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BOGENSPORT MAGAZIN 4/2023

Seit 1995 ist das BOGENSPORT MAGAZIN die Fachzeitschrift für alle Freunde des Bogensports. Ob Nachrichten, Produktneuheiten, Wettkampfberichte oder Praxistipps, das BOGENSPORT MAGAZIN beleuchtet alle Bereiche dieser wunderbaren Sportart und ist sowohl für Profis als auch für Hobbysportler Unterhaltung, Information und Ratgeber zugleich.

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ZWEITE STATION<br />

DIE ZWEITE STATION <strong>2023</strong><br />

WELTCUP SHANGHAI <strong>2023</strong><br />

Von Arne Metzlaff<br />

Shanghai, eine pulsierende Metropole, war im Mai <strong>2023</strong> Gastgeber des hochkarätig besetzten Weltcups im Bogenschießen. Nachdem das chinesische Nationalteam<br />

bereits beim ersten Weltcup der Saison sein Comeback gefeiert hatte, kehrt nun durch die coronabedingte Abstinenz auch China als Ausrichter<br />

eines internationalen Bogensport-Events zurück.<br />

Dabei weiß Shanghai insbesondere<br />

mit einer beeindruckenden Skyline<br />

beim Finale zu überzeugen. Einzig<br />

die Wetterbedingungen während der Qualifikationsrunden<br />

ließen zu wünschen übrig.<br />

Vom 16. bis zum 21. Mai zog Shanghai erneut<br />

zahlreiche talentierte Bogenschützen<br />

aus der ganzen Welt an. Aus Deutschland<br />

nahmen acht Recurve-Schützen teil. Das<br />

deutsche Team setzte sich dabei wie folgt<br />

zusammen: Katharina Bauer, Elina Idensen,<br />

Michelle Kroppen, Charline Schwarz, Florian<br />

Unruh, Mathias Kramer sowie Felix und<br />

Moritz Wieser. Die deutschen Compound-<br />

Schützen trugen zeitgleich ihre erste WM-<br />

Qualifikation für die Heim-WM im Juli in<br />

Berlin aus.<br />

Der zweite von vier Weltcups in diesem Jahr<br />

war gezeichnet von starken, sintflutartigen<br />

Regenfällen. Dies machte sich auch in den<br />

Ergebnissen in der Qualifikation bemerkbar.<br />

So führte Brady Ellison mit dem Recurve<br />

das Feld mit 670 Ringen an und schätzte<br />

seine Leistung wie folgt ein: „Unter solchen<br />

Bedingungen kommt es darauf an, den<br />

bestmöglichen Schuss zu machen und sich<br />

schnell [an die Bedingungen (Anm. d. Red.)]<br />

anzupassen“, sagte Ellison. „Am Ende habe<br />

ich ein paar Fehler gemacht, aber ansonsten<br />

war es großartig.“ Währenddessen kämpfte<br />

der Olympiasieger Mete Gazoz aus der Türkei<br />

mit den Bedingungen und landete mit<br />

646 Ringen auf dem 25. Platz. Gazoz haderte<br />

im Anschluss mit seiner Leistung und sagte:<br />

„Es war ein sehr schlechter Tag für mich. Ich<br />

konnte die Bedingungen nicht verstehen –<br />

regnerisch und windig. Heute ist nicht der<br />

beste Tag meines Lebens, aber es war auch<br />

nicht der schlechteste Tag. Am Freitag wird<br />

es viel besser sein.“ Besonders bemerkenswert<br />

ist dabei, dass die nach der Qualifikation<br />

erstplatzierte Kang Chae Young (KOR)<br />

mit 671 einen Ring vor Brady Ellison lag.<br />

Die herausfordernden Bedingungen zeigten<br />

sich auch bei den Compound-Schützen. So<br />

konnten insgesamt nur elf Damen und Herren<br />

die magische Grenze von 700 Ringen<br />

übertreffen.<br />

In den Finals fielen insbesondere die starken<br />

Leistungen der Südkoreaner auf. Mit<br />

dem Recurve sind die Südkoreaner seit Jahren<br />

auf den Medaillenplätzen bei den internationalen<br />

Events vertreten, so dominierten<br />

sie auch den Weltcup in Shanghai in beeindruckender<br />

Manier und sicherten sich mit<br />

dem Recurvebogen (quasi) alle Goldmedaillen.<br />

Einzig der Brasilianer Marcus D’Almeida<br />

konnte die Koreaner hinter sich lassen und<br />

sich im Einzel die Goldmedaille sichern. Bei<br />

den Recurve-Damen waren die ersten vier<br />

Plätze fest in südkoreanischer Hand. Doch<br />

neben der bekannten Dominanz mit dem<br />

Recurve-Bogen gewannen die südkoreanischen<br />

Compound-Bogenschützen bei diesem<br />

Weltcup auch so gut wie in jeder Klasse<br />

eine Medaille für sich und ihr Land. Einzig<br />

die Herren-Mannschaft verfehlte eine Medaille<br />

und landet auf dem achten Platz. Dabei<br />

scheint die Verpflichtung des US-Amerikaners<br />

Reo Wilde, der bislang erste nicht<br />

koreanische Nationaltrainer, erste Wirkungen<br />

zu zeigen. Er startete in sein Amt mit<br />

dem Anspruch, den koreanischen Schützen<br />

den Unterschied zwischen dem Compoundund<br />

Recurve-Bogen näherzubringen und<br />

die wichtigen Kniffe beizubringen.<br />

Während Südkorea im Recurve-Bereich<br />

absolut professionell aufgestellt und organisiert<br />

ist, bedarf es im Compound-Bereich<br />

noch einer gewissen Entwicklung. So existieren<br />

seit Jahren Business Teams für die<br />

Recurve-Schützen wie das von Hyundai<br />

Steel, während sich dieses System für die<br />

Compound-Schützen erst noch entwickeln<br />

muss. Erst durch die Aufnahme des Compound-Bogens<br />

ins Programm der Asiatischen<br />

Kontinentalspiele rückte dieser auch<br />

in Südkorea in den Fokus und die Entwicklung<br />

eines Elite-Programms, das nun durch<br />

die Expertise des ehemaligen Weltklasse-<br />

Schützen Reo Wilde unterstützt wird. Somit<br />

stellt sich nun die Frage, ob die Südkoreaner<br />

zukünftig nicht mehr nur mit dem Recurve-<br />

Bogen dominieren, sondern zukünftig auch<br />

mit dem Compound-Bogen. Damit rechnen<br />

sollte man jedenfalls, da auch die Verpflichtung<br />

Reo Wildes ein Fingerzeig ist, mit welcher<br />

Ernsthaftigkeit der Compound-Bogen<br />

mittlerweile in Südkorea gesehen wird.<br />

46 | <strong>BOGENSPORT</strong><strong>MAGAZIN</strong> WETTKAMPF 4/23

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