25.07.2023 Aufrufe

BOGENSPORT MAGAZIN 4/2023

Seit 1995 ist das BOGENSPORT MAGAZIN die Fachzeitschrift für alle Freunde des Bogensports. Ob Nachrichten, Produktneuheiten, Wettkampfberichte oder Praxistipps, das BOGENSPORT MAGAZIN beleuchtet alle Bereiche dieser wunderbaren Sportart und ist sowohl für Profis als auch für Hobbysportler Unterhaltung, Information und Ratgeber zugleich.

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Tom’s CORNER<br />

dazu zu bringen, noch mehr Rückenspannung aufzubauen.<br />

„Arbeite, arbeite, arbeite” rief er. „Los, arbeite gegen den Schuhlöffel!<br />

Ja, ziehe mit mehr Kraft aus… ziehe, ziehe, ziehe… und nach dem<br />

Auslösen soll dein Arm nach hinten schnellen…” das wurde besser…<br />

und das war dann der Plan für die nächsten 30 Pfeile bei Maik!<br />

Und das ist meine Hausaufgabe für die nächsten fünf Wochen!<br />

Ich fuhr also nicht nach Hause nach Wanne-Eickel, sondern machte<br />

einen Zwischenstopp im Palast der fliegenden Pfeile in Mülheim.<br />

Das ist ebenfalls eine gute Entscheidung gewesen. Trotz aller spürbaren<br />

Schmerzen schoss ich stoisch einen Zehner-Passen Durchgang.<br />

Es fühlte sich gut an. Das Ergebnis war gut. Die Schmerzen<br />

blieben aber…<br />

Samstag. Der Wecker schellt um 4:35 Uhr. Muss das gezz wirklich<br />

sein? Verdammt! Ich habe wirklich Schmerzen in den trainierten<br />

Muskeln! Boahh! Das schmerzt echt nicht wie auf dem Ponyhof. Das<br />

ist real – echt sehr nachhaltig… Komm, Wecker aus, umdrehen und<br />

ein Auge über das Kissen schieben… und ich verfalle sofort dem<br />

Schlummer. Mann, die Schmerzen haben mich die halbe Nacht<br />

am Schlafen gehindert. Komm, schlechtes Gewissen, halte dich da<br />

‚raus… Und gegen 4:50 Uhr schoss ich dann doch wie eine Rakete<br />

aus dem Bett! Schmerzen? Egal. Los, Waschen, Ankleiden, Release<br />

einpacken, Smartphone nicht vergessen… schnell ein Milchprodukt<br />

geschleckert, die Zähne geputzt, Schlüssel einpacken… und „on the<br />

road again”… 5:25 Uhr… Also Ankunft ab 5:50 Uhr am Palast der<br />

fliegenden Pfeile… Let’s rock!<br />

Ich weiß echt nicht, was die Änderung meiner aktuellen Ergebnisse<br />

an diesem Samstag bewirkte. Ich vermute, dass ich ganz allein in<br />

mich gekehrt sein konnte. Keine Störungen, ganz allein. Nach Wochen<br />

schoss ich Zehner… „begnadet”… wovon ich vorher nur träumen<br />

konnte. Die Ergebnisse waren wesentlich besser als das Wochenende<br />

zuvor. Göttliche Treffer… der Wille triumphierte über den<br />

Schmerz!<br />

Heute, am Sonntag, habe ich ebenfalls diese unbändige Energie<br />

nicht unterdrücken können. Ich fahre zum Bogenschießen! Kurz<br />

vor halb sechs. Gut so! „Glaub mir Tom – Du brauchst das!”<br />

Didi (siehe Bild oben) und ich trafen fast zeitgleich ein, er baute seinen<br />

olympischen Recurve auf, ich meinen Compoundbogen. Wir<br />

sind „HOYTer in arms” (frei nach Dire Straits). Wir sind eben der Bogensport-Frühschoppen,<br />

