25.07.2023 Aufrufe

BOGENSPORT MAGAZIN 4/2023

Seit 1995 ist das BOGENSPORT MAGAZIN die Fachzeitschrift für alle Freunde des Bogensports. Ob Nachrichten, Produktneuheiten, Wettkampfberichte oder Praxistipps, das BOGENSPORT MAGAZIN beleuchtet alle Bereiche dieser wunderbaren Sportart und ist sowohl für Profis als auch für Hobbysportler Unterhaltung, Information und Ratgeber zugleich.

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TRADITIONELL<br />

VOM HOLZ ZUR VOLLENDUNG:<br />

DER BAU EINES YUMI<br />

Von Stefan Tim<br />

Als Bogenschütze hat mich Yumi immer fasziniert. Der japanische Bogen hat ein einzigartiges Design. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie diese Bögen mit<br />

den besonderen Kurven und der asymmetrischen Form schießen und treffen können.<br />

Ich beschloss, dass der einzige Weg, dies<br />

herauszufinden, das Erlernen von Kyudo<br />

ist, der japanischen Form des Bogenschießens,<br />

in einem Dojo. Aufgrund<br />

des langen Auszugs und der ausgeprägten<br />

Reflexform können diese Bögen ein erhebliches<br />

Maß an Energie speichern. Gepaart mit<br />

einem flotten Lösen kann diese Kraft unglaublich<br />

sein. Natürlich sind auch andere<br />

Faktoren maßgeblich.<br />

Mich bringt das Schießen mit diesen Bögen<br />

in einen entspannten Gemütszustand. Alle<br />

Geräusche und Zerstreuungen verblassen.<br />

Es ist zwar harte Arbeit, aber gleichzeitig<br />

auch fast ein meditatives Schießen. Das<br />

Treffen des Ziels ist wichtig, da es das Ergebnis<br />

der richtigen Technik, Körperhaltung<br />

und Konzentration ist.<br />

Es gibt viele Theorien, warum der Yumi<br />

asymmetrisch ist. Die verbreitetste ist, dass<br />

die Bögen hauptsächlich für den Pferderücken<br />

gemacht wurden, für das Schießen aus<br />

einer knienden Position, für eine große Auszugslänge<br />

und zur Minimierung des Handschocks.<br />

In vielen Kulturen wurden Bögen<br />

entwickelt und haben sich angesichts des<br />

verfügbaren Materials und der sich verändernden<br />

kulturellen Nutzung im Laufe der<br />

Zeit verändert. Dies ist ein Aspekt der Begründung,<br />

warum für die Bögen in Japan<br />

Bambus und Hartholz verwendet werden.<br />

Wenn man sich das Material anschaut, befinden<br />

sich die Bambusknoten im oberen<br />

Teil des Stamms. Dies ist wichtig beim Bogenbau,<br />

und ich denke, dass dieser Grund<br />

genauso wichtig ist wie die anderen.<br />

Der Bau eines Yumi beginnt mit der Auswahl<br />

der richtigen Bambusart. Die Schäfte<br />

werden in Streifen geteilt und über dem<br />

Kohlenfeuer gehärtet. Diese Streifen werden<br />

dann geglättet und in Kombination mit Holz<br />

verleimt, sie bilden den inneren Kern des<br />

Bogens. In diesem Fall befinden sich Holz<br />

an den Seiten und drei Innenlamellen aus<br />

Bambus in der Mitte, auch bekannt als Sanbonhigo.<br />

Dann kommen zwei Lamellen auf<br />

der Vorder- und Rückseite, die mit Bandsäge,<br />

Ziehmesser und Bandschleifer bearbeitet<br />

werden, um eine glatte Oberfläche auf der<br />

Innenseite zu erhalten. Man muss darauf<br />

achten, dass keine Lücken oder Fehler entstehen,<br />

die zu Schwachstellen werden, an<br />

denen der Bogen brechen könnte. Die natürliche<br />

Haut des Bambus bleibt intakt.<br />

4/23 TRADITIONELL <strong>BOGENSPORT</strong><strong>MAGAZIN</strong> | 53

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