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Hochschule Weserbergland - Die Welt

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Im vierten Kapitel wird zunächst ein von den Verfassern konzipiertes Thesenmodell beschrie-<br />

ben, welches die Beziehungen von acht aufgestellten Thesen zueinander verdeutlicht. An-<br />

schließend werden diese unter Zuhilfenahme ausgewählter theoretischer und realwirtschaftli-<br />

cher Daten untersucht und eingeordnet. <strong>Die</strong> Thesen bilden eine wichtige inhaltliche Grundlage<br />

für die Konzeptionierung des FWSI 40 und erörtern das aktuelle Marktgeschehen sowie weite-<br />

re Sachzusammenhänge. Ferner wird eine eigens durchgeführte empirische Untersuchung<br />

beschrieben und die daraus gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst. <strong>Die</strong> zuvor aufgestell-<br />

ten Thesen werden vor dem Hintergrund der Empirie betrachtet und veri- oder falsifiziert. Mit<br />

Hilfe aller zuvor erlangten Informationen wird aus einer Mischung diverser finanzwirtschaftli-<br />

cher Elemente und Rahmendaten der FWSI 40 erstellt. <strong>Die</strong>sen beleuchten die Autoren ab-<br />

schließend kritisch und setzen ihn in Zusammenhang zu der Anlageberatung und dem Eigen-<br />

handel von Geschäftsbanken.<br />

2 Charakteristika elementarer Finanzkrisen der Historie<br />

2.1 Von der Tulpenmanie bis zur Hyperinflation<br />

In den Dreißigerjahren des 17. Jahrhunderts kam es in Holland durch die Spekulation mit Tul-<br />

penzwiebeln zur ersten großen Blase der Geschichte, die sich in diesem Jahr zum 375. Mal<br />

jährt. 1 Der Besitz und die Zucht dieser aus dem Mittelmeerraum stammenden Pflanzen er-<br />

reichte derart hohes Ansehen, dass durch die Kombination von Knappheit und hoher Nachfra-<br />

ge der Preis für die Zwiebeln enorm anstieg. 2 Große Teile der Bevölkerung schlossen sich in der<br />

Hoffnung auf schnellen Reichtum der Spekulation an und versetzten ihr Hab und Gut, um an<br />

Investitionskapital zu gelangen. 3 <strong>Die</strong> Begierde war so groß, dass nicht nur die Tulpe selbst,<br />

sondern auch die Rechte an ihren Abkömmlingen gehandelt wurden. 4 Eine inflationäre Geld-<br />

politik begünstigte die Preisblase. Im Jahr 1637 entsprach der Wert einer Zwiebel umgerechnet<br />

87.000 €. <strong>Die</strong> Blase platzte als bekannte Spekulanten plötzlich ihre Tulpen veräußerten und<br />

damit eine Welle von Panikverkäufen auslösten. 5 Der Zusammenbruch der Tulpenpreise löste<br />

in den darauffolgenden Jahren eine spürbare Depression im Land aus.<br />

Als eine der ersten und größten Börsenspekulationen geht die „Südseeblase“, welche zu Be-<br />

ginn des 18. Jahrhunderts in Großbritannien ihren Ursprung nahm, in die Geschichte ein. 6 <strong>Die</strong><br />

South Sea Company wurde 1711 nicht für den Handel in den als Südsee bekannten südameri-<br />

kanischen Ländern, sondern für die Übernahme eines Teils der britischen Staatsschulden ge-<br />

1<br />

Vgl. Galbraith, J. K. (2010), S. 42.<br />

2<br />

Vgl. von Petersdorff-Campen, Petersdorff-Campen, W. (2008), (2008), S. 21.<br />

3<br />

Vgl. Galbraith, J. K. (2010), S. 43.<br />

4<br />

Vgl. von Petersdorff-Campen, W. (2008), S. 22-23.<br />

5<br />

Vgl. Münchau, W. (2008), S. 46.<br />

6<br />

Vgl. Papon, K. (2008), S. 34-36.<br />

- 2 -<br />

Beitrag zum Postbank Finance Award 2012

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