19.10.2022 Aufrufe

audimax I.T. 11-2022 - Karrieremagazin für ITler

Ferne Liebe rostet nicht? Alles was für eine gute Fernbeziehung entscheidend ist *** Mind the cloud: Was die IT mit Wolken zu tun hat *** Ausgespielt? Die Gaming-Branche 2023 *** Grün, grüner, IT – Wie wird's grüner durch IT *** Frauen in der IT *** Auf welcher Bühne würde Max Raabe gerne mal auftreten? Er hat's ausgefüllt in Mut Zur Lücke

Ferne Liebe rostet nicht? Alles was für eine gute Fernbeziehung entscheidend ist *** Mind the cloud: Was die IT mit Wolken zu tun hat *** Ausgespielt? Die Gaming-Branche 2023 *** Grün, grüner, IT – Wie wird's grüner durch IT *** Frauen in der IT *** Auf welcher Bühne würde Max Raabe gerne mal auftreten? Er hat's ausgefüllt in Mut Zur Lücke

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wieso, weshalb, warum muss IT jetzt grün werden und wie macht man das eigentlich?<br />

Neue Computer <strong>für</strong> die ganze Abteilung? Oder geht da noch was mit den alten Kistem? Es ist nicht alles grün was blinkt<br />

Zwei Wege. Gleiche Richtung? Ein angestrengtes<br />

Aufatmen. Das sollte wohl niemandem momentan komplett<br />

fremd sein. Unsere Gesellschaft steht vor einer Vielzahl an Herausforderungen.<br />

Zumindest in Ansätzen sind diese Wege der Zukunft schon angelegt.<br />

Doch wäre das konkrete Pflastern dieser Straßen zum Horizont<br />

nicht schon schwierig genug, scheinen manche von ihnen in weiter Ferne<br />

miteinander zu kollidieren. Da ist zum einen die Digitalisierung. Unternehmen,<br />

Behörden und Schulen sollen generalüberholt werden. Faxgeräte<br />

raus, Smartboards und Tablets <strong>für</strong> alle rein. Doch wie bitteschön<br />

verträgt es sich mit dem Kampf gegen den Klimawandel, wenn alles mit<br />

brandneuer Technik ausgestattet werden soll und dabei nicht nur immer<br />

mehr Seltene Erden und Metalle verbraucht werden, sondern auch der<br />

Stromverbauch massiv ansteigt? Auch zunehmende IT-Dienstleistungen<br />

tragen dazu ein ganzes Stück bei. Gleichzeitig sorgt die Informatik aber<br />

auch durch Apps oder KI-Anwendungen <strong>für</strong> den Klimaschutz. Die Frage<br />

ist: Wiegt dieser Beitrag der IT ihren eigenen Klimafußabdruck auf?<br />

Hot oder Schrott Im aktuellen »Nachhaltigkeitsmonitor«<br />

der Gesellschaft <strong>für</strong> Informatik aus dem April <strong>2022</strong> geben 39,9 Prozent<br />

der Befragten an, dass digitale Technologie unserer Umwelt eher<br />

nutzen könnte. Demgegenüber sprechen sich 19,1 Prozent <strong>für</strong> einen größeren<br />

Schaden aus. Diese Ergebnisse sprechen zwar <strong>für</strong> einen leichten<br />

Digitalisierungs-Optimismus, die große Umweltbelastung der IT kann<br />

allerdings nicht wegdiskutiert werden. Der Think-Tank »The Shift Project«<br />

schätzt, dass bis zum Jahr 2025 die Digitalwirtschaft bis zu acht Prozent<br />

der globalen CO2-Emissionen ausmachen könnte. Auch der massive<br />

Stromverbrauch – gerade von Rechenzentren – sowie der entstehende<br />

Altgeräte-Schrott belasten die Umwelt massiv. Um es auf den Punkt<br />

zu bringen, muss <strong>für</strong> nachhaltigere IT an drei Stellrädern gedreht werden:<br />

Herstellung, Nutzung und Entsorgung. In allen drei Bereichen bedarf<br />

es vor allem zunehmender Effizienz. Das bestätigen auch Jana Rückschloss<br />

und Jan Druschke vom Fraunhofer Institut <strong>für</strong> Zuverlässigkeit und<br />

Mikrointegration IZM: »In der IT ist Rechenarbeit mit dem geringstmöglichen<br />

Stromverbrauch erstrebenswert. Da<strong>für</strong> sollten zum Beispiel die erforderlichen<br />

Daten dort gepuffert werden, wo die Rechenarbeiten entstehen.<br />

Das vermeidet Datenverkehr.« Tatsächlich könne auch die Wahl der<br />

Programmiersprache einen zunehmenden Einfluss auf die Energieeffizienz<br />

haben, wie die Experten meinen: »Je nach Geschwindigkeit der Sprache<br />

und Nutzung des Caches ergeben sich unterschiedliche Energieverbräuche.<br />

Im Einzelnen macht das wenig aus, bei immer wiederkehrenden<br />

Rechenaufgaben und global betrachtet kann die Wahl einer effizienten<br />

Programmiersprache sich dann aber beachtlich aufsummieren.«<br />

Ohne Strom geht nix! So unterschiedlich<br />

und komplex die verschiedenen IT-Anwendungen auch sein mögen,<br />

alle haben eines gemeinsam: Ohne Strom funktioniert nichts.<br />

Nicht nur kommt es darauf an, ihn möglichst vollständig aus erneuerbaren<br />

Energien zu beziehen, sondern sinnvoll mit diesem Strom<br />

umzugehen. »Allein der durch Rechenzentren verursachte Stromverbrauch<br />

wird laut Hochrechnungen von IT-Experten von 2015 bis<br />

2025 um mehr als 60 Prozent steigen«, weiß Christian Hoffmeister,<br />

Chief Information Officer beim IT-Dienstleister »GREEN IT«. Dieser<br />

Anstieg biete jedoch die Chance »durch wenige Hebelbewegungen<br />

schnell zu mehr Effizienz zu gelangen«. Mit »GREEN IT Cloud<br />

driven by windCORES« bietet das Unternehmen einen smarten Ansatz,<br />

um die Stromversorgung <strong>für</strong> Server und Cloud-Dienste aus<br />

erneuerbarer Energie zu speisen – direkt dort, wo sie produziert<br />

wird: im Turm einer Windkraftanlage. Ein Transport des Stroms<br />

ist nicht mehr notwendig, was ihn dadurch auch günstiger macht.<br />

Doch auch die Stromerzeugung direkt am Unternehmensstandort<br />

sorgt <strong>für</strong> kürzere Wege und somit ein Plus in Sachen Nachhaltigkeit:<br />

»Wenn das Unternehmen energetisch unabhängig werden soll, sind<br />

eigene Solaranlagen eine geeignete Lösung«, schlägt Christian Hoffmeister<br />

vor. »Stationäre Photovoltaik wird oft schon nach wenigen<br />

Jahren rentabel und senkt die entsprechenden Emissionen dauerhaft<br />

auf Null.« Nun sind es aber nicht nur große Investitionen wie<br />

diese, die ein Unternehmen <strong>für</strong> nachhaltigere IT vornehmen kann.<br />

Gerade mithilfe kleiner Routinen kann viel gelingen.<br />

Text: Florian Grobbel | Foto: ermess, Thomaspajot/depositphotos.com | Quellen: »The Shift Project«, »Nachhaltigkeitsmonitor«<br />

Was futtert mein Laptop da <strong>für</strong> Strom?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!