VNW-Magazin Ausgabe 1/2022

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Dortmund. In Zeiten von Fachkräftemangel und steigender Erwartungshaltung
von Mietern und Eigentümern ist es nötig, auch
das Gebäude- und Instandhaltungsmanagement zu erneuern und
zu digitalisieren. In den letzten Jahren zog die Digitalisierung in
der Immobilienbranche primär im Bereich der Neubauten ein, wo
durch BIM und digitale Zwillinge bereits erhebliches Potenzial gehoben
wurde. Doch speziell große Immobiliengesellschaften stehen
vor der Herausforderung, die bereits im Einsatz befindlichen
Systeme auf einen einheitlichen Stand zu bringen und Daten ihrer
Objekte zu erheben, von denen viele schon weit vor dem Gedanken
an „Digitalisierung“ erbaut worden sind. Das allumfassende
Problem ist schlichtweg: Es fehlt an Daten!
Modernste Technik
Der Gedanke, einen digitalen Zwilling der eigenen Objekte oder
Nutzungseinheiten verwenden zu können, ist insgeheim ein lang
gehegter Wunsch, doch die Möglichkeiten waren bisher begrenzt.
Mit Hilfe modernster Drohnen- sowie Innenscan-Technologie ist
es mittlerweile möglich, bereits jahrhundertealte Gebäude digital
abzubilden und jede noch so abgelegene Ecke zu erfassen. Gerade
der Einsatz moderner Innenraumscanner machen das Innere
des Gebäudes digital zugänglich. Dadurch bleibt kein Winkel des
Gebäudes unentdeckt und vor allem wird die Möglichkeit geschaffen,
die bestehenden Objekte virtuell zu begehen – und zwar von
jedem Winkel der Erde aus.
Unser Startup aus Dortmund wurde mit dieser Vision im Kopf
gegründet und hat sich der Herausforderung angenommen. „Instandhaltungsmanagement
vom Schreibtisch aus“ ist das Stichwort.
Das Besondere hieran ist nicht der Einsatz der Technologie,
sondern die Zusammenführung, Auswertung und Verfügbarkeit
aller gesammelten Daten und Informationen auf einer Plattform,
objektbezogen und anwendungsorientiert sowohl für Immobiliengesellschaften
und Verwalter als auch für Städte und Gemeinden.
Im Rahmen der Bauabnahme
Wie bereits angeführt sind Daten und Informationen, teilweise
sogar digitale Zwillinge bei Neubauten verhältnismäßig gut verbreitet.
Diese Basisinformationen aus der Planung können über die
Digitalisierungstechnologien mit den entstandenen realen Objektinformationen
übereinandergelegt werden. Hieraus ergibt sich in
der Praxis eine viel konkretere Datenbasis ab Zeitpunkt der Bauabnahme.
“Wir nutzen die Dienste zur digitalen Bauabnahme von
Neubauprojekten. So haben wir direkt eine Mängelliste,
die wir abarbeiten können und zugleich den Zustand der
Erstvermietung digital dokumentiert.”, äußert sich Tilo Eichler,
Leiter des Kunden- und Objektmanagements der eG Wohnen
1902 in Cottbus.
Neben dem Aspekt der Transparenz in Bezug auf den Ist-Zustand
des abgenommenen Objektes werden durch die Gebäudedigitalisierung
signifikant häufiger Unsauberkeiten im Rahmen der Bauabnahme
entdeckt. Diese führen im Lebenszyklus des Objektes zu
Schäden, welche vermeidbar gewesen wären.
Auslaufen der Gewährleistungsfristen
Darüber hinaus führt Tilo Eichler aus, dass “die Digitalisierung
und Begutachtung von Gebäuden, die aus der Gewährleistung
laufen ein weiterer sinnvoller Use-Case für die eG
Wohnen 1902, Cottbus darstellt. Dies ist ein wichtiger Moment
im Lebenszyklus eines Gebäudes, der oft übersehen
wird.”
So konnten teilweise Primärschäden oder Baumängel vor Ablauf
der Gewährleistung aufgezeigt werden, welche klassischerweise
erst einige Jahre später durch deren Folgeschäden festgestellt
worden wären.
ImmoTech bietet darüber hinaus staatlich zertifizierte Schadensgutachten
auf Basis der digitalen Daten an, die von erfahrenen
Gutachtern mit und auf der Plattform erstellt werden. Für beide
Seiten ein klarer Gewinn; die Gutachten erreichen aufgrund der
Qualität des Rohmaterials eine außerordentliche Genauigkeit und
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