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Hochschule Weserbergland - Die Welt

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wirtschaftskrise meldeten nicht nur zahlreiche amerikanische, sondern auch viele europäische<br />

Banken Insolvenz an.<br />

2.3 Vom schwarzen Montag bis zur Dotcom-Blase<br />

Ende der Achtzigerjahre des 20. Jahrhunderts sorgte das Portfolio Insurance-Modell, welches<br />

durch mathematische Berechnungen an Kurssteigerungen partizipierte und zur gleichen Zeit<br />

gegen Kursverluste absicherte, für einen Zusammenbruch der Aktienmärkte. 20 Bei Erreichen<br />

einer bestimmten Kursschwelle löste ein Computersystem automatische Wertpapierorders<br />

aus, die zu massiven Käufen oder Verkäufen führten. Da der Dow Jones Industrial Average<br />

(DJIA) seit Beginn der Achtzigerjahre kontinuierlich an Wert gewann, entstand die Sorge um<br />

eine Abwärtsbewegung. <strong>Die</strong> Anleger wollten ihre Kursgewinne absichern, woraufhin die US-<br />

Regierung den so genannten Louvre-Akkord mit den Industrienationen vereinbarte. <strong>Die</strong>ser<br />

zielte darauf ab den US-Dollar (USD) durch Geld- und Fiskalpolitik zu konsolidieren. <strong>Die</strong> Deut-<br />

sche Bundesbank hielt sich jedoch nicht an diese Abmachung und erhöhte im Oktober 1987<br />

ihren Leitzins. Der damalige Finanzminister der USA kritisierte diese Maßnahme stark, wodurch<br />

Unruhen auf den Märkten entstanden und die Aktienkurse fielen. <strong>Die</strong>ser Effekt wurde am Frei-<br />

tag, dem 16. Oktober 1987 durch die automatisierten Verkaufsaufträge der computer-<br />

gestützten Handelssysteme verstärkt. Am Montag den 19. Oktober lagen in der Folge milliar-<br />

denhohe Verkaufsaufträge vor, ohne dass es Käufer gab. 21 <strong>Die</strong>ser Tag ging durch massive Kurs-<br />

verluste als schwarzer Montag in die Geschichte ein.<br />

Durch die steigende Popularität des Internets entstand in den Jahren von 1995 bis 2001 eine<br />

Aktienblase, insbesondere bei Titeln aus der New Economy. 22 Neue Märkte wie die Computer-<br />

oder Telekommunikationsbranche wurden erschlossen und versprachen großen Erfolg. 23 <strong>Die</strong><br />

Aktien von Unternehmen, wie z. B. Infineon Technologies AG und T-Online AG, stiegen nach<br />

dem Initial Public Offering (IPO) massiv in die Höhe und das Interesse an den etablierten Un-<br />

ternehmen der Old Economy sank. Aufgrund des großen Erfolgs, welchen das Internet ver-<br />

sprach, kletterte die Zahl der Unternehmensgründungen auf ein Vielfaches. Das Zeichnen von<br />

Aktien dieser verlief oft sehr erfolgreich, da eine Verdoppelung des Kurses während des Zeich-<br />

nungstages keine Seltenheit war. Ohne nähere Informationen über das Unternehmen zu ken-<br />

nen, versprachen sich Investoren hohe Kursgewinne. Aus diesem Grund waren fast alle Neu-<br />

emissionen mehrfach überzeichnet. Da viele der neuen Unternehmen ihre Umsatzerwartun-<br />

gen nicht erreichten und Verluste schrieben, verkauften zahlreiche Anleger im Frühjahr 2000<br />

20<br />

Vgl. Fehr, B. (2008), S. 91-96; vgl. Achleitner, A.-K. (2002), S. 131.<br />

21<br />

Vgl. Galbraith, J. K. (2010), S. 104-112.<br />

22<br />

Vgl. Mohr, D. (2008), S. 111-116.<br />

23<br />

Vgl. Akerlof, G. A. (1970), S. 500; vgl. Romeike, F. (2010), S. 19.<br />

- 5 -<br />

Beitrag zum Postbank Finance Award 2012

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