Filmakademie Baden-Württemberg Campus Magazin 23/24
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ATELIER LUDWIGSBURG-PARIS<br />
anderen Teilnehmer*innen sowie Alumni aus anderen<br />
Ländern und einer damit einhergehenden Vertrauensbasis<br />
sind gemeinsame Projekte, vor allem im Bereich Koproduktionen,<br />
fast der Regelfall.<br />
Die jährlich maximal 18 Teilnehmer*innen erhalten zusätzlich<br />
wichtige Einblicke in die Branche im Rahmen<br />
von Exkursionen zu international renommierten Festivals<br />
(Berlinale, Cannes, Clermont-Ferrand, Series Mania)<br />
sowie Treffen mit Vertreter*innen von Fernsehsendern<br />
und Förderinstitutionen (ARTE, SWR, EURIMAGES, FFA,<br />
MBB, MEDIA u.a.).<br />
Viele Teilnehmer*innen haben vor dem Besuch des Programms<br />
bereits Erfahrung in der Produktion gesammelt<br />
und sind besonders motiviert, mehr über Verleih und<br />
Vertrieb zu lernen. Auch deshalb kann das Praktikum<br />
im Weltvertrieb oder Verleih – u.a. bei DCM, The Match<br />
Factory und Beta Film in Deutschland, bei Memento, Coproduction<br />
Office in Frankreich sowie Hanway, Mister<br />
Smith und Artificial Eye in Großbritannien – ein wichtiger<br />
Schritt in eine erfolgreiche professionelle Zukunft<br />
sein.<br />
Aufgrund der Relevanz des gesellschaftlichen Diskurses<br />
und der vorherrschenden Missstände in der Branche<br />
im Bereich Gender-Gerechtigkeit trägt das Atelier – wie<br />
auch die <strong>Filmakademie</strong> allgemein – diesem Thema in<br />
Lehre und Struktur Rechnung, etwa durch Workshops,<br />
die Wissen zum Thema Gender explizit vermitteln. Um<br />
insbesondere die zukünftigen Produzentinnen und Verleiherinnen<br />
zu fördern, gibt es ein speziell auf die Bedürfnisse<br />
von weiblichen Teilnehmenden zugeschnittenes<br />
Mentoring. Auch bei der Auswahl von relevanten<br />
Dozentinnen wird diese Thematik implizit berücksichtigt<br />
und so durch Vorbilder Diskurse im Bereich Vereinbarkeit<br />
und Veränderungen im Hinblick auf Rollenbilder<br />
angestoßen.<br />
CAMPUS FILMAKADEMIE UND NETZWERKE<br />
Ein großes Plus ist die Verortung des Ateliers an der<br />
Film akademie. Diese eröffnet den Teilnehmer*innen nahezu<br />
unbegrenzte Vernetzungs- und Entfaltungsmöglichkeiten<br />
durch den gemeinsamen <strong>Campus</strong> mit den Studierenden<br />
der <strong>Filmakademie</strong>, dem Animationsinstitut<br />
und der Akademie für Darstellende Kunst <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />
Unbestritten ist: Weit über die Teilnahme hinaus<br />
sind die hier gewonnenen Kontakte wertvoll für das<br />
berufliche Weiterkommen.<br />
ATELIER NETWORK ist der Verein der ehemaligen<br />
Atelier-Teilnehmer*innen, der ein aktives Netzwerk<br />
von über 350 jungen europäischen und internationalen<br />
Branchenvertreter*innen aufgebaut hat, das<br />
regelmäßig zusammenkommt. Dieses Netzwerk ermöglicht<br />
den europaweiten Austausch von Informationen,<br />
Erfahrungen, Kontakten und Jobangeboten. Grenzüberschreitende<br />
Filmprojekte werden gemeinsam von<br />
Alumni entwickelt. Die Vereinsmitglieder profitieren<br />
außerdem erheblich von der Vernetzung innerhalb der<br />
Deutsch-Französischen <strong>Filmakademie</strong> mit den Initiativen<br />
Minitraité, Deutsch-Französisches Filmtreffen und<br />
des Ateliers.<br />
Der rote Faden und gleichzeitig ein weiterer praktischer<br />
Strang, der sich durch das Weiterbildungsjahr zieht, ist<br />
die Kurzfilmproduktion. Die Produktion einer Kurzfilmreihe,<br />
die in Kooperation der beiden Hochschulen gemeinsam<br />
mit ARTE und dem SWR als Koproduzenten<br />
hergestellt wird, ist seit 18 Jahren das zentrale Projekt im<br />
Curriculum des Ateliers. Jährlich entstehen zu einem gemeinsamen<br />
Thema bis zu neun Kurzfilme, die die Teilnehmer*innen<br />
in binationalen Producer*innen-Teams<br />
erarbeiten und über das Jahr hinweg erfolgreich umsetzen.<br />
Die fertigen Filme bereichern nicht nur das Portfolio<br />
der Atelier-Alumni, sondern erreichen stets auch eine<br />
breite Öffentlichkeit, indem sie nach den Premieren<br />
in Ludwigsburg und Paris auf den Französischen Filmtagen<br />
Tübingen, dem Festival Max Ophüls Preis in Saarbrücken<br />
und im Programm des Fernsehsenders ARTE<br />
gezeigt werden.<br />
Eine enge Zusammenarbeit mit Gewerken der <strong>Filmakademie</strong><br />
besteht besonders im Bereich Drehbuch: Schon<br />
seit 2006 schreiben Studierende der Drehbuchabteilung<br />
die Bücher für die Atelier-Kurzfilme, die in Ludwigsburg<br />
entstehen. Auch in den Bereichen Bildgestaltung/<br />
Kamera, Montage/Schnitt, Szenenbild, Filmmusik, Filmton/Sounddesign<br />
sowie anderen Gewerken findet eine<br />
intensive Zusammenarbeit zwischen den <strong>Filmakademie</strong>-Studierenden<br />
und den Atelier-Teilnehmenden statt.<br />
Während die FABW-Studierenden vor allem von der internationalen<br />
Atmosphäre im Team und u.a. von der gesicherten<br />
Festival- und TV-Auswertung der Kurzfilme<br />
profitieren, erweisen sich für die Atelier-Teilnehmer*innen<br />
die fest etablierten Verbindungen der <strong>Filmakademie</strong>-Studierenden<br />
an der Hochschule als besonders gewinnbringend.<br />
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