Die Verdunstung freier Wasserflächen – Grundlagen
Die Verdunstung freier Wasserflächen – Grundlagen
Die Verdunstung freier Wasserflächen – Grundlagen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Methoden der <strong>Verdunstung</strong>sbestimmung 34<br />
___________________________________________________________________________<br />
(4.2-5) f(u) = a + b * u c ,<br />
mit a, b und c als empirischen Konstanten, die sowohl den Einfluss der Windverhältnisse als<br />
auch relevante Geräte- und Gewässereigenschaften berücksichtigen. Durch Einsatz in 4.2-4<br />
ergibt sich:<br />
(4.2-6) EL = (a + b * u c ) * ([E0 - eL] / [E0p - eL]) * Ep.<br />
<strong>Die</strong> Windfunktion kann dabei auch in komplexeren mathematischen Ausdrücken berücksichtigt<br />
werden. <strong>Die</strong> Gleichungen 4.2-5 und 4.2-6 eignen sich zur Ermittlung von Tages-, Wochen- oder<br />
Dekadenmittelwerten der Evaporation. Sie entsprechen im kausalen und rechnerischen Ansatz<br />
den in Abschnitt 4.6.1 dargestellten Massentransportgleichungen.<br />
4.3 Ermittlung der <strong>Verdunstung</strong> aus dem Wasserhaushalt<br />
<strong>Die</strong> <strong>Verdunstung</strong> von der Oberfläche eines stehenden Gewässers lässt sich mit Hilfe der<br />
Wasserhaushaltsgleichung für beliebige Zeiträume berechnen:<br />
(4.3-1) E = Zo + Zu + N + ∆S - Ao - Au<br />
mit: ∆S ... Speicherinhaltsänderung,<br />
Zo, Zu ... Zufluss (ober- [o] und unterirdisch [u]),<br />
N ... Niederschlag<br />
und Ao, Au ... Abfluss (ober- und unterirdisch).<br />
Voraussetzung ist, dass alle anderen Teilgrößen der Wasserbilanz in hinreichender Genauigkeit<br />
bekannt sind. Treten im Bilanzzeitraum größere Temperaturänderungen auf, so ist die veränderte<br />
Dichte des Wassers bei der Bestimmung der Teilvolumina zu berücksichtigen. <strong>Die</strong>s gilt<br />
insbesondere für Untersuchungen im Frühjahr und Herbst. Generell sind auch unterschiedliche<br />
Temperaturen von Zu- und Abflüssen zu beachten.<br />
<strong>Die</strong> Bestimmung des unterirdischen Wasseraustausches (Zu, Au) bereitet in der praktischen<br />
Anwendung der Wasserbilanzmethode die größten Schwierigkeiten, da er sich der Beobachtung<br />
und damit der Quantifizierung weitestgehend entzieht. Strenggenommen ist die Methode daher<br />
nur bei den Seen sicher anwendbar, in deren Wasserbilanz der Zu- und Abstrom unterirdischen