Nina Kunzendorf (40) feiert als sexy Kommissarin ... - Bauer Media
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EXKLUSIV<br />
AUTORIN<br />
„Diese Geschichte<br />
bedeutet mir viel“<br />
���������� Claudia Reshöft<br />
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Die Bestseller-Autorin<br />
überrascht uns mit einem<br />
romantischen Kurzroman<br />
– und mit ihren Ansichten<br />
über das Älterwerden<br />
Gaby Hauptmann ist bekannt für<br />
unterhaltsame Geschichten.<br />
Den tina-Leserinnen widmet die<br />
Bestseller-Autorin mit „Frei<br />
schwimmen“ ein eher nachdenkliches<br />
Stück. Und spricht mit uns darüber,<br />
wie viel Kraft die Intuition hat und warum<br />
sie sich auf das Älterwerden freut.<br />
tina: Sie haben für die tina-Leserinnen<br />
einen Kurzroman geschrieben über eine<br />
Frau, die am liebsten aus ihrem Alltag<br />
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Gaby Hauptmann: Sicher: Wenn sich die<br />
Verpfl ichtungen, die man <strong>als</strong> Mutter, <strong>als</strong><br />
Kummerkasten und im Job hat, zu Bergen<br />
auftürmen – ich weiß genau, wie sich das<br />
anfühlt. Und wenn der Bauch einem sagt,<br />
dass man etwas ändern müsste, nur nicht<br />
weiß, was oder wie.<br />
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Kürzlich rief mich eine Frau an. Sie sei vor<br />
sieben Jahren meinetwegen aus Karlsruhe<br />
an den Bodensee gezogen. Ich fragte überrascht,<br />
wie sie das meint. Dann erzählte sie<br />
mir, sie sei immer glücklich gewesen – und<br />
doch hätte sie lange Zeit ein unbestimmtes<br />
Bauchgefühl gehabt. Eines Tages saß sie<br />
mit ihrem Mann im frisch renovierten<br />
Haus. Da fi el ihr eine Szene ein, die ich in<br />
meiner Biografi e „Mehr davon“ beschrieben<br />
hatte: Wie ich auf dem Balkon sitze,<br />
einen Teller Spaghetti vor mir, mit Blick auf<br />
den Bodensee. „In dem Moment“, so sagte<br />
sie, „wusste ich, was mir fehlte: der See.“<br />
Und dann hat sie ihren Mann überzeugt,<br />
hierher zu ziehen.<br />
So manche Frau vertraut ihrem Bauchgefühl<br />
aber nicht so recht …<br />
Letztlich wissen wir genau, dass sich unser<br />
Bauch meldet, wenn etwas nicht in Ordnung<br />
ist. Aber dann schalten wir meist<br />
den Kopf wieder ein, beruhigen uns und<br />
packen dieses diff use Gefühl in eine Schublade.<br />
Wir machen weiter, <strong>als</strong> wäre alles in<br />
Ordnung, bis sich unser Bauch wieder<br />
meldet. Irgendwann ist er nicht mehr zu<br />
überhören. Erst dann fi nden wir den Mut,<br />
etwas zu ändern und aufzubrechen zu<br />
etwas Neuem.<br />
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Eindeutig: der Bauch. Ich merke schnell,<br />
wenn sich Veränderungen anbahnen. Aber<br />
wenn es darum geht, Chancen, die sich<br />
mir bieten, wahrzunehmen, schalte ich<br />
schon auch meinen Kopf ein. Allerdings<br />
bestätigt der meist<br />
das, was ich vorher<br />
intuitiv schon wahrgenommen<br />
habe.<br />
Ihre Kurzromanheldin<br />
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Ich schwimme auch<br />
wahnsinnig gern. Ich<br />
lasse mich vom Wasser<br />
tragen. Und wenn<br />
ich an die Küste oder<br />
das Ufer zurückschaue,<br />
scheint der<br />
Alltag ganz weit weg. Daher kommt auch<br />
der Titel für den tina-Roman: „Frei<br />
schwimmen“, der mir übrigens sehr viel bedeutet.<br />
Oder ... Motorradfahren. Das ist<br />
auch etwas, das so funktioniert. Letztens<br />
bin ich auch einfach losgefahren – und hab‘<br />
mir unterwegs eine Route überlegt.<br />
Schließlich wurden es 800 Kilometer … das<br />
ist auch so eine Art „Frei schwimmen“.<br />
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Der Luxus, mit sich allein sein zu dürfen.<br />
„Letztlich wissen<br />
wir genau, dass<br />
sich unser<br />
Bauch meldet,<br />
wenn etwas nicht<br />
in Ordnung ist“<br />
Ich kenne ja viele Menschen, die ganz viel<br />
von mir wollen. Dadurch komme ich vor<br />
lauter Betriebsamkeit manchmal nicht dazu,<br />
den Augenblick zu genießen. Das fällt ja<br />
auch schwer, wenn man weiß, dass in der<br />
nächsten Sekunde schon wieder Tausend<br />
Dinge zu tun sind. Aber ab und zu tauche<br />
ich einfach mal weg und versuche, ein<br />
mehr im Jetzt <strong>als</strong> in der Zukunft zu leben –<br />
und off en zu bleiben für Veränderungen.<br />
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in eingefahrenen Partnerschaften lebt …<br />
Mit Fingerspitzengefühl und Geduld ist<br />
auch der Partner für Überraschungen gut.<br />
Ich denke an das Paar, von dem ich vorhin<br />
erzählt habe. Als sie meinte, sie würde nun<br />
gern an den Bodensee ziehen, erwiderte er:<br />
„Aber wir haben doch gerade erst alles renoviert.<br />
Und sie: „Na, dann lässt es sich doch<br />
auch besser verkaufen.“ Danach ließ sie<br />
ihren Mann zwei Wochen<br />
lang in Ruhe,<br />
dann sagte sie: „Am<br />
Bodensee ist gerade<br />
so schönes Wetter …“<br />
Mehr nicht. Nach<br />
einer Woche kam er<br />
und meinte, er hätte<br />
es sich überlegt, die<br />
Idee sei vielleicht<br />
doch nicht so blöd.<br />
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Fürchten Sie das Äl-<br />
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Das einzig Bedauerliche ist, dass man die<br />
Erfahrungen der Jahrzehnte nicht in einem<br />
jungen Körper konservieren kann. Und der<br />
Blick in den Spiegel, der einem verrät, dass<br />
man mal anders ausgesehen hat. Aber ich<br />
kenne viele ältere Menschen, bei denen die<br />
Geduld, die Neugierde, der Spaß und die<br />
Freude am Hier und Jetzt erst in späten<br />
Jahren zurückgekehrt ist – die Leichtigkeit<br />
und Unbefangenheit der Kindheit. Und<br />
das sind doch wirklich gute Aussichten. �<br />
Auf der nächsten Seite geht‘s weiter mit dem Kurzroman<br />
