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Die Verdunstung freier Wasserflächen – Grundlagen

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Sonderfälle 85<br />

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6.3 <strong>Die</strong> <strong>Verdunstung</strong> vegetationsbedeckter <strong>Wasserflächen</strong><br />

6.3.1 Der Transpirationsvorgang - anatomische und physiologische <strong>Grundlagen</strong><br />

Als Transpiration wird die regulierte Abgabe von Wasserdampf an die Atmosphäre durch die<br />

oberirdischen, von der Luft umgebenen Teile von Pflanzen bezeichnet. Der Transpirationsvorgang<br />

ist eng an die Photosynthese geknüpft, da sie größtenteils als Begleiterscheinung des<br />

für diese notwendigen Gasaustausches Pflanze - Atmosphäre, der Aufnahme von Kohlendioxid<br />

und der Abgabe des photosynthetisch erzeugten Sauerstoffs, realisiert wird.<br />

<strong>Die</strong> Notwendigkeit der Einschränkung und Regulierung der Wasserdampfabgabe an die umgebende<br />

Luft stellte in der Evolution der Landpflanzen ein wesentliches Hindernis dar. Zu einer<br />

weiteren Verbreitung von Pflanzen auf der festen Erdoberfläche kam es erst im ausgehenden<br />

Silur, nachdem sich mit der Cuticula und den Spaltöffnungen ausreichende<br />

Schutzmechanismen gegen einen zu starken Wasserverlust entwickelt hatten (LERCH 1991).<br />

<strong>Die</strong> Wirkung der Cuticula als Diffusionssperre kann auch durch Wachsüberzüge und Haare<br />

verstärkt werden, die Spaltöffnungen sind teilweise versenkt. Weitere mögliche Anpassungen<br />

an zu große Wasserverluste durch Transpiration sind in der Reduktion der Blattflächen und dem<br />

Einrollen der Blätter zu sehen.<br />

Je nach ihrer Anpassung an ein ständig ausreichendes bis übermäßiges Wasserangebot oder<br />

aber an trockene Verhältnisse unterscheidet man die Hygro- und Xerophyten. Zwischen ihnen<br />

steht die Gruppe der Mesophyten. <strong>Die</strong> Hygrophyten sind insbesondere durch eine meist vorhandene<br />

Unbenetzbarkeit der Blatt- und Sprossflächen, teilweise auch durch die Fähigkeit,<br />

Wasser in flüssiger Form abscheiden zu können (Guttation) gekennzeichnet. Bei den Wasserpflanzen,<br />

die neben den Helophyten (Sumpfpflanzen) zu den Hygrophyten zählen, ist zwischen<br />

den untergetauchten, submersen Arten und den, bis an bzw. über die Wasseroberfläche<br />

reichenden, emersen Hydrophyten zu unterscheiden.<br />

<strong>Die</strong> Pflanzen sind zwischen dem hohen Wasserpotential des Bodens oder Wasserkörpers und<br />

dem niedrigen Potential der Luft eingebunden. Es resultiert der Transpirationssog, der zusammen<br />

mit den Kapillarkräften und dem Wurzeldruck die Wasserleitung innerhalb der Pflanzen<br />

bewirkt. Der durch die Pflanze vermittelte Wassertransport zwischen den Medien wird durch die<br />

Summe der Transpirationswiderstände vermindert und beeinflusst.<br />

Ein meist einschichtiges Abschlussgewebe, die Epidermis, bedeckt die Oberflächen der<br />

Sprosse und Blätter. Aufgrund der lückenlosen Verbindung der Epidermiszellen und ihrer<br />

verdickten Außenwände bildet diese eine äußerst widerstandsfähige Außenhaut. Sie wird von<br />

einer mehr oder weniger dicken Schicht aus Cutin, der sogenannten Cuticula überlagert, die oft<br />

in Verbindung mit einem Wachsüberzug die Pflanze vor stofflichen Einwirkungen und einem

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