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Die Verdunstung freier Wasserflächen – Grundlagen

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Methoden der <strong>Verdunstung</strong>sbestimmung 33<br />

___________________________________________________________________________<br />

sollte ce auch für einzelne Zeiträume des Jahres differenziert werden (NORDENSON 1963).<br />

In Kenntnis der Dampfdruckgradienten über dem See und dem Evaporimeter läßt sich die<br />

Gleichung 4.2-2 verbessern (WEBB 1966). <strong>Die</strong> Grundlage bildet dabei die Beziehung von<br />

DALTON (1802), der den Zusammenhang zwischen der <strong>Verdunstung</strong> einer wassergesättigten<br />

Oberfläche und der Abnahme des Dampfdruckes in der darüber befindlichen Luft in folgender<br />

Form darstellte:<br />

(4.2-3) E = c * (E0 - eL)<br />

mit: c ... Konstante / Proportionalitätsfaktor.<br />

Dabei wird davon ausgegangen, dass die direkt der Wasserfläche auflagernde Luft die gleiche<br />

Temperatur wie die Wasseroberfläche aufweist und mit Wasserdampf gesättigt ist. Der Sättigungsdampfdruck<br />

(E0) lässt sich dann in Kenntnis der Wassertemperatur leicht berechnen<br />

(Abschnitt 5.2). Mit eL wird der in der Höhe z ermittelte Dampfdruck berücksichtigt. <strong>Die</strong> Beziehung<br />

von DALTON ist sowohl für Gewässeroberflächen, als auch für Evaporimeter<br />

anwendbar. Durch Einsatz in die Gleichung 4.2-2 ergibt sich daher:<br />

(4.2-4) E = ce' * ([E0 - eL] / [E0P - eL]) * Ep,<br />

Dabei gehen mit ce' ein Evaporimeterkoeffizient (hier primär eine Gerätekonstante, die nur sekundär<br />

von den Gewässereigenschaften abhängig ist), mit E0 der Sättigungsdampfdruck bei<br />

Seeoberflächentemperatur und mit E0P der Sättigungsdampfdruck entsprechend der Oberflächentemperatur<br />

des Evaporimeters ein. Bei E0, E0P und eL handelt es sich dabei um mittlere<br />

Werte des Bilanzzeitraumes. <strong>Die</strong> Gleichsetzung des Dampfdruckes über dem See und dem<br />

<strong>Verdunstung</strong>skessel kann nach WEBB (1966) allerdings nur vorgenommen werden, wenn die<br />

Bezugshöhe z für die Berechnung der Dampfdruckgradienten mindestens 4 m beträgt und die<br />

Seefläche nicht übermäßig groß ist. Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, werden<br />

gesonderte Messungen über dem See und der <strong>Verdunstung</strong>spfanne erforderlich.<br />

Für den Hefner-Stausee im amerikanischen Bundesstaat Oklahoma berechnete WEBB (1966)<br />

auf diese Weise ce' mit 1,50. Dabei wurden ausschließlich nachmittägliche (14°°Uhr - Werte)<br />

Temperatur- und Luftfeuchtemessungen in die Berechnung der Dampfdruckgradienten einbezogen.<br />

<strong>Die</strong> Eichung erfolgte an Tageswerten der <strong>Verdunstung</strong>, die aus der Wärmebilanz des<br />

Gewässers berechnet wurden.<br />

Berücksichtigt man den Windeinfluss, lässt sich der Evaporimeterkoeffizient ce' in der Gleichung<br />

4.2-4 durch die Windfunktion f(u), mit u als mittlerer Windstärke ersetzen. In der<br />

regressionsanalytischen Anpassung ergibt sich für f(u) eine Gleichung der Form

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