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BOGENSPORT MAGAZIN 4/2023

Seit 1995 ist das BOGENSPORT MAGAZIN die Fachzeitschrift für alle Freunde des Bogensports. Ob Nachrichten, Produktneuheiten, Wettkampfberichte oder Praxistipps, das BOGENSPORT MAGAZIN beleuchtet alle Bereiche dieser wunderbaren Sportart und ist sowohl für Profis als auch für Hobbysportler Unterhaltung, Information und Ratgeber zugleich.

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HISTORY<br />

Die traditionelle Jenaer Sonderwertung –<br />

eine besonders lange Thüringer Bratwurst<br />

für den zentrumsnächsten Pfeil in der Passe<br />

vor der Mittagspause – wird das Turnier<br />

sicher nicht retten, aber „am Modus etwas<br />

zu ändern, oder ob es eine Schmerzgrenze<br />

bei der Teilnehmerzahl gibt, daran haben<br />

wir noch keinen Gedanken verschwendet“,<br />

sagte Röher.<br />

Der Sängerpokal, oder richtigerweise der<br />

„Pokal der Sängerstadt Finsterwalde“, wird<br />

seit 1978 ohne Unterbrechung auf dem<br />

wunderschön im Wald gelegen Bogenplatz<br />

„Babben“ ausgetragen. Der 1969 als Sektion<br />

Bogenschießen des „BSG Motor Finsterwalde“<br />

gegründete Verein richtete also in diesem<br />

Jahr bereits die 44. Auflage aus.<br />

Auffälligster Unterschied zum Jenaer Turnier:<br />

Für die Teamwertung gibt es keinen<br />

Wanderpokal, sondern in jedem Jahr neue<br />

Pokale, „für deren Gestaltung wir uns auch<br />

immer etwas einfallen lassen“, berichtet<br />

Abteilungsleiter Carsten Materne. Auch die<br />

Finsterwalder vergeben die Sachpreise in<br />

der Einzelwertung im prozentualen Verhältnis<br />

zum DBSV-Rekord.<br />

Im Brandenburgischen trafen in den 80er-<br />

Jahren die Spitzenteams vom Gastgeber, aus<br />

Aue, Rostock, später auch Berlin aufeinander.<br />

Den Sieg bei der Premiere 1978 trug die<br />

Mannschaft von Wismut Aue mit Helmut<br />

Franke, Karl Berg und Adolf Fehland mit<br />

3267 Ringen vor Motor Finsterwalde (Siegfried<br />

Wildau, Waldemar Lehmann, Fred<br />

Steinigk/3241) davon.<br />

Ein Jahr später gewann erstmals der Gastgeber.<br />

Das sollte sich in den Folgejahren öfters<br />

wiederholen, hatten die Finsterwalder doch<br />

in Fred Steinigk einen immer treffsicherer<br />

werdenden Auswahlschützen in ihren Reihen.<br />

1979 erreichte übrigens der erst 18-jährige<br />

Falk Elstermann aus Pirna mit 1201<br />

Ringen als zweiter Schütze in der DDR den<br />

blauen FITA-Stern.<br />

Der Sängerpokal war oft auch international<br />

besetzt, so zum Beispiel 1981 mit den polnischen<br />

Gästen aus Krakau und mit Josef Wlosik,<br />

dem Olympiazehnten von Moskau 1980.<br />

1983 waren erstmals Damen als Einzelschützen<br />

beim Pokal dabei. Zwei Jahre<br />

später gewann Wismut Aue mit Ute Ezold,<br />

Angelika Berg und Gabi Günther mit 3466<br />

Ringen den ersten Damenpokal. 1986 starteten<br />

ganze 16 Mannschaften in der Damen-<br />

und Herrenklasse. Erstmals landete BB Berlin,<br />

unter anderem mit Thomas Püschel, bei<br />

Herren vorn.<br />

Hochkarätig besetzt und denkwürdig zugleich<br />

war die 13. Auflage des Sängerpokals<br />

Anfang April 1990. Zum wohl ersten<br />

deutsch-deutschen Schießvergleich bei<br />

einem Freiluftturnier nach Grenzöffnung<br />

waren Westberliner Schützen und das Top-<br />

Team der Hamburger Schützengilde mit<br />

BRD-Meister Manfred Barth an der Spitze zu<br />

Gast. Die Norddeutschen mit Barth, Lott und<br />

Brandt entführten dann auch den Pokal an<br />

die Waterkant.<br />

Der Berliner Martin Frederick eröffnete in<br />

den Folgejahren in seiner Zeit als Nachwuchs-<br />

und Bundestrainer jede Freiluftsaison<br />

in Finsterwalde mit der halben<br />

Nationalmannschaft und weiteren Nachwuchskadern.<br />

Das änderte sich jedoch<br />

durch die Streichung der WA144-Runde bei<br />

internationalen Meisterschaften. Wie beim<br />

Thüringenpokal rekrutiert sich das Teilnehmerfeld<br />

mittlerweile aus ambitionierten<br />

Freizeitschützen umliegender Vereine.<br />

Wie im Vorjahr fanden <strong>2023</strong> aber wieder<br />

nur 38 Teilnehmer den Weg zum „Babben“,<br />

und Carsten Materne überlegte in der ersten<br />

Enttäuschung erstmals, das Turnier sein zu<br />

lassen. „Aber ich bin da Traditionalist und<br />

kann der 720er-Runde wenig abgewinnen.<br />

Wir lassen uns eher etwas einfallen, als dass<br />

es keine 45. Auflage gibt.“<br />

(v.l.n.r) Gabi Möslein und Elisabeth Welz beim Thüringenpokal 1983. Man kann hier auch schön die damaligen<br />

Schießscheiben (gepresste Wellpappstreifen) wie auch die Wintersportmode erkennen.<br />

36 | <strong>BOGENSPORT</strong><strong>MAGAZIN</strong> HISTORY 4/23

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