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Die Verdunstung freier Wasserflächen – Grundlagen

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Methoden der <strong>Verdunstung</strong>sbestimmung 21<br />

___________________________________________________________________________<br />

Es existiert eine große Vielzahl von verschiedenen Methoden der Ermittlung der <strong>Verdunstung</strong>.<br />

Da diese nur bedingt messtechnisch zu erfassen ist, handelt es sich hierbei um mehr oder<br />

minder komplexe Ableitungen aus den Messungen anderer Größen. Vielfach orientieren sich<br />

die Ansätze, bei notwendiger Beschränkung des apparativen Aufwandes der Experimente, an<br />

dem Vorhandensein bestimmter Daten, zum Teil sind die Methoden als "Nebenprodukte" von<br />

Untersuchungen mit anderer Zielstellung entstanden. Im Ergebnis stehen methodische<br />

Kompromisse, die jeweils Teile des Wirkungsgefüges von Zuständen und Einflussfaktoren<br />

widerspiegeln, während andere gänzlich vernachlässigt oder lediglich in Form von<br />

Vereinfachungen berücksichtigt werden.<br />

Eine systematische Zuordnung der einzelnen Ansätze bereitet Schwierigkeiten und wird daher<br />

in der Literatur entsprechend unterschiedlich gehandhabt. Durch die UNESCO (FERGUSON &<br />

ZNAMENSKY 1981a [verändert]) wurde folgende Ordnung erarbeitet:<br />

1. Ermittlung aus Atmometer- und Evaporimeterdaten: Bestimmung der <strong>Verdunstung</strong> über<br />

die Wasserbilanz der Geräte (<strong>Verdunstung</strong>skörper mit poröser Oberfläche, <strong>Verdunstung</strong>skessel)<br />

und Anpassung an die <strong>Verdunstung</strong> <strong>freier</strong> <strong>Wasserflächen</strong> durch Einbeziehung von<br />

empirisch bestimmten Korrekturfaktoren, die Geräteeigenschaften und / oder Besonderheiten<br />

des Versuchsaufbaues sowie des Messortes berücksichtigen.<br />

2. Berechnung aus der Wasserbilanz: Ermittlung der <strong>Verdunstung</strong> als Restgröße der Wasserbilanz<br />

eines Sees bzw. einer Talsperre. <strong>Die</strong>se Methode basiert auf einer hinreichend genauen<br />

Bestimmung der anderen Teilgrößen der Wasserhaushaltsgleichung.<br />

3. Ableitung aus der Wärmebilanz: Berechnung der Wärmebilanz eines Sees und Bestimmung<br />

der latenten <strong>Verdunstung</strong>swärme als Restgröße. <strong>Die</strong> Abschätzung aus der Wärmebilanz<br />

setzt eine relativ sichere und intensive Bestimmung wichtiger meteorologischer, vor<br />

allem auch strahlungsklimatischer Größen voraus. Darüber hinaus muss auch hier eine<br />

verlässliche, mit Ausnahme der <strong>Verdunstung</strong> geschlossene Wasserbilanz vorliegen, um laterale<br />

und vertikale Energieströme erfassen zu können.<br />

4. Berechnungen auf Grundlage mikrometeorologischer Messungen in der bodennahen<br />

Luftschicht: Grundlage ist die Bestimmung des Wasserdampftransportes in den boden<br />

nahen Luftschichten. Hier wird unterschieden zwischen der Bestimmung des aerodynamischen<br />

Wasserdampftransportes zwischen zwei Bezugshöhen unter Zugrundelegung einer<br />

mittleren (logarithmischen) Windverteilung im Profil (Gradientverfahren) und der Berechnung<br />

der Korrelationen zwischen den Fluktuationen der Wind- und Feuchteverhältnisse in der

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