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Filmakademie Baden-Württemberg Campus Magazin 23/24

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Blieb die Herausforderung der Drehlocation. Die Dojo-Ruine<br />

wurde als Szenenbild vollständig nachgebildet<br />

und auf Pfählen auf einen virtuellen Berg vor eine<br />

Full-CG-Kulisse gesetzt.<br />

der Ton, die Musik und das Grading ergänzt. Die VFX-<br />

Szenen werden noch bis Dezember fertiggestellt, so dass<br />

das Projekt bis Ende des Jahres beendet ist und im Jahr<br />

20<strong>24</strong> auf Festivals eingereicht werden kann.<br />

Die CG-Umgebung wurde in Unreal Engine 5 (Tool zur<br />

Echtzeit-3D-Erstellung für fotorealistische Visualisierungen<br />

und immersive Erlebnisse, Anm. d. Red.) kreiert und<br />

stellte die Grundlage für den Virtual-Production-Dreh<br />

dar. Ende Januar folgte dann der erste Drehblock in Europas<br />

größtem Virtual-Production-Studio, dem Hyperbowl<br />

in Penzing, 50 Kilometer westlich von München.<br />

In vier Tagen wurde die aufwändige Kulisse unter Hochdruck<br />

auf- und, nach über 30 gedrehten Einstellungen,<br />

wieder abgebaut. Dies verlangte von dem 50-köpfigen<br />

Team ein hocheffizientes und konzentriertes Arbeiten.<br />

Im LED-Studio drehten wir auch einen Übergang, in<br />

welchem sich das Sonnenuntergangs-Bergpanorama verdunkelt<br />

und die Umgebung um das Bergplateau sich in<br />

eine vernebelte und kalte Landschaft verwandelt. Dabei<br />

reduzierten der Einsatz der Virtual-Production-Technik<br />

und der in-camera eingefangene Licht- und Umgebungswechsel<br />

den VFX-Aufwand erheblich.<br />

Als Regisseur bedanke ich mich bei dem gesamten<br />

Team für den starken und professionellen Einsatz,<br />

sowie beim Animationsinstitut und den Dozierenden<br />

und Mentor*innen für die großartige Unterstützung,<br />

welche die Realisierung dieser anspruchsvollen Kurzgeschichte<br />

möglich gemacht haben.<br />

von Matthias Schaudig<br />

Wenige Tage später stand die nächste Hürde bevor: Das<br />

unter Hochdruck abgebaute Set der Dojo-Ruine samt Boden<br />

wurde von Penzing nach Ludwigsburg verfrachtet<br />

und musste anschließend im Albrecht-Ade-Studio identisch<br />

wiederaufgebaut werden. Dort wollten wir in einem<br />

zweiten Drehblock die Kampfszenen-Handlung<br />

innerhalb der verdunkelten Welt einfangen. Anfang Februar<br />

fand dann der zweite Drehblock in Ludwigsburg<br />

statt und die zuvor choreografierten und einstudierten<br />

Kampfszenen wurden gedreht. Hierbei wurde die<br />

Grund atmosphäre mit Hilfe von Nebel und Schaumpartikeln<br />

geschaffen. Inspiriert von Anime-Inszenierungen,<br />

kam auch Wirework (Special-Effects-Technik,<br />

bei der Darsteller*innen z.B. bei Kampfszenen an Seilen<br />

hängen und zu fliegen scheinen, Anm. d. Red.) zum<br />

Einsatz. In einigen Szenen sollte es die Bewegungen der<br />

Stunt-Performer über das natürliche Maß hinaus unterstützen.<br />

Auch in diesem Drehblock gelang es, alle Szenen<br />

trotz engem Zeitplan und komplexen Kampfchoreografien<br />

unfallfrei abzudrehen. Ein besonderes Augenmerk<br />

lag darauf, den zuvor im LED-Studio gedrehten Übergang<br />

nahtlos mit passender Lichtstimmung und Atmosphäre<br />

zu integrieren.<br />

Nachdem der fordernde Dreh und die Schnittphase erfolgreich<br />

abgeschlossen sind, werden im Herbst 20<strong>23</strong><br />

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