Die Verdunstung freier Wasserflächen – Grundlagen
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Relevante Eigenschaften des Wassers 10<br />
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2 Physikalische und chemische Eigenschaften des Wassers<br />
Für das Verständnis des Vorganges der <strong>Verdunstung</strong> von den Oberflächen stehender<br />
Gewässer ist die Kenntnis der Eigenschaften und der Besonderheiten des Wassers aus<br />
physikalischer und chemischer Sicht unabdingbar.<br />
Wasser ist von universeller Bedeutung für viele abiotische Vorgänge auf der Erde, für das<br />
irdische Leben und die wirtschaftliche Tätigkeit des Menschen. Sowohl pflanzliche als auch<br />
tierische Lebewesen bestehen hauptsächlich aus Wasser. <strong>Die</strong>ses ist nicht nur Hauptbestandteil<br />
der organischen Substanz, es stellt vor allem auch eine wesentliche Grundlage aller physiologischen<br />
Vorgänge dar. <strong>Die</strong> Existenz von flüssigem Wasser auf der Oberfläche der Erde ist an<br />
deren Temperatur- und Schwereverhältnisse gebunden. Ein Entweichen des atmosphärischen<br />
Wasserdampfes in den Weltraum wird durch die Erdbeschleunigung verhindert, die mittlere<br />
Oberflächentemperatur von ca. 288 K lässt Wasserstoffoxid überhaupt erst in der flüssigen<br />
Phase auftreten. Letztlich sind also auch die Größe und Masse der Erde, ihre Entfernung von<br />
der Sonne sowie die Charakteristik ihrer Umlaufbahn von großer Bedeutung.<br />
<strong>Die</strong> Wasserhülle der Erde entstand vor mehr als 3,7 - 4 Milliarden Jahren durch Kondensation<br />
des Wasserdampfes auf der erkalteten Kruste. Mit der Akkumulation flüssigen Wassers auf der<br />
Oberfläche der Erde wurde das Kohlendioxid, das vorher bis zu 90 % der Atmosphäre ausmachte,<br />
im Laufe der Erdgeschichte im Kohlensäure-Karbonat-System der Ozeane gebunden<br />
und größtenteils sedimentiert. <strong>Die</strong> Verringerung der CO2-Gehalte, wie auch das Vorhandensein<br />
von Wasserdampf in der Atmosphäre waren und sind von herausragender Bedeutung für das<br />
Klima auf unserem Planeten. <strong>Die</strong>ses wird auch vor allem durch die hohe spezifische Wärme des<br />
Wassers sowie seine hohe Schmelz- und Verdampfungswärme geprägt.<br />
<strong>Die</strong> Wasserhülle bot nicht nur die stofflichen <strong>Grundlagen</strong>, sondern auch die physikalischen<br />
Rahmenbedingungen für die Entstehung und Entwicklung des Lebens auf der Erde. Sie<br />
schützte die ersten Lebensformen, lange Zeit vor Herausbildung der Ozonschicht, vor der<br />
harten UV-Strahlung.<br />
Wasser (chem. Wasserstoffoxid; lat. aqua; griech. hydor) in reiner Form ist eine in dünnen<br />
Schichten farblose, bei größerer Schichtmächtigkeit (> 5 m) himmelblaue, geruchs- und<br />
geschmacksneutrale Flüssigkeit. Gegenüber anderen Stoffen, insbesondere auch den Verbindungen<br />
des Wasserstoffs (Hydride) mit den, dem Sauerstoff benachbarten Elementen, nimmt<br />
das Wasser in Bezug auf wesentliche physikalische und chemische Eigenschaften eine Sonderstellung<br />
ein. <strong>Die</strong>se resultiert vor allem aus dem spezifischen Aufbau der Moleküle. Aufgrund der<br />
stärkeren Elektronegativität des Sauerstoffatoms sind die Ladungen ungleich verteilt, das<br />
einzelne Molekül verhält sich wie ein Dipol. Der Winkel zwischen den H-O-H - Atomen beträgt<br />
104,5°. Auf der Sauerstoffseite befinden sich die nicht gebundenen Elektronen, die verbleibenden<br />
Protonen stellen die positive Seite des Dipols.