zusammen mit Bernd und Peter. Nachdem<br />

ich viele Tage lang keine Zehnen mehr geschossen hatte, war<br />

ich von fünf Zehnen auf 15 Pfeilen doch sehr überrascht. Aber auch<br />

die anderen Protagonisten zeigten beeindruckende Leistungen.<br />

Peter zieht mit Freude aus, versetzter Griff.<br />

Peter kam nach knapp einer halben Stunde dazu und schoss mit<br />

dem Recurve blank alle fünf ins Gold, nachdem er zunächst outdoor<br />

trainiert hatte. Und auch Didi brillierte mit beeindruckenden<br />

Gruppen im Gold. Und das, obwohl wir „miteinander quatschten”,<br />

wie Didi feststellte… Wir waren also weniger konzentriert, mehr auf<br />

das Miteinander fixiert – egal! Bernd war auch seit 6:30 Uhr – wie<br />

immer – ein Mitglied unserer Bogensport-Frühschoppen-Runde.<br />

Er positionierte mit seinem Blankbogen so erstaunlich, dass ich gefühlte<br />

Ansätze von Minderwertigkeitsgefühlen mit positiver Energie<br />

bekämpfen musste.<br />

Bernd zielt über den Pfeil blank und zielt nicht ins Gold,<br />

sondern auf einen versetzten Punkt, wird aber alle Pfeile im<br />

Gold gruppieren.<br />

ENTSCHEIDUNGEN…da habe wir es schon wieder! Ich stehe im<br />

Anker, ich ziele und will nicht spontan auf die erstbeste Situation<br />

reagieren. NEIN! Eine Neun reicht mir nicht mehr. Denn ich habe<br />

mittlerweile gelernt, dass der Pfeil wirklich dort landet, worauf ich<br />

ihn beim Loslassen das letzte Mal zielte. Ok, natürlich mit der Einschränkung,<br />

dass ich nicht patze (verreißen, punchen, voreiliges<br />

Auslösen, falscher Stand). Aber trotz alledem… Die Hardware folgt<br />

meinen Entscheidungen… es liegt nur an mir! Ich stand da heute<br />

an der Schießlinie im Anker und wusste, dass ich häufig dem ersten<br />

Verlangen nachgeben werde. Verdammt. Was soll ich denn jetzt nur<br />

machen?<br />

Nach dem zweiten Robin auf das Pinbushing letzte Woche<br />

folgte heute wieder so ein „komisches Geräusch.<br />

Und ich erinnerte mich an Joel Turner, dem Vater von Bodie Turner.<br />

Er äußerte in einem amerikanischen Forum, dass seine Gedanken<br />

nicht um das Ergebnis kreisen (www.outdoorlife.com/hunting/<br />

target-panic-archery/). Er hat ein Mantra für sich als Methodik<br />

entwickelt. Er ist da sehr zuversichtlich, es funktioniert. Ok, ich als<br />

60+ Ager… Soll ich das wirklich auch machen? „Komm Tom, gezz<br />

machet einfach ma! Komma ausse Puschen!” Und dann war ich im<br />

Anker und sagte mir: „anker, anker, anker…” Ich wollte also mein<br />

zwanghaftes Auslösen damit bekämpfen… Nun, wie ging’s weiter?<br />

Nach dem zweiten Robin auf das Pinbushing letzte Woche folgte<br />

heute wieder so ein „komisches Geräusch”. Und wieder musste eine<br />

Nocke erneuert werden… Achtzehn Meter sind zwar eine kleine<br />

Distanz… aber was man daraus macht, entscheidet ja letztlich. Entscheidend<br />

ist letztendlich deine richtige Entscheidung!<br />

„Eine kleine Distanz für einen Menschen,<br />

aber ein riesiger Schritt für den Bogensport”<br />

Und wir vier vom Bogensport-Frühschoppen-Team haben<br />

dann zusammen der Hitze, dem Flüssigkeitsmangel und dem<br />

Sonnenbrand getrotzt und ordentlich Ergebnisse ‚rausgerotzt!<br />

Genauso soll’s ja letztendlich auch sein. Bogensport ist ja Arbeit an<br />

und für sich!<br />

Liebe Grüße<br />

Euer Tom<br />

4/23 Tom’s CORNER <strong>BOGENSPORT</strong><strong>MAGAZIN</strong> | 57

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