Hochschule Weserbergland - Die Welt
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globalisierter Märkte keine nationalen Krisen mehr gibt. Eingeleitet wurde diese Entwicklung<br />
durch den Börsencrash von 1987 (vgl. Abschnitt 2.3). Aus diesem Grund wählen die Verfasser<br />
für den Index einen Zeithorizont, der sich von 1987 bis ins Jahr 2011 erstreckt.<br />
7.2 Asset Allocation<br />
Um potenzielle Krisenauslöser umfassend identifizieren zu können, ist es bei der Konzeptionie-<br />
rung eines Frühwarnindexes notwendig, verschiedene Anlageklassen zu betrachten. Auf<br />
Grundlage der Krisencharakteristika (vgl. Kapitel 2), des Thesenmodells (vgl. Abschnitt 4.1) und<br />
der Expertenumfrage (vgl. Kapitel 5) können eine Vielzahl von Frühwarnindikatoren identifi-<br />
ziert werden, die von den Verfassern mehreren Kategorien zugeordnet werden. Insgesamt<br />
werden 40 Einzelwerte aus sieben Asset-Klassen in den Frühwarnsignalindex integriert. Abbil-<br />
dung 18 beschreibt die Auswahl der dem Frühwarnindex zugrunde liegenden Assets in einer<br />
Mindmap. 165<br />
Wie in These 2 bereits diskutiert, vertreten die Verfasser die Auffassung, dass Krisener-<br />
scheinungen, sei es etwa im Immobilien- oder im Rohstoffbereich, stets zeitnah ihren Ausdruck<br />
in Aktienmärkten finden und dort insbesondere in volatilen Titeln. 166 Deshalb bilden Aktien mit<br />
einem 50%igen Anteil den Schwerpunkt im Frühwarnindex. Innerhalb dieser Anlageklasse<br />
werden diejenigen Branchen ausgewählt, die, gemessen am DAX, einen hohen β-Faktor auf-<br />
weisen. 167 Zu diesen sensiblen Branchen zählen die Stahl-, Beton-, Chemie-, Luftfahrt- und Au-<br />
tomobilindustrie. Des Weiteren sind hierunter Maschinenbauer und Chip-Hersteller sowie<br />
Banken und Versicherungen zu subsumieren. Neben dem β-Faktor existieren für jeden Einzelti-<br />
tel weitere spezifische Auswahlgründe, die konkret in der Asset Selection (vgl. Abschnitt 7.3)<br />
genannt werden.<br />
Neben Aktien fließen Immobilientitel zu zehn Prozent in die Gewichtung des Indexes ein. 168 In<br />
der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Blasen immer wieder regelmäßig auf Immobilien-<br />
märkten auftreten und damit den Ursprung für massivste Finanzmarktkrisen gebildet haben.<br />
Exemplarisch seien die gewaltige Immobilienblase Mitte der neunziger Jahre in Japan, die Im-<br />
mobilienblase zu Beginn des neuen Jahrtausends in den USA, die im Jahre 2007 platzte, sowie<br />
die aktuelle Diskussion um eine denkbare Immobilienblase auf dem chinesischen Markt ange-<br />
führt.<br />
165<br />
Vgl. Anhang 17, S. A100.<br />
166<br />
Vgl. Anhang 8, S. A56-A63 (Teil I, Fragen 2, 2a; Teil II, Fragen 1a, 2).<br />
167<br />
Vgl. Anhang 11, S. A89.<br />
168<br />
Vgl. Anhang 8, S. A59-A62 (Teil I, Fragen 2, 2a; Teil II, Frage 1a).<br />
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2012