Hochschule Weserbergland - Die Welt
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prime-Bereichs vor der gleichnamigen Krise) signalisieren in diesem Zusammenhang das Plat-<br />
zen der Blase und sind ein deutlicher Indikator für Marktverwerfungen. Daher darf die Entwick-<br />
lung von Immobilienwerten – ganz gleich ob positiv oder negativ – nicht im Frühwarnindex<br />
fehlen.<br />
Aufgrund der in den Abschnitten 4.6 und 6.5 dargelegten Gründe wird lediglich ein Immobili-<br />
enpreisindex mit einbezogen. Dazu wählen die Autoren den S&P/Case-Shiller Home Price In-<br />
dex. 203 <strong>Die</strong> Sinnhaftigkeit seiner Integration als Frühwarnindikator wird auch durch die empiri-<br />
sche Untersuchung gestützt. 204 Er besteht seit 1987 und bildet die Kaufpreise von Immobilien<br />
in den wichtigsten US-amerikanischen Agglomerationsräumen ab. Der Index wird von der Ra-<br />
ting-Agentur S&P herausgegeben und als bedeutendster Immobilienindex der USA angesehen.<br />
Des Weiteren wählen die Autoren drei offene Immobilienfonds deutscher Emittenten. 205 <strong>Die</strong>se<br />
bilden auch die aktuellen Verkehrswerte des hinterlegten Grundbesitzes ab. Für die gleichmä-<br />
ßige Verteilung wird bei der Auswahl der Assets die Stellung der jeweiligen Emittenten im drei-<br />
gliedrigen deutschen Bankensektor einbezogen. Für den privaten Bankensektor wurde der<br />
hausInvest der Commerzbank AG ausgewählt. 206 <strong>Die</strong>ser besteht seit 1972 und gehört laut Un-<br />
ternehmensangaben zu den größten offenen Immobilienfonds Europas. Im Portfolio des Fonds<br />
befinden sich Immobilien aus der ganzen <strong>Welt</strong>, vornehmlich aus wirtschaftlich starken Regio-<br />
nen. Weiterhin wurden der Deka-ImmobilienEuropa aus dem öffentlich-rechtlichen und der<br />
UniImmo Europa aus dem genossenschaftlichen Bankensektor ausgewählt. 207 Beide Fonds<br />
investieren größtenteils in europäische Gewerbe- und Wohnimmobilien.<br />
7.3.6 Bankenliquidität<br />
Wie in den Abschnitten 4.9 und 6.8 erläutert, ist die Liquiditätssituation von Banken unterei-<br />
nander ein sehr wichtiger Anhaltspunkt für etwaige Vertrauensverluste und sich anbahnende<br />
Kapitalmarktverwerfungen, wie sie in jüngster Vergangenheit aufgetreten sind. Sinkende In-<br />
terbankenzinsen sind ein Indiz dafür, dass die Nachfrageseite auf diesem Markt nachlässt und<br />
die Banken ihr überschüssiges Geld nicht mehr risikofrei an Mitbewerber verleihen können. Ein<br />
gewählter Indikator ist die Federal Funds Rate. 208 <strong>Die</strong>se Kennziffer bezeichnet den durch-<br />
schnittlichen Zinssatz, zu dem sich US-amerikanische Banken untereinander Geld leihen, um<br />
ihre Mindestreservekonten bei der Zentralbank auszugleichen. Da diese Saldierung täglich<br />
203<br />
Vgl. Standard & Poor’s (2011), S. 1-2.<br />
204<br />
Vgl. Anhang 8, S. A62-A63 (Teil II, Fragen 1a, 2).<br />
205<br />
Vgl. o. V. (2012i), S. 22.<br />
206<br />
Vgl. Commerz Real AG (2012b), S. 1.<br />
207<br />
Vgl. Deka Immobilien Investment GmbH (2012), S. 1-4; vgl. Union Investment Service Bank AG (2011),<br />
S. 13; Da der Deka ImmobilienEuropa erst am 20.01.97 aufgelegt wurde, wurden für die historische<br />
Berechnung im Zeitraum von März 1987 bis September 1996 die gewichteten Mittelpreise der<br />
Folgejahre zugrunde gelegt, um das Ergebnis nicht zu verfälschen.<br />
208<br />
Vgl. Federal Reserve Bank (2012a), o. S..<br />
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2012