
nächste Kaffeepause ansteht, wird weiter munter über die Frage
Die Teilnehmenden sitzen Corona-Konform
an getrennten Tischen. Unter ihnen
Heidi Möller, Aufsichtsrätin der Neuen Lübecker,
mit mehr als 15500 Wohnungen
eine der größten Wohnungsgenossenschaften
des Nordens. Die gelernte Bürokauffrau
gehört seit 2021 dem Gremium
an, das den Vorstand kontrolliert und berät.
„Mich interessiert alles, was mit Bau
zu tun hat“, sagt die 55-Jährige. In ihrem Job beschäftigt sie sich
für ein großes Hamburger Unternehmen mit Gewerbeimmobilien.
Und wer sich mit Heidi Möller unterhält, spürt sofort, wie sehr sie
für ihre Aufgabe bei der Genossenschaft brennt: „Als Vertreterin
durfte ich mir dieModernisierung einer Anlage genau anschauen.
Die neue Technik ist faszinierend. Mitteilungen für Mieter werden
dort auf kleine Bildschirme neben den Fahrstühlen gespielt.“
Eingesetzt für die Interessen der Mitglieder hat sie sich schon
immer – auch ohne Amt. Seit 2003 wohnt sie nun in einer Wohnung
der Genossenschaft in Elmshorn. „Wenn ein Licht über dem
Eingang defekt ist, rufe ich den Hausmeister an“, sagt Heidi Möller.