Die Verdunstung freier Wasserflächen – Grundlagen
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<strong>Verdunstung</strong>svorgang 14<br />
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Beimengungen bestimmen im Wesentlichen die optischen Eigenschaften des Wassers.<br />
Relevant sind die Reflexion der eintreffenden Strahlung an der Wasseroberfläche, die Brechung<br />
beim Eintritt in den Wasserkörper, die innere Reflexion (Streuung) in diesem, die Transmission<br />
und Absorption. Kurzwellige Strahlung wird vergleichsweise stark an der Oberfläche reflektiert,<br />
der verbleibende Anteil kann aber tief in den Wasserkörper eindringen. Langwellige Strahlung<br />
wird hingegen kaum reflektiert, in den obersten Wasserschichten aber weitestgehend<br />
absorbiert.<br />
<strong>Die</strong> elektrische Leitfähigkeit von reinem Wasser ist mit 0,0635 µS/cm bei einer normierten<br />
Temperatur von 25°C ausgesprochen gering, der reziproke Wert des Widerstandes somit groß.<br />
Mit fallender Temperatur und zunehmender Verunreinigung des Wassers, insbesondere mit<br />
dissoziierenden Substanzen, steigt die Leitfähigkeit.<br />
Obwohl theoretisch 32 Variationen der jeweils drei Isotope des Wasserstoffs und des Sauerstoffs<br />
denkbar sind, bestehen natürliche Wässer zu etwa 99,76 % aus 1 H2 16 O. <strong>Die</strong><br />
verbleibenden 0,24 % werden vor allem aus sogenanntem schwerem Wasser, Deuterium-<br />
( 2 H)hydroxid und Deuteriumoxid gebildet. Das instabile Tritium ( 3 H) entsteht in geringeren<br />
Mengen in der höheren Atmosphäre durch Einwirkung kosmischer Strahlung. <strong>Die</strong> heute in der<br />
Umwelt nachweisbaren Mengen stammen aber größtenteils aus Kernwaffenversuchen oder<br />
Kernreaktoren. Teilweise wird Tritium, das eine Halbwertzeit von 12,35 Jahren hat, in der<br />
Tracerhydrologie zu Markierungszwecken genutzt. Bei Phasenänderungen kommt es vor allem<br />
aufgrund der unter-schiedlichen Dampfdrücke und Schmelzpunkte der verschiedenen<br />
Molekülvarianten zur Iso-topentrennung, was zur aktuellen Messung der <strong>Verdunstung</strong> genutzt<br />
werden kann.<br />
Das Vermögen des Wassers, andere Stoffe zu lösen, ist aufgrund des starken Dipolmomentes<br />
der Moleküle besonders ausgeprägt und betrifft vor allem Stoffe, deren Molekülzusammenhalt<br />
sich teilweise oder vollständig über Ionenbindung realisiert. <strong>Die</strong>se Bindungen werden relativ<br />
leicht aufgebrochen, die Kationen lagern sich dann an die negativ geladene Sauerstoffseite, die<br />
Anionen an die positiv geladene Wasserstoffseite des Moleküls an. Nicht dissoziierende<br />
Substanzen gehen nur dann in Lösung, wenn ihre Moleküle über Wasserstoffbrücken gebunden<br />
werden. Gase können entsprechend ihrer Eigenschaften und ihres Partialdruckes in der überstehenden<br />
Luftschicht absorbiert werden. <strong>Die</strong> Löslichkeit ist dabei in starkem Maße temperaturabhängig<br />
und nimmt mit steigender Wassertemperatur ab.<br />
Wasser bildet mit anderen Stoffen mehrphasige Systeme. Emulsionen sind durch das<br />
Nebenein-ander zweier oder mehrerer, nicht mischbarer Flüssigkeiten gekennzeichnet. In den<br />
meisten natürlichen Emulsionen bildet Wasser dabei das Dispersionsmittel, die sogenannte<br />
äußere Phase, in der Öle oder Fette in feinen Tröpfchen dispergiert sind. Suspensionen sind als<br />
mehrphasige Systeme flüssig/fest definiert. <strong>Die</strong> Feststoffe liegen hier in Flocken meist geringer<br />
Größe vor.