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VNW-Magazin Ausgabe 1/2022

Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.

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„Selten ist in Deutschland<br />

so ein Blödsinn<br />

Gesetz geworden“<br />

Die seit 1. Februar <strong>2022</strong> geltende Überarbeitung der Heizkostenverordnung<br />

verursacht Bürokratiekosten und schadet der Umwelt.<br />

4<br />

Schwerin/Kiel/Hamburg.<br />

Norddeutschlands Mieterinnen<br />

und Mieter müssen<br />

bei ihrer diesjährigen<br />

Heizkostenabrechnung mit<br />

zusätzlichen Bürokratiekosten<br />

rechnen. „Die neue<br />

Heizkostenverordnung verpflichtet<br />

die Unternehmen,<br />

bei fernauslesbaren Messgeräten<br />

monatlich die Haushalte<br />

über den monatlichen<br />

Verbrauch zu informieren“,<br />

sagt <strong>VNW</strong>-Direktor Andreas<br />

Breitner. „Im Jahr kommen<br />

damit auf die Mieterinnen<br />

und Mieter Kosten in Höhe<br />

von bis zu 90 Euro zu. Sollten<br />

die Angaben per Post<br />

übermittelt werden müssen,<br />

liegen die Zusatzkosten sogar<br />

bei mehr als 100 Euro.“<br />

Eine Abbestellung dieser<br />

Zwangsinformation durch<br />

die Haushalte sei nicht möglich,<br />

so der <strong>VNW</strong>-Direktor<br />

weiter. „Die Kosten für Bereitstellung,<br />

Druck und Versand<br />

der Information sind im Rahmen<br />

der Heizkostenabrechnung umlagefähig<br />

und gehen zu Lasten der Mieter.“<br />

Bei den <strong>VNW</strong>-Unternehmen seien<br />

mehr als 300000 Haushalte betroffen.<br />

„Die Änderung der Heizkostenverordnung<br />

ist gegen den Rat der Fachleute<br />

erfolgt“, sagt <strong>VNW</strong>-Direktor Andreas<br />

Breitner. „Jetzt haben wir den Salat.<br />

Selten ist so ein Blödsinn in Deutsch-<br />

land Gesetz und damit verpflichtend<br />

geworden.“<br />

Abgesehen davon, dass ein massenhaftes<br />

Verschicken von Briefen<br />

weder nachhaltig sei noch dem Umweltschutz<br />

diene, sei der Verwaltungsaufwand<br />

für die <strong>VNW</strong>-Unternehmen<br />

enorm, so Breitner weiter. „Mieter, die<br />

keine E-Mail-Adresse haben oder nicht<br />

auf ein Anschreiben des Vermieters reagieren,<br />

erhalten die Messdaten<br />

per Brief. Neben den<br />

dafür entstehenden Kosten<br />

muss der Aufwand des jeweiligen<br />

Messdienstleisters<br />

beglichen werden.“<br />

Eine digitale Zustellung<br />

sei allerdings nicht<br />

viel weniger aufwändig,<br />

sagt <strong>VNW</strong>-Direktor Andreas<br />

Breitner weiter. „Monat für<br />

Monat müssen Mail-Adressen<br />

der Mieter aktualisiert,<br />

Zustimmungen zur Datenübermittlung<br />

eingeholt und<br />

die Zugangsnachweise dokumentiert<br />

werden.“ Der<br />

<strong>VNW</strong> und die Mietervereine<br />

in den drei Bundesländern<br />

werben dennoch dafür, dass<br />

möglichst viele Mieter den<br />

Monatsbericht elektronisch<br />

entgegennehmen. „Damit<br />

lässt sich die unsinnige Umweltbelastung<br />

wenigstens<br />

ein wenig reduzieren.“<br />

Eine mögliche Lösung, der<br />

Berichtspflicht Genüge zu<br />

tun und zugleich den Verwaltungsaufwand<br />

zu senken, besteht darin, die<br />

Daten auf einem nur für die Mieter<br />

zugänglichen Internetportal zur Verfügung<br />

zu stellen. „Dort könnten die<br />

Daten eingestellt und von den Mietern<br />

bei Bedarf abgerufen werden“, sagt<br />

Andreas Breitner. „Das würde die Bürokratiekosten<br />

auf zehn bis 15 Euro im<br />

Jahr begrenzen.“

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