BUKO-Jahresbericht 2022
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Die Österreichische Apothekerkammer<br />
<strong>2022</strong> - Ein denkwürdiges Jahr<br />
48<br />
Verängstigte Kundinnen und Kunden,<br />
Lieferengpässe auf dem Arzneimittelmarkt,<br />
steigende Betriebskosten<br />
bei gleichzeitigem Arbeitskräftemangel<br />
und last, but<br />
not least die gute alte Pandemie<br />
ließen auch das Jahr <strong>2022</strong> für die<br />
Apothekerinnen und Apotheker<br />
wieder zu einer besonderen Herausforderung<br />
werden.<br />
Für ihre Mitglieder das Beste aus<br />
der Situation zu machen und Arbeitsbedingungen<br />
zu gewährleisten,<br />
die trotz aller Hindernisse die<br />
hochwertige Arzneimittelversorgung<br />
der Bevölkerung ermöglichen,<br />
bestimmte als oberste Maxime<br />
das Handeln der Apothekerkammer<br />
und ihres neu– bzw. weitgehend<br />
wieder – gewählten Präsidiums,<br />
das inmitten all der Turbulenzen<br />
im April <strong>2022</strong> seine Funktion<br />
antrat.<br />
Die reibungslose Abwicklung der<br />
Kammerwahlen neben der Bewältigung<br />
der aktuellen Krisen stellte<br />
die Direktion und die Rechtsabteilung<br />
im ersten Quartal vor eine<br />
Mammutaufgabe – was die Direktion<br />
nicht daran hinderte, die umfassende<br />
Kammerreform auch in<br />
diesem Jahr weiter zu verfolgen<br />
und zusätzliche Modernisierungsund<br />
Digitalisierungsschritte zu<br />
setzen.<br />
<strong>BUKO</strong>-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2022</strong><br />
Credit: Michael Rathmayr<br />
Die Erfolgsbilanz dieses ungewöhnlichen<br />
Jahres kann sich sehen<br />
lassen: So erreichten die Kammervertreter<br />
etwa, dass die COVID-19-<br />
Testungen in Apotheken und die<br />
Abgabe von kostenlosen Wohnzimmertests<br />
das ganze Jahr hindurch<br />
weiterbetrieben und letztlich<br />
bis Juni 2023 verlängert wurden.<br />
Damit sicherten die Apothekerinnen<br />
und Apotheker zunächst<br />
auch weiterhin – in manchen Bundesländern<br />
sogar als einzige flächendeckende<br />
Anbieter – den einfachen<br />
Zugang zu kostenlosen Coronatests<br />
für alle Menschen in<br />
Österreich.<br />
Eine ernsthafte Gefährdung des<br />
reibungslosen Betriebs in den<br />
Apotheken drohte allerdings Mitte<br />
des Jahres, als die kontaktlose Rezepteinlösung<br />
in der e-Medikation<br />
auslaufen und dem e-Rezept weichen<br />
sollte. Zu diesem Zeitpunkt<br />
waren die meisten Apotheken<br />
noch nicht mit den notwendigen<br />
Lesegeräten beliefert worden und<br />
zahlreiche technische und prozessuale<br />
Fragen ungeklärt. Dank des<br />
unermüdlichen Einsatzes des Präsidiums<br />
und des Kammerteams<br />
konnte eine Verlängerung des vereinfachten<br />
Abgabemodus über die<br />
e-Medikation erreicht und das befürchtete<br />
Chaos vermieden werden.<br />
Wie hoch das Interesse der Mitglieder<br />
an neuen Dienstleistungen<br />
ist, zeigt nicht zuletzt die rege Teilnahme<br />
an den Fortbildungsveranstaltungen<br />
der Apothekerkammer,<br />
die <strong>2022</strong> im digitalen Bereich<br />
Rekorde erzielte und – anders als<br />
in vielen anderen Branchen – auch<br />
bei den APOkongressen vor Ort<br />
wieder Vorkrisenniveau erreichte.<br />
Den ungebrochenen Fortbildungswillen<br />
der Apothekerinnen und<br />
Apotheker beweist unter anderem<br />
der rege Zulauf zu dem Zertifikatskurs<br />
„Klinische Pharmazie –<br />
Medikationsanalyse“, der im Wintersemester<br />
2020/2021 von der<br />
Universität Wien gemeinsam mit<br />
der Apothekerkammer erstmals<br />
angeboten wurde.<br />
Einen Weg in die Zukunft weist<br />
auch das vom Dachverband der<br />
Sozialversicherungsträger geförderte<br />
Pilotprojekt Medikationsanalyse.<br />
Es zielt darauf ab, die<br />
Sozialversicherung vom Mehrwert<br />
der Medikationsanalyse zu überzeugen<br />
und dieses IT-gestützte<br />
Service als bezahlte apothekerliche<br />
Dienstleistung zu etablieren.