Die Verdunstung freier Wasserflächen – Grundlagen
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Reduktion der <strong>Verdunstung</strong>sverluste 102<br />
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wurde nicht belegt. Problematisch ist aber die deutliche Herabsetzung der Oberflächenspannung.<br />
Veränderungen in der Besiedlung des Neustons, des Lebensraumes direkt unterhalb<br />
(Hyponeuston) bzw. oberhalb (Epineuston) der Grenzfläche Wasser-Luft, sind allein aufgrund<br />
der engen Bindung der adaptierten Arten an bestimmte physikalisch-chemische<br />
Milieubedingungen (vgl. z. B. SCHWÖRBEL 1994) anzunehmen.<br />
<strong>Die</strong> fettigen Alkohole werden von verschiedenen Mikroorganismen als Kohlenstoffquelle<br />
genutzt. <strong>Die</strong>s schränkt die Wirkungsdauer und Wirksamkeit der aufgetragenen Schichten ein<br />
und kann qualitative Beeinträchtigungen des Wasserkörpers verursachen. Es stellten sich in<br />
verschiedenen Untersuchungen vor allem Entwicklungen von Pseudomonas ssp. und / oder<br />
Flavobakterium ssp. ein, beides Spezies von Bakterien, die auch in abwasserbelasteten<br />
Gewässern auftreten können.<br />
Neben dem mikrobiellen Abbau wirken vor allem Windverdriftung und Verdampfung der<br />
Schichten, bei Abfluss bzw. Entnahme aus der Oberflächenlamelle auch ihre Verfrachtung mit<br />
der Strömung einer längeren effektiven Verminderung der Evaporation entgegen.<br />
SIEMS (1980) untersuchte in Laborversuchen den Einfluss von Oberflächenrauhigkeiten und<br />
Oberflächenfilmen auf den CO2 - und O2 - Austausch sowie die <strong>Verdunstung</strong>. <strong>Die</strong> Untersuchungen<br />
wurden in einem Wind-Wellen-Kanal durchgeführt, was eine exakte Definition und Variation<br />
der Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen ermöglichte.<br />
Tab. 7-1: Einfluß von Oberflächenfilmen auf Wellenbildung und Gasaustausch - Laborver-<br />
suche von SIEMS (1980) - Ausgewählte Ergebnisse<br />
- Bei geringen Windgeschwindigkeiten wird durch das Aufbringen des Oberflächenfilmes<br />
(Oleylalkohol, Ölsäuremethylester, Palmitinsäureäthylester, Hexadecyltrimethylammoni-<br />
umbromid, Linolensäuremethylester) eine vollständige Glättung der Wasseroberfläche<br />
hervorgerufen.<br />
- Bei mittleren Windgeschwindigkeiten bildet sich eine wachsende Rauhigkeit durch Ka-<br />
pillarwellen aus, die aber im Vergleich zur unbedeckten Oberfläche deutlich geringer ist.<br />
- Schwerewellen können sich nicht bzw. nur bei sehr hohen Windgeschwindigkeiten<br />
ausbilden. Daraus resultiert, dass sich das Wellenfeld mit der Überstreichlänge des<br />
Windes nicht verändert.<br />
- Gegenüber dem Gasaustausch bei welliger Wasseroberfläche ergibt sich unter Windein-<br />
wirkung eine Reduktion des Gasaustausches um bis zu 80 %, wobei die eingesetzten<br />
Stoffe selbst keine Diffusionsbarrieren darstellen.<br />
- <strong>Die</strong> Dämpfung der Wellenbewegung resultiert vor allem aus der Verringerung der Ober-<br />
flächenspannung.