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Hochschule Weserbergland - Die Welt

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Anlageverhalten während der Euroschuldenkrise an, dass Anleihen von Banken und Versiche-<br />

rungen darunter waren. <strong>Die</strong>ses Verhalten spiegelt sich auch bei den Aktien wider. Von den<br />

Experten, die Aktien handelten, haben 75% Titel dieser Branche ge- oder verkauft. <strong>Die</strong>se Ge-<br />

gebenheiten weisen eindeutig darauf hin, dass die vorliegende These zu verifizieren ist.<br />

6.4 These 4: In Banken- und Konjunkturkrisen verhalten sich Rohstoffpreise kon-<br />

gruent zu Aktienindizes und in Staatsschuldenkrisen gegenläufig<br />

Im Verlauf der empirischen Untersuchung wird deutlich, dass sowohl Rohstoffe als auch Aktien<br />

für eine Frühwarnindikation genutzt werden. 150 Beide Anlageklassen werden von rund 50% der<br />

Experten als Frühwarnindikator mit hoher bis sehr hoher Aussagekraft bezeichnet. Des Weite-<br />

ren führen im zweiten Teil der Umfrage vier Experten aus Bank-, Versicherungs- und Wirt-<br />

schaftsprüfungsbranche explizit Rohstoffe und Aktien als potentielle Frühwarnindikatoren<br />

an. 151 Durch die Erkenntnisse aus der vorherigen These und den im ersten Teil der Umfrage<br />

erhaltenen Informationen, zeigt sich, dass die Nutzung gleicher Instrumente zu kollektiven<br />

Verhaltensmustern führt. Daraus folgt, dass sich die Rohstoffpreise in Banken- und Konjunk-<br />

turkrisen kongruent zu Aktienindizes verhalten. <strong>Die</strong> Frage, ob sich Rohstoffpreise in Staats-<br />

schuldenkrisen gegenläufig zu Aktienindizes entwickeln, kann auf der Basis der Expertenum-<br />

frage und der bereits in Abschnitt 4.5 durchgeführten Analyse lediglich für Edelmetalle verifi-<br />

ziert werden. Im Rahmen der aktuellen Euroschuldenkrise wurden vermehrt Gold und Silber<br />

von den Experten gehandelt. 152 Das Ausmaß dieser gegenläufigen Entwicklung hängt folglich<br />

von der Rohstoffart ab.<br />

6.5 These 5: Immobilienindizes reagieren zeitverzögert auf systemische<br />

Ereignisse<br />

Wird die These auf Grundlage der Expertenumfrage diskutiert, fällt auf, dass knapp 90% der<br />

Befragten ihr Kauf- und Verkaufsverhalten von Immobilienwerten seit der letzten Krise nicht<br />

verändert haben. 153 Dabei ist unerheblich, ob es sich um eine Hinterlegung mit privatem oder<br />

gewerblichem Grundvermögen handelt. <strong>Die</strong>se Aussage wird weiterhin durch die Frage nach<br />

der Krisenindikation von Immobilen verstärkt. 154 Demnach schätzen zwei Drittel die Relevanz<br />

dieser Investmentklasse als weniger hoch oder sogar als unbedeutend ein. Im Gegensatz dazu<br />

sind die Antworten zweier Vertreter von Fondsgesellschaften auf die Frage nach Frühwarnindi-<br />

katoren im Eigenhandel interessant. <strong>Die</strong>se sind der Meinung, dass Immobilienpreise als lang-<br />

150 Vgl. Anhang 8, S. A60-A61 (Teil I, Frage 4).<br />

151 Vgl. Anhang 8, S. A62-A63 (Teil II, Frage 1a, 2).<br />

152 Vgl. Anhang 8, S. A56-A57 (Teil I, Frage 2a).<br />

153 Vgl. Anhang 8, S. A59-A60 (Teil I, Frage 2a).<br />

154 Vgl. Anhang 8, S. A61 (Teil I, Frage 4).<br />

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Beitrag zum Postbank Finance Award 2012

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