Filmakademie Baden-Württemberg Campus Magazin 23/24
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In der Welt zuhause – international studieren<br />
VOM ANIMATIONSINSTITUT NACH<br />
AMSTERDAM – UND ZURÜCK<br />
ICH KANN‘S IMMER NOCH KAUM<br />
GLAUBEN. VERGANGENES JAHR HABE<br />
ICH EINEN VORTRAG AUF DER BLEN-<br />
DER CONFERENCE 2022 GEHALTEN!<br />
ABER FANGEN WIR VON VORNE AN: MEIN<br />
NAME IST PAUL GOLTER UND ICH STUDIERE<br />
TECHNICAL DIRECTING (TD). DIESER ARTI-<br />
KEL NIMMT EUCH MIT AUF MEINE REISE VON<br />
MEINEM BÜROSTUHL IM ANIMATIONSINSTI-<br />
TUT AUF DIE BÜHNE IN AMSTERDAM.<br />
WIE ALLES BEGANN<br />
Mein drittes Jahr am Animationsinstitut endete mit dem<br />
Projekt FISH OR CHIPS, einer Intellectual Property (IP)<br />
über das Leben von Möwen während des Corona-Lockdowns.<br />
Ja, ihr habt richtig gelesen. Möwen während des<br />
Lockdowns.<br />
Im dritten Jahr am Animationsinstitut müssen Studierende<br />
nämlich eine IP entwickeln, die zwei verschiedene<br />
Formate umfasst: einen Film und ein interaktives Erlebnis<br />
– in unserem Fall war letzteres ein Spiel. Das brachte<br />
einige spannende Herausforderungen mit sich, etwa<br />
die Frage nach einer klugen Handhabung von Daten, damit<br />
diese für beide Formate verwendet werden können.<br />
Unser Filmprojekt wurde letztlich in Form eines Instagram-Accounts<br />
veröffentlicht, der über einen Zeitraum<br />
von vier Wochen eine Geschichte erzählte. Die<br />
Idee war, dass Möwen während des Lockdowns über Instagram<br />
versuchen, Kontakt zu den Menschen aufzunehmen,<br />
weil sie die Pommes so sehr vermissen. Im Spiel<br />
erlebt man den Handlungsort Deep Fryton Beach dann<br />
aus einer anderen Perspektive: Man muss die Baby-Möwen<br />
vor dem Verhungern retten, indem man sie mit<br />
Fish & Chips füttert.<br />
WIE‘S WEITERGING<br />
Nach dem dritten Jahr können Studierende am Animationsinstitut<br />
ihr Studium ein Jahr lang pausieren, um<br />
sich auf ihre persönliche Entwicklung zu konzentrieren.<br />
Die meisten Studierenden machen entweder einen Austausch<br />
mit einer anderen Hochschule oder sammeln Arbeitserfahrung<br />
in einem Unternehmen. Ich habe mich<br />
für letzteres entschieden.<br />
Seit dem zweiten Jahr an der <strong>Filmakademie</strong> beschäftige<br />
ich mich mit dem Bereich Pipeline und war seitdem<br />
begeistert davon. Daher wusste ich, dass ich mich unbedingt<br />
für einen Job als Pipeline Technical Director bewerben<br />
wollte. Außerdem war und bin ich ein großer<br />
Fan von Blender.<br />
Blender ist eine 3D-Software, die vom Blender Institute<br />
entwickelt wird, das sich im Herzen der Niederlande,<br />
in Amsterdam, befindet. Neben dem Blender Institute<br />
gibt es dort auch das Blender Studio, das „Open (Source)<br />
Movies“ produziert. Diese Filme werden von der Blender-Community<br />
finanziert. Im Gegenzug teilt das Blender<br />
Studio die technischen Details zur Machart der Produktionen,<br />
etwa die Assets, Produktionsdateien und<br />
vieles mehr.<br />
Ich habe mich im Blender Studio als Pipeline TD beworben<br />
und glücklicherweise haben sie zu diesem Zeitpunkt<br />
genau für diese Position jemanden gesucht. Vier<br />
Wochen später war ich in Amsterdam und arbeitete mit<br />
dem Team an der Produktion des Open Movies SPRITE<br />
FRIGHT – einem zehnminütigen, vollständig in Blender<br />
erstellten CG-Film mit einer sehr interessanten Wendung.<br />
Ihr könnt euch den Film auf YouTube angucken.<br />
Ihr solltet davor aber besser eure Kinder ins Bett bringen.<br />
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