audimax I.T. 11-2022 - Karrieremagazin für ITler

AUSLANDSSPECIAL
Soll ich's wirklich
machen oder lass
ich's lieber sein?
Bernhard und Alicia
haben sich getraut
und den Sprung ins
kalte Wasser gewagt.
Hier berichten sie
von ihren unvergesslichen
Erfahrungen
und was sie vom
Arbeiten im Ausland
gelernt haben ...
Bernhard zog von Österreich über
die USA nach Portugal, um seinen Traumwohnort
unter der Sonne zu finden.
Tatort: Supermarktkasse.
Zeitpunkt: Meine erste Woche in Portugal.
Mein Fuß tappt schon auf und ab, während der
Kassierer das dritte Schwätzchen hintereinander
hält. Wie so viele vor mir, entdecke ich erst
im Ausland wieviel von der alten Heimat in mir
steckt. Hier geht alles ein bisschen entspannter
zu als in Österreich, weniger getaktet. Doch
selbst ein alter Hund lernt neue Tricks. Und inzwischen
ist es diese Entspanntheit, die ich am
meisten an meiner sonnigen Wahlheimat am
Atlantik schätze.
Bernhard findet das Leben und Arbeiten in
Portugal besser als den »American Dream«.
Ich bin schon immer gerne gereist. Da war mein
erster Umzug in die USA kein Schock für meine
Familie. Dennoch blickte ich am Flughafen in
traurige Gesichter. Besuche sind teuer und ich –
der Sohn, Bruder, Freund – weit weg. Und vielleicht
bin ich deshalb nicht allzu lange dortgeblieben.
Bisher hatte es mich nach einiger Zeit
immer wieder gepackt: das Reisefieber. Zumindest
bis dato.
Seit fünfeinhalb Jahren lebe ich nun in Lissabon.
Dort arbeite ich als Assistant Contact Center
Manager bei Teleperformance (TP), einem
Dienstleister für Kundenservices großer internationaler
Unternehmen. Sonnig, mitten in Europa,
und nur drei Flugstunden von den Liebsten
in Österreich entfernt. Nicht, dass ich allzu
oft zurückkomme – der Flug zu mir an Strand
und Sonne ist dafür bei meinen Freunden und
der Familie viel zu beliebt.
MAIS VALE TARDE QUE NUNCA:
BESSER SPÄT ALS NIE
In Portugal ist so einiges entschleunigter als
in Deutschland oder Österreich. Eine gesunde
Work-Life-Balance ist dabei das A und O. Wie
sollte es auch anders sein, mit dem Meer und
vielen bunten Märkten vor der Tür. Es gibt einfach
zu viel Sehens- und Erlebenswertes auch
außerhalb des Büros. Tatsächlich musste ich
mich aber erst an diese neue Lebensweise
gewöhnen.
as if.
Doch jetzt gibt es für mich nichts Schöneres als
gemütlich durch die Markthalle »Mercado da Ribeira«
zu schlendern, mit den Verkäufern einen
Plausch zu halten und den fangfrischen Fisch zu
bewundern. Die Entspanntheit findet sich auch
bei der Anreise und dem Onboarding von TP
wieder. Hierbei wurden nämlich alle Dinge wie
die Beantragung der Aufenthaltserlaubnis oder
das Klären der Sozialversicherung gemeinsam
mit mir erledigt. Ich musste mich eigentlich nur
vom Flughafen abholen lassen und durfte direkt
die Unternehmenswohnung, die ich ab da mein
Zuhause nennen durfte, beziehen.
EIN GEBORGENES ZUHAUSE IN INTER-
NATIONALER ATMOSPHÄRE
Lissabon ist international. Bei TP arbeiten nicht
nur Menschen unzähliger Nationalitäten eng
zusammen, sondern die Stadt ist auch von verschiedenen
kulturellen Strömungen geprägt. In
Rankings zur besten Stadt für Ausländer ist sie
regelmäßig unter den Top 3 zu findena. Das liegt
auch an einem besonderen Mix, der Menschen
aus aller Welt zusammenbringt, den die Portugiesen
perfektioniert haben: Essen und Fußball.
So saß ich schon in vielen gemütlichen Runden
zusammen, habe Pasteis de Nata oder Bacalhau
gegessen und gleichzeitig Benfica Lissabon
angefeuert. Das Essen und Trinken in den Restaurants
ist außerdem sehr günstig – man zahlt
etwa ein Euro für ein Bier – und die Atmosphäre
unbezahlbar.
VOM REISEN UND HEIMKEHREN
Die Liebe zum Reisen war für mich der größte
Antrieb, um den Schritt nach Portugal zu wagen
und die gleiche Leidenschaft entdecke ich
auch immer wieder bei meinen vielen internationalen
Kollegen. Deshalb freue ich mich besonders,
dass neue Interessenten bei TP im Rahmen
des »Coast to Coast«-Programms auch den
Rest Portugals kennenlernen können – von kleinen
Städten bis hin zu den anderen großen Namen
des Landes. So entdeckt man Portugal von
Küste zu Küste und wohnt zum Beispiel zuerst
in der berühmten Küstenstadt Porto, dann im
so genannten »Venedig Portugals«, in Aveiro, im
kleinen Faro und anschließend in Setúbal, das
für seine Sardinen und seinen süßen Wein bekannt
ist. Dabei lässt es sich bequem im Liegestuhl
auf dem Balkon oder, wie in Porto, im örtlichen
Büro arbeiten. Liebgewonnene Kollegen
muss man auch nicht zurücklassen, sie können
mitreisen und es wird dafür gesorgt, dass man
nah beieinander wohnen kann. Es war schon
immer mein Traum, dort zu leben, wo andere
Urlaub machen. Arbeit und Reisen miteinander
verbinden zu können, ist sogar noch besser.
Während meiner Zeit hier in Portugal bin ich
viel entspannter geworden und in vielerlei Hinsicht
über mich hinausgewachsen. So habe ich
auch gelernt, die kleinen Dinge des Lebens mehr
zu schätzen – eine schöne Aussicht, ein kaltes
Bier, ein gutes Gespräch. Ich bin gespannt, was
ich noch alles von diesem Land und seinen Menschen
lernen kann. Und ich bin noch lange nicht
fertig mit Portugal.
join.
BERNHARDS TIPPS
Unvergesslich: All die Kunst in Lissabon.
Selbst nach fünf Jahren entdecke ich immer
wieder etwas Neues.
Das geht nur hier: Einen Kaffee für 60 Cent
und einen Plausch mit dem Kellner.
Hinkommen: Super easy, dank Schengenraum.
Einfach ins Flugzeug und in drei Stunden
die Sonne genießen.
Unbedingt probieren: Zusammen ein Fußballspiel
in einer Bar genießen und dabei neue
Freunde finden.
Typisch Portugal: Gastfreundschaft und
Entspanntheit.
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Fotos: privat
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