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BOGENSPORT MAGAZIN 4/2023

Seit 1995 ist das BOGENSPORT MAGAZIN die Fachzeitschrift für alle Freunde des Bogensports. Ob Nachrichten, Produktneuheiten, Wettkampfberichte oder Praxistipps, das BOGENSPORT MAGAZIN beleuchtet alle Bereiche dieser wunderbaren Sportart und ist sowohl für Profis als auch für Hobbysportler Unterhaltung, Information und Ratgeber zugleich.

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HISTORY<br />

DIE POKAL-DINOS<br />

Der gut besetzte Jenaer Bogenplatz.<br />

Fotos: Bernhard Möslein<br />

Von Bernhard Möslein<br />

Es gibt sie noch, die althergebrachten Pokalturniere mit 144 Pfeilen. Früher als FITA-Runde bekannt, heute die immer seltener ausgeschriebene WA144-<br />

Runde. Trotz eines vollen Turnierkalenders mit mehrstufigem Qualifikationsmodus für die Meisterschaften in DSB und DBSV sowie dem DBSV-Ligasystem<br />

haben doch einige dieser Turniere – fast muss man schon sagen – überlebt.<br />

Zwei der zweifellos ältesten Wettbewerbe<br />

dieser Art sind der Jenaer<br />

„Thüringenpokal“ und der „Sängerpokal“<br />

in Finsterwalde (Brandenburg), die<br />

beide zum ersten Mal bereits 1978 ausgetragen<br />

wurden.<br />

Beiden FITA-Stern-berechtigten Turnieren<br />

kam im damaligen DDR-Verband ein besonderer<br />

Stellenwert zu. Zum einen, weil<br />

es für die Auswahlkader der letzte Formtest<br />

für die immer top-besetzten „Frühlingspfeile“<br />

im Mai in der Sowjetunion war. Zum<br />

anderen, weil danach Nominierungen für<br />

weitere internationale Turniere im (sozialistischen)<br />

Ausland vorgenommen wurden.<br />

Aus diesem Grund wurde darauf geachtet,<br />

beide Wettbewerbe am gleichen Wochenende<br />

auszutragen, um möglichst vergleichbare<br />

Ergebnisse zu erhalten.<br />

Auf die „Frühlingspfeile“ im Mai 1986 in<br />

Kiew hätte man – im Nachhinein betrachtet<br />

– übrigens gern verzichtet, denn kurz<br />

vorher war der Reaktorblock 4 des Kernkraftwerks<br />

Tschernobyl explodiert. Die ahnungslosen<br />

DDR-Schützen wunderten sich<br />

nur über feuchte Tücher vor allen öffentlichen<br />

Gebäuden… Die wahre Bedeutung<br />

und Folgen der nuklearen Katastrophe erfuhr<br />

man erst später.<br />

Eine besondere Herausforderung bei beiden<br />

Pokalturnieren war natürlich der frühe<br />

Zeitpunkt im Jahr, denn oft hatten die<br />

Schützen Anfang April mit niedrigen Temperaturen<br />

und auch Schneefall zu kämpfen.<br />

So berichtete der „Bogenschütze“ in<br />

seiner Ausgabe 3/1979: „Bei Temperaturen<br />

um den Gefrierpunkt, Regen- und Schneeschauern<br />

traten die Aktiven am Sonnabend<br />

an die Schützenlinie. Am Sonntag war das<br />

Wetter etwas angenehmer. Das Thermometer<br />

zeigte vier Grad Celsius, das Nass von<br />

oben blieb zum Glück aus.“<br />

Die Premiere des nunmehr 43. Thüringenpokals<br />

fand übrigens nicht in Jena, son-<br />

34 | <strong>BOGENSPORT</strong><strong>MAGAZIN</strong> HISTORY 4/23

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