CDU-Magazin Einblick (Ausgabe 16) - Thema: Werte
Das politische Magazin der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages
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„Die Leute aus dem Ort kamen gleich und fragten, ob ich das<br />
Unternehmen auflösen oder weiterverkaufen will“, erzählt<br />
Thomas Röpke. „Da musste ich die erst einmal beruhigen:<br />
Nein, ich will den Likör erhalten.” Der 43-jährige Unternehmer<br />
hat im Sommer die Altenberger Kräuterlikörfabrik<br />
übernommen. Er ist in Altenberg geboren, also ein Kind der<br />
Bergstadt. Seit vielen Jahren ist er selbstständig und arbeitet<br />
erfolgreich in der Dresdner Veranstaltungsbranche.<br />
Partys, Konzerte, Hochzeiten und Firmenfeste sind bislang<br />
sein Geschäft. Als ihm Ende 2021 das Kaufangebot für die<br />
Likörfabrik auf den Tisch flatterte, ging er in sich. Schließlich<br />
entschied er sich zum Kauf, gründete eine neue GmbH.<br />
„Meine Liebe für die Heimat ist ungebrochen. Und ich sehe<br />
viel Potenzial in dem Produkt“, sagt er. Er will die Marke „Altenberger“<br />
erhalten, sich dabei aber auf die wesentlichen<br />
Produkte konzentrieren. Dazu gehören der „Gebirgsbitter“,<br />
der „Kalmus“, der „Bitter“ und die „Vogelbeere“. Andere<br />
Variationen dagegen werden mit der Zeit vom Markt verschwinden.<br />
Er hat auch die beiden Mitarbeiter übernommen,<br />
die ihm im Ladengeschäft und in der Produktion zur<br />
Seite stehen. Weitere sollen dazukommen, denn Röpke hat<br />
große Pläne und hat damit schon angefangen: Eine neue Internetseite<br />
ist schon am Start, ein Webshop soll bald folgen.<br />
Seit Sommer gibt es außerdem einen Instagram-Kanal. Röpke<br />
hat aber vor allem den Absatz in Einzelhandel, Gastronomie<br />
und bei Veranstaltungen im Visier: „Wir müssen Altenberger<br />
erst einmal wieder in die Köpfe bekommen“, sagt er.<br />
Dabei nutzt ihm auch sein jahrelang aufgebautes Netzwerk<br />
in der Veranstaltungs- und Gastronomie-Branche.<br />
KRÄUTER-<br />
MANN<br />
GAB ES<br />
WIRKLICH<br />
Das Markenzeichen der im Jahr 1842<br />
gegründeten Kräuterlikörfabrik<br />
aus Altenberg ist der Kräutermann.<br />
Den gab es wirklich: Der<br />
rauschbärtige Alten mit der<br />
Pfeife im Mund hieß Max Holtegel.<br />
Er sammelte in den Sümpfen<br />
der Gegend um Altenberg die<br />
Kalmuswurzel und lieferte sie<br />
regelmäßig bei der Manufaktur<br />
ab. Auch wenn der neue Eigentümer<br />
gerade erst Flasche und Etikett modernisiert<br />
hat, wird der berühmte Kräutermann auch weiterhin<br />
zu sehen sein. In Zeiten der DDR war der Altenberger<br />
übrigens eine Art Zweitwährung. Innerhalb<br />
von zwei Stunden war damals eine Wochenproduktion<br />
alle. Für einen Karton erhielt man dann Fliesen<br />
fürs Bad oder Ersatzteile für den Trabi.<br />
Auf ganz andere Art setzt sich Detlev Müller, Unternehmer<br />
aus Mittweida, für seine heimische Tradition ein. Der<br />
64-Jährige gründete 1991 seinen Betrieb für elektronischen<br />
Gerätebau. Heute ist er Inhaber der mittelsächischen IMM<br />
electronics GmbH. „Bis auf wenige Ausnahmen habe ich<br />
hier gelebt, gewohnt, gelernt, geforscht, gearbeitet und gewirkt“,<br />
sagt Detlev Müller. Dem Unternehmer liegt viel an<br />
seiner Heimat. „Sowohl bei meinem unternehmerischen als<br />
auch meinem gesellschaftlichen Engagement habe ich mich<br />
vom Prinzip ‚Geben und Nehmen‘ – Win-Win – leiten lassen.<br />
Dankbarkeit spielt dabei eine wichtige Rolle für mich“, sagt<br />
er. Als Mitglied in einem Förderverein setzt er sich für den<br />
Erhalt des Schlosses in Ringethal ein. Dafür schlüpft er auch<br />
gerne mal in historische Kleidung. „Die Figur, die ich repräsentiere,<br />
ist Johann Georg Aurich. Er war ein Unternehmer<br />
der hiesigen Region und ehemaliger Besitzer des Rittergutes“,<br />
erklärt Müller. Das Kostüm wurde nach alten Bildern<br />
erstellt. Durch ihre Auftritte in historischen Kostümen etwa<br />
Im Haupthaus des Unternehmens sind die Produktion und der kleine Verkaufsladen<br />
untergebracht, den es auch weiterhin geben soll<br />
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