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Filmakademie Baden-Württemberg Campus Magazin 23/24

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ANIMATIONSINSTITUT<br />

In der Welt zuhause – international studieren<br />

ALS DEUTSCHE PRODUCERIN<br />

IM ANIME-STUDIO<br />

GAMES, TECH-TRENDS, ANIME: ES<br />

GIBT VIELE GRÜNDE, NACH JAPAN<br />

ZU REISEN – INSBESONDERE, WENN<br />

MAN AM ANIMATIONSINSTITUT<br />

STUDIERT. FÜR DIE ANIMATION/EFFECTS<br />

PRODUCING-STUDENTIN SYLVIA JORDE WAR<br />

SCHNELL KLAR, DASS ES FÜR SIE IM MOBI-<br />

LITÄTSJAHR NUR EINE OPTION GIBT.<br />

Schon seit ihrer Kindheit interessiert sich Sylvia für japanische<br />

Filme und Anime. Geprägt von Meisterwerken<br />

wie PRINZESSIN MONONOKE, absolvierte Sylvia bereits<br />

während ihres Bachelors der Wirtschaftswissenschaften<br />

ein Auslandssemester in Osaka und besuchte<br />

vorrangig Sprachkurse. Nach dieser Erfahrung hatte sie<br />

Blut geleckt; Sylvia wollte nun herausfinden, wie es ist,<br />

in Japan zu arbeiten. Über den Alumnus Ihabo Azzamo<br />

kam dann der Kontakt zum Animationsstudio pH studio<br />

zustande. Nach einem erfolgreichen Online-Vorstellungsgespräch<br />

reiste sie im Juni 2022 nach Tokio, um<br />

dort ihr dreimonatiges Praktikum zu beginnen.<br />

HANDGEMACHTE ANIMATION<br />

Bei pH studio arbeitete sie als Produktionsassistentin an<br />

Werbeprojekten und sogar einem Anime. Neben ihren<br />

Tätigkeiten in der Produktion schnupperte Sylvia aber<br />

auch in andere Bereiche hinein: „Ich konnte viele verschiedene<br />

Dinge ausprobieren. Zum Teil habe ich sogar<br />

beim Cleanup und bei Animationskorrekturen mitgeholfen“.<br />

Hierbei sei ihr ein großer Unterschied zur Arbeit in anderen<br />

Ländern aufgefallen: „Ich fand es spannend, wie<br />

viel tatsächlich noch traditionell frame-by-frame auf Papier<br />

animiert wurde – und wie schnell und effizient die<br />

Artists dabei sind!“ Dass diese Art der Animation noch<br />

so präsent ist, liege wohl an den sogenannten „Veteranen“,<br />

die bereits seit Jahrzehnten in der Branche arbeiten.<br />

Sie seien das Animieren auf Papier gewöhnt und<br />

sind so schnell, dass sie es gar nicht nötig haben, digital<br />

zu animieren.<br />

Als angehende Producerin stach für Sylvia außerdem die<br />

Organisation innerhalb der Projektteams heraus. Während<br />

sie am Animationsinstitut häufig die alleinige Verantwortung<br />

für den Producing-Part eines Projekts übernimmt,<br />

teilten sich Artists und auch die Regie solche<br />

Aufgaben untereinander auf. Da die Teams teils sehr international<br />

aufgestellt waren, arbeitete Sylvia außerdem<br />

viel digital mit ihren Kollegen und Kolleginnen zusammen.<br />

Sylvia entschloss sich nach ihrem Praktikum dazu, noch<br />

länger in Japan zu bleiben und das Land zu bereisen. Sie<br />

reiste zunächst nach Amagasaki und kam dort in einem<br />

Sharehouse unter – einer Art großen WG. Neben dem<br />

Fuji besuchte sie zum Beispiel den Berg Kōya-san, wo sie<br />

in einem Tempel übernachtete. Aber vor allem waren es<br />

die alltäglichen Gespräche in Kyoto, die Sylvia begeisterten:<br />

„Es macht einfach Spaß, durch eine Stadt zu gehen<br />

und sich mit Fremden zu unterhalten. So kommt man<br />

dann auch mal in einen Keramikladen, in dem sich herausstellt,<br />

dass die Ladenbesitzer in Ludwigsburg im Urlaub<br />

waren.“<br />

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