23.11.2022 Aufrufe

CDU-Magazin Einblick (Ausgabe 16) - Thema: Werte

Das politische Magazin der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages

Das politische Magazin der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„Die Leute aus dem Ort kamen gleich und fragten, ob ich das<br />

Unternehmen auflösen oder weiterverkaufen will“, erzählt<br />

Thomas Röpke. „Da musste ich die erst einmal beruhigen:<br />

Nein, ich will den Likör erhalten.” Der 43-jährige Unternehmer<br />

hat im Sommer die Altenberger Kräuterlikörfabrik<br />

übernommen. Er ist in Altenberg geboren, also ein Kind der<br />

Bergstadt. Seit vielen Jahren ist er selbstständig und arbeitet<br />

erfolgreich in der Dresdner Veranstaltungsbranche.<br />

Partys, Konzerte, Hochzeiten und Firmenfeste sind bislang<br />

sein Geschäft. Als ihm Ende 2021 das Kaufangebot für die<br />

Likörfabrik auf den Tisch flatterte, ging er in sich. Schließlich<br />

entschied er sich zum Kauf, gründete eine neue GmbH.<br />

„Meine Liebe für die Heimat ist ungebrochen. Und ich sehe<br />

viel Potenzial in dem Produkt“, sagt er. Er will die Marke „Altenberger“<br />

erhalten, sich dabei aber auf die wesentlichen<br />

Produkte konzentrieren. Dazu gehören der „Gebirgsbitter“,<br />

der „Kalmus“, der „Bitter“ und die „Vogelbeere“. Andere<br />

Variationen dagegen werden mit der Zeit vom Markt verschwinden.<br />

Er hat auch die beiden Mitarbeiter übernommen,<br />

die ihm im Ladengeschäft und in der Produktion zur<br />

Seite stehen. Weitere sollen dazukommen, denn Röpke hat<br />

große Pläne und hat damit schon angefangen: Eine neue Internetseite<br />

ist schon am Start, ein Webshop soll bald folgen.<br />

Seit Sommer gibt es außerdem einen Instagram-Kanal. Röpke<br />

hat aber vor allem den Absatz in Einzelhandel, Gastronomie<br />

und bei Veranstaltungen im Visier: „Wir müssen Altenberger<br />

erst einmal wieder in die Köpfe bekommen“, sagt er.<br />

Dabei nutzt ihm auch sein jahrelang aufgebautes Netzwerk<br />

in der Veranstaltungs- und Gastronomie-Branche.<br />

KRÄUTER-<br />

MANN<br />

GAB ES<br />

WIRKLICH<br />

Das Markenzeichen der im Jahr 1842<br />

gegründeten Kräuterlikörfabrik<br />

aus Altenberg ist der Kräutermann.<br />

Den gab es wirklich: Der<br />

rauschbärtige Alten mit der<br />

Pfeife im Mund hieß Max Holtegel.<br />

Er sammelte in den Sümpfen<br />

der Gegend um Altenberg die<br />

Kalmuswurzel und lieferte sie<br />

regelmäßig bei der Manufaktur<br />

ab. Auch wenn der neue Eigentümer<br />

gerade erst Flasche und Etikett modernisiert<br />

hat, wird der berühmte Kräutermann auch weiterhin<br />

zu sehen sein. In Zeiten der DDR war der Altenberger<br />

übrigens eine Art Zweitwährung. Innerhalb<br />

von zwei Stunden war damals eine Wochenproduktion<br />

alle. Für einen Karton erhielt man dann Fliesen<br />

fürs Bad oder Ersatzteile für den Trabi.<br />

Auf ganz andere Art setzt sich Detlev Müller, Unternehmer<br />

aus Mittweida, für seine heimische Tradition ein. Der<br />

64-Jährige gründete 1991 seinen Betrieb für elektronischen<br />

Gerätebau. Heute ist er Inhaber der mittelsächischen IMM<br />

electronics GmbH. „Bis auf wenige Ausnahmen habe ich<br />

hier gelebt, gewohnt, gelernt, geforscht, gearbeitet und gewirkt“,<br />

sagt Detlev Müller. Dem Unternehmer liegt viel an<br />

seiner Heimat. „Sowohl bei meinem unternehmerischen als<br />

auch meinem gesellschaftlichen Engagement habe ich mich<br />

vom Prinzip ‚Geben und Nehmen‘ – Win-Win – leiten lassen.<br />

Dankbarkeit spielt dabei eine wichtige Rolle für mich“, sagt<br />

er. Als Mitglied in einem Förderverein setzt er sich für den<br />

Erhalt des Schlosses in Ringethal ein. Dafür schlüpft er auch<br />

gerne mal in historische Kleidung. „Die Figur, die ich repräsentiere,<br />

ist Johann Georg Aurich. Er war ein Unternehmer<br />

der hiesigen Region und ehemaliger Besitzer des Rittergutes“,<br />

erklärt Müller. Das Kostüm wurde nach alten Bildern<br />

erstellt. Durch ihre Auftritte in historischen Kostümen etwa<br />

Im Haupthaus des Unternehmens sind die Produktion und der kleine Verkaufsladen<br />

untergebracht, den es auch weiterhin geben soll<br />

49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!