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AKTUELL
„Guckt mal, so
helfen Alt und Jung
sich gegenseitig“,
erklärt Ilse
Brömmelstrote
den Kindern das
Konzept
Ilse Brömmelstrote (56) ist unsere tina-Frau der Woche. Sie sagt:
„Alt und Jung verbinden –
das ist unsere Idee“
Rat und Hilfe nach dem
Vorbild der Großfamilie:
Dafür kämpft sie jetzt
mit ganzem Herzen
Text: Sabine Kämper Fotos: Peter Klier
Wer hilft, wenn sich die Großmutter
ein Bein bricht, aber
die Tochter arbeiten muss?
Oder die Enkeltochter mit
Mathe nicht zurechtkommt,
aber kein Geld für Nachhilfe da ist? Für
diese Notfälle hat Ilse Brömmelstrote (56)
eine Antwort: „Genau dafür ist unser Generatio
nen-Netzwerk da. Wir funktionieren
wie früher die Großfamilien, Alt passt auf
Jung auf, Jung kümmert sich um Alt, wenn’s
nötig ist.“ Seit Oktober 2010 leitet Ilse
Brömmelstrote ehrenamtlich das Büro
des Vereins „Generationen Netzwerk für
Deutschland“, kurz GND (www.gndev.de),
in Neckartenzlingen bei Stuttgart. Mit
großer Leidenschaft und ganzem Herzen.
„Unsere drei Kinder waren aus
dem Haus. Und da kam die neue Aufgabe
gerade recht. Meine Schwester hat mich gefragt,
ob ich mitmache – und ich war sofort
begeistert.“ Die Idee des Generationen-
Netzwerks ist genauso einfach wie genial:
„Wir sind ein eingetragener Verein. Wer ihm
für 48 Euro im Jahr beitritt, wird quasi Mitglied
einer weitverzweigten Großfamilie, die
über ganz Deutschland verteilt lebt“, so Ilse
Brömmelstrote: „Wenn ich in Süddeutschland
wohne, und meine Mutter in Hamburg
Hilfe braucht, gibt es ein Mitglied im Norden,
das mal nach ihr sehen kann. Auch bei
Fachfragen hilft die Ersatz-Familie. Etwa jemand,
der sich in Finanzdingen auskennt.“
Zwei Säulen tragen das Netzwerk. Die
eine besteht aus einem Team von Experten
in der Zentrale. Jedes Mitglied kann sich
hier kostenlos Rat und Hilfe holen – zu
allen Fragen des täglichen Lebens, von
Pfl ege und Gesundheit über Finanzen,
Vorsorge, Beruf, Weiterbildung bis hin zu
Liebe und Lifestyle.
Die andere Säule sind die vielen Freiwilligen-Büros
überall im Land, wo sich die
Menschen vernetzen können. „Jeder hat
irgendeine Fähigkeit, die er einbringen
kann“, ist Ilse Brömmelstrote sicher. Ob
Nachbarschaftshilfe beim Einkaufen, Sockenstricken
oder Babysitten: „Ich möch te
dafür Vermittlerin sein, Wegweiser, Helfer.“
Deswegen engagiert sie sich, wo sie nur
kann. Ob im Gemeinderat oder im Förderverein
für Kinder und Jugendliche – Ilse
Für Senioren
organisiert sie
zum Beispiel
Computerkurse
von Studenten
Brömmelstrote hat schon manches Projekt
auf den Weg gebracht: vom Spielplatz über
die Kindergartengruppe im Neubaugebiet
bis zur Projektplanung des Ortskerns.
20 Stunden Arbeit pro Woche kommen da
rasch zusammen. Aber genau das macht
sie glücklich. „Ich möchte das, was ich
kann, beitragen, um die Welt ein kleines
bisschen besser zu machen. Nach dem
Motto: Wenn viele kleine Leute an vielen
kleinen Orten viele kleine Schritte tun, können
sie das Antlitz der Erde verändern.“ �
Ihr Vorbild
CHRISTINE HOHMANN-DENNHARDT
Die SPD-Politikerin (61) war früher Sozialrichterin
und später am Bundesverfassungsgericht.
Seit Januar ist sie als einzige Frau
Vorstandsmitglied bei der Daimler AG. „Sie
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und behauptet sich in der Männerwelt. Das
bewundere ich“, sagt Ilse Brömmelstrote.
Foto: dpa