VNW-Magazin Ausgabe 1/2022
Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.
Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
15<br />
Hamburg. Bundesbauministerin Klara<br />
Geywitz hat Hamburgs Wohnungspolitik<br />
als gutes Beispiel für ganz Deutschland gelobt.<br />
Mit dem „Bündnis für das Wohnen“<br />
von Stadt, Bezirken und Wohnungswirtschaft<br />
sei es in der Hansestadt gelungen,<br />
das Bauvolumen deutlich auszuweiten,<br />
sagte die SPD-Politikerin Anfang Januar bei<br />
einem Besuch im Neubaugebiet Pergolenviertel<br />
in Winterhude. „Das ist genau das,<br />
was wir auch auf Bundesebene vorhaben.“<br />
Nötig sei eine „konzertierte Aktion“<br />
von denen, die bauen, und denen, die die<br />
Bauflächen haben. Zudem müssten die<br />
Planungsverfahren beschleunigt werden,<br />
„damit wir das Ziel erreichen: (...) 400 000<br />
Wohnungen im Jahr zusätzlich und davon<br />
100 000 gefördert“, sagte Geywitz.<br />
Typengenehmigungen machen<br />
Neubau günstiger<br />
Zugleich sprach sich die Ministerinh für<br />
serielles Bauen aus, bei dem Teile des Gebäudes<br />
nicht mehr an Ort und Stelle errichtet,<br />
sondern in einer Produktionsstätte<br />
vorgefertigt werden. Neubauten könnten<br />
kostengünstiger und schneller entstehen,<br />
wenn Module eine Typengenehmigung<br />
erhalten und dann kein weiteres Genehmigungsverfahren<br />
mehr durchlaufen<br />
müssten.<br />
Außerdem gehe es ihr um Nachhaltigkeit,<br />
sagte Geywitz. „Mir ist wichtig,<br />
dass wir auch im Bereich des Wohnungsbaus<br />
in eine Kreislaufwirtschaft eintreten<br />
können.“ So könnten Module am Ende<br />
der Nutzungsdauer eines Hauses leichter<br />
demontiert und dem Recycling zugeführt<br />
werden. Die Ministerin wurde bei ihrem<br />
Besuch von Hamburgs Bausenatorin<br />
Dr. Dorothee Stapelfeldt, <strong>VNW</strong>-Direktor<br />
Andreas Breitner und dem Sprecher des<br />
SAGA-Vorstands, Dr. Thomas Krebs, begleitet.<br />
Erfahrungen mit dem seriellen<br />
Bauen sind ernüchternd<br />
<strong>VNW</strong>-Direktor Andreas Breitner dämpfte<br />
allerdings die Erwartungen an das serielle<br />
Bauen. Die Hamburger Erfahrungen seien<br />
„ernüchternd und geben wenig Anlass<br />
zur Hoffnung“. Serielles Bauen scheitere<br />
häufig am eigenen Gestaltungswillen in<br />
den Bauprüfungsbehörden. „Der einfache<br />
Satz ‚So passt das hier nicht hin‘ ist allzu<br />
oft das Ende des vereinfachten, typisierten<br />
Bauens“, sagte Breitner und forderte:<br />
„Wer mehr serielles Bauen in Deutschland<br />
will, muss dafür die Akzeptanz in den Baugenehmigungsbehörden<br />
schaffen.“<br />
Zugleich bezeichnete der <strong>VNW</strong>-<br />
Direktor das Hamburger Pergolenviertel<br />
als ein gelungenes Beispiel für moderne<br />
Wohnungspolitik. „<strong>VNW</strong>-Unternehmen<br />
wie die SAGA und mehrere Genossenschaften<br />
haben hier gezeigt, dass auch<br />
in besonders begehrten Stadtteilen einer<br />
europäischen Metropole bezahlbarer<br />
Wohnraum mit anspruchsvoller Architektur<br />
geschaffen werden kann.“ Zugleich<br />
wies der <strong>VNW</strong>-Direktor darauf hin, dass<br />
die SAGA Unternehmensgruppe Module<br />
für Wohngebäude entwickelt und eine<br />
Typengenehmigung dafür erhalten hat.<br />
„Man könnte sie also ohne weitere Genehmigungsprozedur<br />
an unterschiedlichen<br />
Orten errichten.“ h