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BOGENSPORT MAGAZIN 4/2023

Seit 1995 ist das BOGENSPORT MAGAZIN die Fachzeitschrift für alle Freunde des Bogensports. Ob Nachrichten, Produktneuheiten, Wettkampfberichte oder Praxistipps, das BOGENSPORT MAGAZIN beleuchtet alle Bereiche dieser wunderbaren Sportart und ist sowohl für Profis als auch für Hobbysportler Unterhaltung, Information und Ratgeber zugleich.

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RECURVE:<br />

FOLLOW-THROUGH<br />

Kristina Dolgilevica befasst sich mit einem<br />

unterbewerteten Element im Schießablauf.<br />

Von Kristina Dolgilevica<br />

Der englische Begriff „Follow-through“ bedeutet, eine Handlung zu Ende zu bringen oder vollständig durchzuziehen. Wenn ein Pitcher einen Baseball wirft,<br />

besteht der Follow-through darin, dass der Athlet die antreibende Gliedmaße (und den gesamten Körper) während und nach der Freigabe des Balls bewegt.<br />

So kontrolliert er die Flugkurve des Objekts<br />

und gibt ihm Kraft und Schnelligkeit<br />

mit. Es ist das Grundprinzip der<br />

Mechanik: Wenn ein Objekt mit viel Kraft<br />

angetrieben wird, muss der Wurfarm langsamer<br />

werden, da die Kraft während der<br />

Bewegung auf die Gelenke übergeht. Stellen<br />

Sie sich einmal vor, dass der Pitcher sich entscheiden<br />

würde, mitten in der Luft zu erstarren,<br />

und seine Hand den Ball freigibt, ohne<br />

ihn in diesem Moment in eine gewählte<br />

Flugbahn zu „entsenden“. Die meiste Kraft,<br />

die er während der Bewegung angesammelt<br />

hat, würde entweder in der antreibenden<br />

Gliedmaße und im Körper verbleiben oder<br />

dort absorbiert werden. Dies würde entweder<br />

eine sofortige Verletzung bewirken oder<br />

eine zukünftige Verletzung begünstigen.<br />

Oder stellen Sie sich einen Schlag im Boxen<br />

vor: Bei der Absicht, den Boxsack zu treffen,<br />

wird die Kraft darauf übertragen und dort<br />

absorbiert; wohingegen ein Schlag mit der<br />

Absicht, lediglich die Oberfläche des Boxsacks<br />

zu berühren, zur Folge hat, dass die<br />

kinetische Energie entweder in der Faust<br />

verbleibt oder wieder zurück in den Arm<br />

gelangt. Das gleiche Prinzip ist auf Sportausrüstung<br />

anwendbar, da sie als Verlängerung<br />

des Körpers agiert. In den vorstehenden Szenarien<br />

wird die Kraft im Körper generiert<br />

und nahezu augenblicklich auf das Objekt<br />

übertragen. Und aus diesem Grund ist eine<br />

der Hauptfunktionen des Follow-through<br />

die Vermeidung von Verletzungen.<br />

FOLLOW-THROUGH IM BOGENSCHIESSEN<br />

Das gleiche Prinzip gilt für das Bogenschießen,<br />

auch wenn die Art, auf welche die Kraft<br />

generiert und freigegeben wird, und die Einschränkungen<br />

durch die Ausrüstung von<br />

diesen Beispielen abweichen. Hier wird die<br />

Kraft in Form eines Widerstands erlebt, den<br />

der Schütze halten und für einige Zeit mit<br />

Hilfe von isometrischer Muskelkontraktion<br />

beibehalten muss.<br />

Zur Ausführung des korrekten Followthrough<br />

im Bogenschießen muss der Schütze<br />

die körperlichen Anforderungen seines<br />

Sports verstehen. Der Follow-through wird<br />

oft beschrieben als „die Beibehaltung einer<br />

Position, bis der Pfeil den Bogen verlässt”.<br />

Diese Definition ist zwar korrekt, aber unvollständig,<br />

da sie sich auf die gesamte Körperhaltung<br />

des Schützen bezieht und nicht<br />

den dynamischen Charakter der Followthrough-Bewegung<br />

vermittelt. Der Pfeil<br />

benötigt nur Millisekunden, um den Bogen<br />

zu verlassen. Technisch könnte es so aussehen,<br />

als wäre alles, was der Schütze benötigt,<br />

ein ausreichend schnelles Lösen. Eine<br />

Langzeitkonstanz kann jedoch nur durch<br />

einen guten und biomechanisch effizienten<br />

Schussablauf erreicht werden, der eine<br />

26 | <strong>BOGENSPORT</strong><strong>MAGAZIN</strong> TRAINING 4/23

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