23.11.2022 Aufrufe

CDU-Magazin Einblick (Ausgabe 16) - Thema: Werte

Das politische Magazin der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages

Das politische Magazin der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Also Konservativismus in Reinform.<br />

(lacht) „Ja, wir wollten dieses Alte, Traditionelle bewahren und<br />

zukunftsfähig machen. Wir haben ein Ehrenamtskonzept entwickelt.<br />

Der ganze Ort hat mitgemacht. Jeder wusste, montags<br />

von 10 bis 12 ist derjenige da, von 13 bis <strong>16</strong> ein anderer. Dadurch<br />

wäre die Erzieherin nicht allein gewesen und die Stadt hätte keine<br />

Extrakosten gehabt.“<br />

Hat es geholfen?<br />

„Leider nein. Es hat am Ende nicht gereicht. Wir haben aber<br />

nicht aufgegeben und an einer Alternative für den sozialen<br />

Treffpunkt gearbeitet. An der Stelle, wo der Kindergarten<br />

stand, haben wir gemeinsam mit der Stadt einen Spielplatz<br />

errichtet.“<br />

Dieses Engagement war Ihr Weg in die Politik?<br />

„Irgendwann kamen damals Leute auf mich zu und fragten, ob<br />

ich mich nicht im Stadtrat engagieren möchte. Und die <strong>CDU</strong><br />

kam auch. Ich dachte mir, man sollte nicht immer nur meckern,<br />

man sollte auch einfach mal machen. So bin ich in den Stadtrat<br />

gekommen, für die <strong>CDU</strong>, zunächst ohne Parteimitglied zu sein.<br />

Von dort war dann mein Weg irgendwie vorgezeichnet. Heute<br />

bin ich Kreisvorsitzende, Landtagsabgeordnete und stellvertretende<br />

Fraktionsvorsitzende.“<br />

Wie modern sind heute noch <strong>Werte</strong>?<br />

„<strong>Werte</strong> sollten niemals aus der Mode geraten. Ein grundlegender<br />

<strong>Werte</strong>kanon ist das, was unserem Miteinander das Fundament<br />

gibt. Wir können in der Gesellschaft nur miteinander klarkommen,<br />

wenn jeder eine gewisse gemeinschaftliche <strong>Werte</strong>basis<br />

akzeptiert. Zudem ist nicht alles, was unseren Großeltern wichtig<br />

war, schon allein deswegen abgedroschen. Ich glaube, an<br />

Pünktlichkeit, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und Fleiß orientierten<br />

sich unsere Vorfahren, und unsere Nachfahren werden diese<br />

ebenfalls mittragen.“<br />

Fleiß und Pünktlichkeit nennt der Volksmund deutsche Tugenden.<br />

Wie gehen Sie mit Unpünktlichkeit um?<br />

„Pünktlichkeit hat für mich einen hohen Stellenwert. Aber es ist<br />

auch das, wo ich noch am ehesten Verständnis habe, wenn es<br />

mal nicht funktioniert. Ich weiß, dass bei einem vollen Terminkalender<br />

immer etwas dazwischenkommen kann. Aber Sie werden<br />

es bei mir nie erleben, dass, wenn ich zu spät komme, und<br />

sei es nur fünf Minuten, dass ich nicht Bescheid gebe.“<br />

Schon bei fünf Minuten?<br />

„Ja. Auch meine Mutter lacht sich kaputt, wenn ich mich zum<br />

Kaffeetrinken um fünf Minuten verspäte und deshalb anrufe.<br />

Aber das gehört sich für mich so. Man kann sich immer verspäten,<br />

dafür habe ich Verständnis, aber man sollte es mitteilen.<br />

Dafür macht man schließlich Zeiten aus. Es ist wahrscheinlich<br />

auch so ein Anwaltsding, denn Fristen sind da, um<br />

eingehalten zu werden.“<br />

Wertverlust ist für unsere Gesellschaft ein Problem …<br />

„… das wir heute leider haben! Weil in unserer Gesellschaft<br />

Individualismus um sich greift und damit zunehmend auch<br />

Eigennutz an Stellenwert gewinnt. Und dann kommt die Gesellschaft<br />

in Schieflage. Konservativ sein, also <strong>Werte</strong> und die<br />

positiven Errungenschaften der Vorfahren zu bewahren, ist<br />

also fundamental für unser Zusammenleben. Zudem sehe ich<br />

ein ernsthaftes Problem darin, wenn versucht wird, ‚neue <strong>Werte</strong>‘<br />

von oben herab der Gesellschaft überzustülpen. Wenn sich<br />

etwa eine Minderheit daran macht, unter dem Deckmantel von<br />

‚modern oder progressiv‘ einen <strong>Werte</strong>wandel zu erzwingen.“<br />

HIER BEGANN MEIN<br />

WEG IN DIE POLITIK<br />

Im Oederaner Ortsteil Schönerstadt stand der wohl älteste<br />

Kindergarten Mittelsachsens. Aber für die Stadtverwaltung<br />

war er nicht mehr wirtschaftlich. Eine Eltern-<br />

initiative um Susan Leithoff kämpfte trotzdem um den<br />

Erhalt. Mit ehrenamtlich Engagierten stellten sie sogar<br />

einen Betreuungsplan auf. Dabei wurden den Kindern<br />

vom Imker über Bauern bis zur Kräuterfrau viele spannende<br />

Themen angeboten. Aber sie scheiterten. Danach<br />

wollte Susan Leithoff den Platz wenigstens als soziales<br />

Zentrum des Ortes erhalten und kämpfte erfolgreich<br />

dafür, dass ein moderner Spielplatz errichtet wurde.<br />

Auch deswegen wählten die Bürger von Schönerstadt<br />

die selbstständige Anwältin zu ihrer Ortsvorsteherin.<br />

Das war der Beginn ihrer politischen Karriere.<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!